Oranienburgs zweithöchstes Gebäude bleibt stehen – Alter Getreidespeicher hat neuen Besitzer
Die Zukunft des alten Getreidespeichers im Herzen der Stadt ist vorerst gesichert. Die Reinvesta Grundstücks- und Verwaltungsgesellschaft hat der TAS Unternehmensgruppe das denkmalgeschützte Gebäude abgekauft. Statt den Speicher abreißen zu lassen, will das Berliner Unternehmen rund 22 moderne Wohneinheiten darin entwickeln.
Der neue Eigentümer ist spezialisiert auf die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude und die Entwicklung außergewöhnlicher Immobilienprojekte. Ziel ist es, die Wohneinheiten in den nächsten Monaten in den Verkauf zu bringen, um Anfang kommenden Jahres mit der Sanierung beginnen zu können. Zugute kommt dem Unternehmen die bereits geleistete Vorarbeit, auf dessen Basis nun die Entwicklung weiter vorangetrieben werden kann.
Bürgermeister Alexander Laesicke: „Ich habe den Abriss des Speichers von Anfang an abgelehnt. Die jetzige Entwicklung bestätigt, dass es richtig war, in den Verhandlungen keinen Zentimeter von unserer Position abzurücken, sondern auf einer Sanierung zu bestehen. Ich konnte mich bereits in persönlichen Gesprächen davon überzeugen, dass wir mit dem neuen Besitzer einen außerordentlich versierten und erfahrenen Partner an unserer Seite haben. Der alte Speicher gehört zu Oranienburg, deshalb ist das ein guter Tag für unsere Stadt, ich freue mich, dass wir den Erhalt dieses historischen Bauwerks nun offenbar gesichert haben.“
Hintergrund
Die TAS-Unternehmensgruppe, die im Herbst 2018 mit dem Wohnungsbau auf dem 15.000qm großen Grundstück am alten Speicher begonnen hatte, informierte die Stadt im März 2019 darüber, dass sie die Planungen für den Umbau des denkmalgeschützten, über 100 Jahre alten Speichers fallen lassen und das Gebäude stattdessen abreißen will. Den darauf folgenden Abrissantrag lehnte die zuständige Denkmalschutzbehörde ab, auch der Widerspruch dagegen wurde zurückgewiesen. Zuletzt reichte die TAS Klage ein.
Oranienburgs Bürgermeister Alexander Laesicke setzte sich mit Nachdruck für den Erhalt des Speichers ein, auch die Stadtverordnetenversammlung bekannte sich mit großer Mehrheit zum Erhalt des Oranienburger Speichers. Eine erst vor kurzem auf den Weg gebrachte Petition zum Erhalt des Speichers fand rund 1.600 Unterzeichner.