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15.05.2020

Oranienburg zeigt Flagge für Vielfalt und Toleranz

Am Tag gegen Homophobie wurde Regenbogenfahne vor der Kreisverwaltung und der Stadtverwaltung in Oranienburg gehisst

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie am Sonntag, 17.05.2020, haben der Landkreis Oberhavel und die Stadt Oranienburg am Freitagmorgen jeweils eine Regenbogenflagge gehisst. Über das gesamte Wochenende wehen die Fahnen vor dem Hauptgebäude der Kreisverwaltung und dem Schloss in Oranienburg als sichtbares Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Der Landkreis hat die Flagge zum zweiten Mal gehisst. Mit dabei war neben Landrat Ludger Weskamp die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Oberhavel, Birgit Lipsky. Die Stadt Oranienburg beteiligt sich zum ersten Mal am Aktionstag. Der stellvertretende Bürgermeister Frank Oltersdorf hisste die Fahne igemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, Christiane Bonk vor dem Schloss.

Wegen der geltenden Bestimmungen konnten die Fahnen nicht im Beisein Vieler gehisst werden. „Das ist natürlich sehr schade", bedauerte Weskamp. Er betonte: „Trotzdem ist es uns wichtig, ein Signal zu setzen und zu zeigen, dass wir in Oberhavel für Toleranz und Vielfalt einstehen." Denn trotz aller Fortschritte ist die breite gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber Homosexuellen in Deutschland noch keineswegs selbstverständlich. In einigen Ländern werden Homosexuelle nach wie vor verfolgt, inhaftiert oder sogar hingerichtet. „Wir setzen deshalb heute ein aktives Signal für Solidarität und Beistand mit homosexuellen, bi- und transsexuellen Menschen."

Auch als Stadt Oranienburg wollen wir mit der Beteiligung am Aktionstag ein sichtbares Zeichen für die Vielfalt der Lebensweisen und ihre gesellschaftliche Akzeptanz setzen“, sagte Frank Oltersdorf. Oranienburg ist bereits auf einem guten Weg, Familienformen neu zu denken und zu erleben: Einmal im Monat treffen sich Regenbogenfamilien im Oranienburger Eltern-Kind-Treff zum Austausch.

Am 17. Mai 1990 beschloss die Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) längst Überfälliges: Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten zu streichen. Der 17. Mai wurde daraufhin zum Internationalen Tag gegen Homophobie ausgerufen. Weltweit machen rund um den 17. Mai zahlreiche Organisationen mit Aktionen und Veranstaltungen auf Homophobie, Diskriminierung und Gewalt aufmerksam. Die Regenbogenflagge gilt dabei als Zeichen der Toleranz und Akzeptanz, der Vielfalt von Lebensformen, der Hoffnung, des Mutes und der Sehnsucht.


Auch wenn sich in den letzten Jahren schon viel getan hat: Noch immer hören wir auch in Oberhavel von Beschimpfungen und Anfeindungen gegen queere Lebensformen. Das ist keine Bagatelle. Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung ist auf das Schärfste zu verurteilen. Denn jeder Mensch hat das Recht, selbst zu bestimmen, wie er leben mag", sagt Oberhavels Gleichstellungsbeauftragte Birgit Lipsky. „Deshalb ist es wichtig, weiter Aufklärungsarbeit zu leisten", betont Oranienburgs Gleichstellungsbeauftragte Christiane Bonk. „Egal ob in der Schule oder in der breiten Öffentlichkeit: Das ist eine Aufgabe, die uns alle angeht.“