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28.09.2020

Zum Tod von Minette von Krosigk

Am Montag, 26. September, verstarb Minette von Krosigk. Das teilte ihre Familie heute mit. Frau von Krosigk zeichnete maßgeblich verantwortlich für die Verlegung Dutzender Stolpersteine, mit denen an die Schicksale von Opfern der Nationalsozialisten im Oranienburger Stadtgebiet erinnert wird. Am Freitag sollte sie für ihr Engagement den Oranienburger Ehrenpreis in Empfang nehmen.

Bürgermeister Alexander Laesicke erklärte dazu am Dienstag: »Mit tiefer Betroffenheit haben ich heute erfahren, dass Minette von Krosigk am Montag verstorben ist. Mit Minette von Krosigk verlieren wir eine unermüdliche Kämpferin für Toleranz und Zivilcourage. Über Jahre hinweg hat sie dafür gesorgt, dass goldene, im Gehweg eingelassene Stolpersteine an die ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Oranienburg und deren Schicksal erinnern.

Gemeinsam mit Schülerinnen, Schülern und Auszubildenden hat sie die Geschichte von Oranienburgern, die zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten verfolgt, drangsaliert, deportiert oder vertrieben wurden, erforscht. Sie führte Interviews mit Zeitzeugen und hat sogar Überlebende und Nachfahren in den USA und England ausfindig gemacht, um mehr über die Familiengeschichten zu erfahren. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern organisierte sie fast alle Stolpersteinverlegungen in Oranienburg. Mit ihrer herzlichen, bescheidenen, aber auch beharrlichen Art hat sie es geschafft, dass das Projekt von einer Schülergeneration an die nächste weitergegeben wird.

Die Stadt Oranienburg ist Minette von Krosigk zu tiefem Dank verpflichtet. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.