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20.11.2019

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Aktionen in Oranienburg ab 21.11.

Zahlreiche Oranienburgerinnen und Oranienburger hissten am 21. November symbolisch die Flagge der bundesweiten Aktion »Frei leben ohne Gewalt – Nein zu Gewalt an Frauen!« vor dem Schloss. Sie waren der Einladung von Bürgermeister Alexander Laesicke und Oranienburgs Gleichstellungsbeauftragter Christiane Bonk gefolgt und machten gemeinsam auf das bundesweite Hilfetelefon aufmerksam. Die Aktion war Auftakt für mehrere Veranstaltungen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November.

Der von der UNO seit 1990 offiziell anerkannte Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen erinnert an die drei Schwestern Mirabel, die am 25. November 1960 wegen ihrer politischen Aktivitäten, ihres Auflehnens gegen die militärische Diktatur in der Dominikanischen Republik, nach monatelanger Verfolgung, Haft und Folter ermordet wurden. Der Mut der Schwestern gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.

„Gewalt gegen Frauen wird noch immer viel zu wenig zum Thema gemacht, viel zu oft verschwiegen und in den Halbschatten des Privaten verdrängt. Dabei ist häusliche Gewalt keine Privatsache. Gewalt gegen Frauen ist Alltag in Deutschland – auch in Oranienburg“, sagt Gleichstellungsbeauftragte Christiane Bonk. „Laut dem Landeskriminalamt Brandenburg wurden im Jahr 2018 186 Straftaten der häuslichen Gewalt in Oranienburg erfasst. Oranienburg steht damit auf Platz 3 der erfassten Fälle häuslicher Gewalt hinter Cottbus und Potsdam (350 und 305 Fälle).“

Prominenteste Aktion ist die Fahnenhissung

Um auf das Thema Gewalt an Mädchen und Frauen öffentlichkeitswirksam aufmerksam zu machen finden daher rund um den 25. November deutschlandweit verschiedene Aktionen statt. Die Bekannteste ist die im Jahr 2001 von Terre des Femmes initiierte Fahnenaktion: Sichtbares Zeichen ist eine hellblaue Fahne mit der Aufschrift »Frei leben – ohne Gewalt«. Auch die Stadt Oranienburg beteiligt sich – so wie rund 850 weitere Städte und Landkreise – an der Aktion und hat daher am 21.11.2019 um 9:30 Uhr die Fahne gehisst, um so ein Zeichen gegen tägliche Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen.

Denkfabrik »Chancengleichheit & Vielfalt«

Im Anschluss lud die Gleichstellungsbeauftragte in Kooperation mit der Koordinierungsstelle des Netzwerkes der brandenburgischen Frauenhäuser e.V. zur Denkfabrik „Die Istanbul-Konvention:  Neue Impulse zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen“ ins Schloss ein. Die Informationsveranstaltung sensibilisierte für die Inhalte der Konvention und regte einen Austausch darüber an, wie eine nachhaltige Gewaltschutzarbeit in der Kommune gestaltet werden kann. Als Referentinnen führten Antje Culmsee vom Märkischen Sozialverein und Dr. Bärbel Uhl von der Landeskoordinierungsstelle in das Thema ein.

Bühenstück »Kassandra« zeigt Kraft von Frauen

Die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Oberhavel sowie der Städte Hennigsdorf und Oranienburg laden anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen zum Bühnenstück „Kassandra“ nach Christa Wolfs Erzählung. Sie kommentiert die Ereignisse des Trojanischen Krieges aus der Perspektive der trojanischen Königstochter Kassandra. Es ist ein zeitloses Stück über die Entdeckung der eigenen Kraft und der Freiheit im Widerstand gegen Blendung und Betrug. Zu sehen am 28. November um 19 Uhr mit Cornelia Gutermann-Bauer als „Kassandra“ in der Stadtbibliothek Oranienburg. SchlossDer Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: stadtbibliothek@oranienburg.de.  

 

»Wir brechen das Schweigen« – Bundesweites Hilfetelefon

Außerdem unterstützt die Stadtverwaltung Oranienburg wieder die Aktion „Wir brechen das Schweigen“, zu der das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ gemeinsam mit Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey aufgerufen hat. Rund um den 25. November 2019 wird die Nummer des Hilfetelefon  08000 116 016 auf der Facebook-Seite der Stadt geteilt.

 


 

WEITERE VERANSTALTUNGEN

 

25.11.2019, 20 Uhr
Kostenlose Filmvorführung „Nach dem Urteil“ (FSK 16)
Ort: Kino Oranienburg, Berliner Straße 40, Saal 4
Veranstalter: Frauenhaus Oberhavel // Märkischer Sozialverein e.V.

 

30.11.2019, 10 bis 13 Uhr oder 13.30 bis 16.30 Uhr
„Fass mich nicht an!“ Eine Gewaltpräventionsschulung für Kinder von 5 bis 10 Jahren
Ort: Liebigstr. 4, Großer Saal des MSV e.V., 16515 Oranienburg
Veranstalter: Frauenhaus Oberhavel /Märkischer Sozialverein e.V

Das Verhaltenstraining für Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren schult das „gesunde Misstrauen“ von Kindern im Verhalten gegenüber fremden Menschen und macht sie stark, NEIN zu sagen. Die Teilnahmekosten betragen 8 Euro (inkl. Pausensnack). Um Anmeldung wird gebeten unter: 03301 – 689 69 50 oder per E-Mail an frauenberatung@msvev.de.