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06.11.2018

9. November: Oranienburg gedenkt der Opfer der November-Pogrome 1938

Anlässlich des 80. Jahrestages der November-Pogrome von 1938 laden die Stadt Oranienburg und die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen am Freitag, den 9. November 2018 zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung ein, um der Opfer der Pogrome in Oranienburg zu gedenken.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 setzten Mitglieder der NSDAP und SA in ganz Deutschland vor aller Augen Synagogen in Brand. Sie misshandelten jüdische Bürgerinnen und Bürger und demolierten deren Geschäfte und Wohnungen. Während und unmittelbar in Folge der Ausschreitungen kamen weit über 1.300 jüdische Bürgerinnen und Bürger zu Tode.

Auch in Oranienburg zogen Schlägertrupps los, um Wohnungen und Geschäfte von Jüdinnen und Juden anzugreifen und zu zerstören. Sie schändeten Gräber auf dem Jüdischen Friedhof und verwüsteten das jüdische Bethaus in der Havelstraße. Das Bethaus wurde schließlich geschlossen und zwangsverkauft. Zudem verschleppten die Nationalsozialisten in den Tagen nach den Pogromen 27.000 jüdische Männer in Konzentrationslager. Über 6.300 von ihnen wurden nach Oranienburg ins KZ Sachsenhausen gebracht. Mindestens 64 von ihnen überlebten die Lagerhaft nicht.

 

Programm der Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung

 

13:30 Uhr
Versammlung am Gedenkstein des ehemaligen Jüdischen Bethauses,
Havelstraße/Ecke Neringstraße

 

Ansprachen

Alexander Laesicke, Bürgermeister der Stadt Oranienburg
Dr. Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

Lesung aus einem Zeitzeugenbericht
Förderverein für interkulturelle Bildung und Begegnung (FIBB) e.V.

 

Anschließend gemeinsamer Besuch des Jüdischen Friedhofs in der Kremmener Straße.


Kaddisch
gesprochen von Feliks Berul, Vorsitzender des Chewra Kadischa e.V. des Landes Brandenburg

 

Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Oberhavel, den Oranienburger Kirchengemeinden, dem Brandenburger Minister des Inneren und für Kommunales, dem Landrat des Landkreises Oberhavel und weiteren Vertretern der Landes- und Kommunalpolitik an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen.