Seiteninhalt
06.05.2022

So smart sind Oranienburgs Grundschulen: Umsetzung des DigitalPaktes Schule 2019 - 2024 kommt gut voran

Die Umsetzung des „Digitalpakt Schule 2019 bis 2024“ ist in Oranienburg gut angelaufen. Mit dem Bundes-Förderprogramm soll in den städtischen Grundschulen vor allem der Ausbau der digitalen Infrastruktur vorangetrieben werden. Damit sind insbesondere Netzwerkkabel, Netzwerkanschlüsse, Steckdosen, Server und WLan gemeint – also alles, was nötig ist, damit digitale Geräte wie Smartboard oder Tablet laufen können. Ziel ist es, dass bis zu 30 Schülerinnen und Schüler je Klassenraum gleichzeitig per WLAN problemlos auf das Internet zugreifen können.

In den Grundschulen Germendorf, Schmachtenhagen und Sachsenhausen sowie der Havelschule laufen derzeit die ersten Maßnahmen an: In Germendorf konnten bereits die Verlegung von Kabeln und der Austausch des bisherigen Servers durch einen modernen, leistungsfähigen Serverschrank abgeschlossen werden. Darüber hinaus läuft derzeit die Ausschreibung neuer Netzwerktechnik sowie von AccessPoints zur flächendeckenden Ausstattung mit WLan. Auch in der Grundschule Sachsenhausen sind alle notwendigen Netzwerkkabel bereits verlegt. Der Austausch des Serverschrankes sowie die Installation neuer Netzwerkkomponenten folgen in Kürze. In der Havelschule läuft derzeit die Verkabelung. Die Arbeiten in der Grundschule Schmachtenhagen starten im Sommer. Die Grundschulen Lehnitz und Friedrichsthal sollen von vornherein digital aufgerüstet werden, dies geschieht im Zuge der jeweiligen Neubauvorhaben. In der Comenius-Grundschule, der Waldgrundschule und der Sachsenhausener Jean-Clermont-Oberschule werden entsprechende Modernisierungen bis Ende 2023 durchgeführt. Was die Servertechnik betrifft, ist die Comeniusschule schon jetzt die modernste Grundschule Oranienburgs, hier muss einzig noch das Wlan ausgeweitet werden, da es bis jetzt nur in manchen Räumen vorhanden ist. „Die aktuell laufenden Arbeiten sind nach außen kaum sichtbar, aber von grundlegender Bedeutung. Sie sind die zwingende Voraussetzung dafür, dass Schülerinnen und Schüler überhaupt Texte am Tablet lesen oder Lehrerinnen und Lehrer am Smartboard das Einmaleins vermitteln können“, erklärt Anke Michelczak, Leiterin des Amtes für Bildung und Soziales.

Fit machen für die Zukunft

Computer, Smartphones und Internet prägen heute Alltag, Freizeit und Berufsleben. Um Kinder und Jugendliche dafür fit zu machen, sollen sie bereits in der Schule die entsprechenden digitalen Kompetenzen vermittelt bekommen. „Es geht um Teilhabe an einer Gesellschaft, in der digitale Medien zur Normalität geworden sind“, so Anke Michelczak. Während die Umsetzung inzwischen in vollem Gange ist, mussten zunächst die Fördermittel beantragt und das nicht ganz unkomplizierte Antragswerk gemeistert werden. Doch die Mühe hat sich gelohnt: 1,28 Millionen Euro bekommt die Stadt aus dem Fördertopf. 10 Prozent von dieser Summe legt sie aus eigenen Mitteln noch einmal oben drauf. Die Gesamtsumme wird auf die Grundschulen entsprechend ihrer Größe verteilt.

Projektteam für die Schul-Digitalisierung

Um den DigitalPakt im Sinne der knapp 3000 Schülerinnen und Schüler, die an Oranienburgs Schulen in städtischer Trägerschaft derzeit unterrichtet werden, bestmöglich umzusetzen, gibt es in der Stadtverwaltung bereits seit 2019 eine zehnköpfige, ämterübergreifende Projektgruppe, die sich unter anderem aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fachbereiche Digitales, Bildung und Soziales, Zentrale Dienste, Gebäudewirtschaft und Organisation zusammensetzt. Das Projektteam kümmert sich um alle Fragen rund um den DigitalPakt – von der Ermittlung des Bedarfs der einzelnen Schulen bis hin zur Auftragsvergabe und die Betreuung vor Ort in den Schulen. Gemeinsam mit den Schulen wurde auch die umfangreiche Beantragung der Gelder aus dem Förderprogramm vorbereitet.

Teil des Projektteams ist auch Markus Abraham, den die Stadt im Frühjahr 2021 als IT-Koordinator Schulen an Bord geholt hat. Welche Schule benötigt was? Welcher Hersteller ist der beste für alle? Alle Fragen zur strategischen Planung der digitalen Ausstattung gehören zu seinem Aufgabenbereich. Weil der DigitalPakt als Folge der Corona-Pandemie um drei Zusatzvereinbarungen ergänzt wurde, konnte außerdem Anfang dieses Jahres Jens Rickriem als IT-Administrator Schulen für die Stadtverwaltung gewonnen werden. „Wenn das Tablet nicht richtig läuft, das Smartboard nicht angeht, das Betriebssystem aktualisiert werden muss oder neue Geräte zu installieren sind, ist er der Ansprechpartner“, erläutert Gilbert Collé, Leiter des Amtes für Digitales. „Er ist sozusagen eine Art digitaler Hausmeister.“ Das stößt in den Schulen auf große Erleichterung. „Wir bekommen viele positive Rückmeldungen, weil es für die Schulen damit jetzt einen zentralen Ansprechpartner in der Stadt gibt und sie sich nicht mehr an verschiedene externe Dienstleister wenden müssen“, so Gilbert Collé. Die Stelle wird derzeit mit Mitteln aus dem DigitalPakt gefördert. Weil digitale Technik, ohne dass sie jemand betreut, der sich damit auskennt, aber wenig Sinn macht, soll Jens Rickriem aber auch über 2024 hinaus bei der Stadt bleiben – dann finanziert aus eigenen Mitteln.

Endgeräte für die Schulen

Durch die Zusatzvereinbarungen konnte obendrein die Beschaffung digitaler Endgeräte vorangetrieben werden. Dank der 216 000 Euro, auf die die Stadt erneut 10 Prozent draufgelegt hat, konnten schon mehr als 270 Tablets sowie 15 mobile Ladewagen angeschafft und an die Schulen in städtischer Trägerschaft übergeben werden. „Das war gar nicht so einfach, Lieferengpässe haben uns etwas zu schaffen gemacht, inzwischen sind aber alle Geräte da“, berichtet Gilbert Collé.

Breitband für schnelles Internet

Neben der Infrastruktur und den entsprechenden Geräten gibt es einen weiteren, genauso wichtigen Baustein in Sachen digitaler Unterricht: Den Breitbandausbau. Also schnelles und stabiles Internet per Glasfasernetz, das nötig ist, damit Videos oder komplexe Anwendungen flüssig laufen können. Die beim Landkreis eingereichten Anträge auf Mittel aus dem Bundesförderprogramm Breitband sind bereits bestätigt. Wann welche Schule mit der Verlegung der Glasfaserkabel, die das schnelle Internet bringen, rechnen kann, steht noch nicht fest. Dies hängt auch von der Telekom ab, wird aber voraussichtlich bis Ende des Jahres geschehen.