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24.06.2022

Eine Stadt für alle -
dritter Aktionsplan von »Oranienburg inklusiv« vorgestellt

Alle Menschen sollen selbstbestimmt leben können– ganz egal, ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Das ist nicht nur eine gute Idee, sondern ein Menschenrecht. Im Jahr 2006 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine Konvention, die klarstellt, dass Menschen mit Behinderungen ein uneingeschränktes und selbstverständliches Recht auf Teilhabe am gesellschaftliche Leben haben. Mit dem Projekt „Oranienburg inklusiv“ will die Stadt Oranienburg diesem Ziel Schritt für Schritt näherkommen. Am 22. Juni wurde der dritte Aktionsplan des Projekts vorgestellt.

Inklusion ist ein langfristiges Ziel, für das einige Hürden genommen werden müssen. Mit dem Projekt „Oranienburg inklusiv“ hat Oranienburg die ersten bereits bewältigt. Im Jahr 2020 veröffentlichte die Stadtverwaltung den ersten Aktionsplan des Projekts, der 44 Maßnahmen enthielt, die Menschen mit Behinderungen mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in der Stadt ermöglichen sollen. Seitdem wird der Aktionsplan jährlich fortgeschrieben. Am 22. Juni wurde der dritte Aktionsplan von „Oranienburg inklusiv“ in der Stadtbibliothek öffentlich vorgestellt.

Ergebnisse aus 2021 präsentiert

Auch die Ergebnisse des letzten Aktionsplans wurden präsentiert. In diesem waren 62 Maßnahmen formuliert. Pandemiebedingt konnten bislang nicht alle, aber immerhin 38 der Aktionen vollständig umgesetzt werden. Außerdem wurden zwölf zusätzliche Maßnahmen verwirklicht.

So wurde eine Expertengruppe zum Thema Barrierefreiheit eingerichtet. Die Experten sind selbst von verschiedenen Behinderungen wie Seh- und Hörbehinderungen betroffen, die unterschiedliche Beeinträchtigungen und Bedürfnisse mit sich bringen. Gemeinsam haben sie erforscht, auf welche Barrieren Menschen mit Behinderungen in Oranienburg stoßen, und mögliche Lösungen erarbeitet, die in die nächsten Aktionspläne einfließen. In der TURM ErlebnisCity wurden mehrere Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit umgesetzt. Zwei Lifter erleichtern Menschen im Rollstuhl nun den Einstieg in das Schwimmbecken, die Wege wurden verbreitert und die Umkleide für Menschen mit Behinderungen noch geräumiger gestaltet. Für die Website der Stadtbibliothek wurde eine Seite erarbeitet, die die vorhandenen Bücher in Leichter Sprache aufführt. Außerdem wurden Rampen angeschafft, unter anderem für das Dorfgemeinschaftshaus im Malz.

Noch mehr Maßnahmen im neuen Aktionsplan

Mit dem neuen Aktionsplan 2022/23 geht es schrittweise weiter auf dem Weg zur inklusiven Stadt. Der neue Plan beschreibt 75 Aktionen, die alle Handlungsfelder der Stadtverwaltung umfassen. Dazu gehört der barrierefreie Umbau der Friedhofskapelle in Sachsenhausen und die Einrichtung eines barrierefreien Arbeitsplatzes in der Stadtbibliothek. Außerdem ist geplant, wichtige Informationen auf der städtischen Website in Leichter Sprache zu veröffentlichen, eine Veranstaltung zur Gewaltprävention für Mädchen und Frauen mit Behinderungen durchzuführen und mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung zu Multiplikatoren zu schulen, so dass sie künftig in ihren Fachämtern als Ansprechpartner für das Thema Inklusion zur Verfügung stehen können.

»Inklusion ist verwirklicht, wenn keine Exklusion mehr stattfindet«

„Inklusion ist verwirklicht, wenn keine Exklusion mehr stattfindet“, erklärt Holger Dreher, Oranienburgs Beauftragter für Menschen mit Behinderung. Am Ziel ist die Stadt noch nicht. „Auch der neue Aktionsplan kann nur einen Zwischenstand wiedergeben, an dem schon morgen weitergearbeitet werden. Inklusion bleibt eine Daueraufgabe.“

Das Projekt „Oranienburg inklusiv“ wurde in Zusammenarbeit von Holger Dreher, dem Büro Ebeling Markowski GbR, dem Arbeitskreis für die Belange von Menschen mit Behinderungen in Oranienburg (AKBO) und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung konzipiert.