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03.08.2020

Pack die Badehose ein

Die Badesaison ist in vollem Gange. Die zahlreichen Oranienburger Gewässer versprechen bei den heißen Temperaturen Erfrischung und Badespaß.  Wir sagen Ihnen, wo Sie in der Stadt sichere Badestellen finden und was es in diesem Jahr zu beachten gilt.

Die warmen Tage locken ins Freie und vor allem in die Nähe des Wassers, das Abkühlung an heißen Sommertagen verspricht. Bis zum nächsten Gewässer ist es in Oranienburg nie weit und auch Badestellen gibt es reichlich. Der Lehnitzsee bietet gleich mehrere Badeabschnitte: Am idyllischen Weißen Strand im Ortsteil Lehnitz können sich ermüdete Wasserratten unter schattigen Bäumen erholen. Ebenfalls auf der Lehnitzer Seite des Sees liegt zudem eine kleine als „Bolli“ bekannte Badestelle, die ihren Namen aufgrund ihrer Nähe zum ehemaligen Bollwerk erhielt. Aber auch die Oranienburger Seite des Lehnitzsees bietet eine Badestelle, an der ein Sonnen- und Wasserbad genossen werden kann. Wer das Schwimmen in größerer Abgeschiedenheit bevorzugt, findet sein sommerliches Badeglück südöstlich von Friedrichsthal an dem inmitten eines dichten Waldes liegenden Grabowsee.

 

Besondere Herausforderungen durch Corona

Vollkommen ungetrübt startete das sommerliche Badevergnügen in diesem Jahr allerdings nicht. Normalerweise werden der Weiße Strand sowie die große Badestelle auf der Oranienburger Seite des Lehnitzsees während der Badesaison an den Wochenenden sowie an Feiertagen durch Rettungsschwimmer des DRK abgesichert. Doch deren Einsatz  gestaltet sich in Zeiten von Corona und der Eindämmungsverordnung schwierig. Die Rekrutierung von Nachwuchskräften ist für die meisten Wasserwachten schon länger ein Problem. In diesem Jahr kam erschwerend hinzu, dass viele Nachwuchsrettungsschwimmer ihr Ausbildungstraining und ihre Abschlussprüfung nicht durchführen konnten, da der von der Eindämmungsverordnung geforderte Personenabstand hierbei nicht eingehalten hätte werden können.

Das größte Problem stellt aber die Umsetzung der Abstands- und Hygienerichtlinien vor Ort dar. Denn die Freigabe der Badegewässer und Freibäder durch das Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (kurz: MSGIV) ist in diesem coronageplagten Sommer an einige Bedingungen geknüpft, die sich nicht an allen Badestellen problemlos umsetzen lassen.

So müssen die Rettungsschwimmer vor Ort die Möglichkeit haben, sich die Hände mit Leitungswasser zu waschen. Für die Badestelle auf der Oranienburger Seite des Lehnitzsees wurde dafür ein mobiles Waschbecken beschafft. Am Weißen Strand am Lehnitzsee kann die Absicherung der Badestelle  hingegen nur vom Boot erfolgen. Die Rettungsboote des DRK kontrollieren die Badestelle vom Wasser aus und prüfen unter anderem, ob ausreichend Rettungsbojen ausliegen.  

Etwas Vorsicht ist beim sommerlichen Wasserspaß aber ohnehin immer geboten – ob mit oder ohne Aufsicht durch die Wasserwacht. In diesem Jahr gilt dies umso mehr, denn an den Badestellen müssen auch die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor einer Verbreitung des Coronavirus beachtet werden. Wie überall an öffentlichen Orten müssen auch an den Badestränden 1,5 Meter Abstand zu anderen Personen gehalten werden, dies gilt auch im Wasser. Dass die Badestellen mit erkältungsähnlichen Symptomen gar nicht aufgesucht werden sollten, dürfte selbstverständlich sein.

Die erste Schwimmsaison im Zeitalter von Corona bringt also ein paar Besonderheiten mit sich, die einen verantwortungsvollen Umgang mit den wiedergewonnenen Möglichkeiten erfordern. Neben Corona zeigt sich an den Badestellen aber auch ein altbekanntes Problem: das hohe Müllaufkommen. Stefanie Häußler vom Oranienburger Grünflächenamt appelliert an den Ordnungssinn der Badegäste, welche leider allzu oft ihren Müll an den Badeseen hinterlassen. „In den letzten Jahren musste die Stadt einen enorm hohen Arbeitsaufwand betreiben, um die Badestellen während der Badesaison sauber zu halten. An den Wochenenden mussten wir zuletzt sogar externe Firmen hinzuziehen, um dem hohen Müllaufkommen gerecht zu werden. Wir möchten die Besucher der Badestellen deshalb sehr bitten, verantwortungsvoll mit ihrem Abfall umzugehen und diesen, insofern die Mülleimer vor Ort bereits voll sind, mitzunehmen und ihn zuhause ordnungsgemäß zu entsorgen.“           

Wer sich zur Abkühlung an einen Schatten spendenden Baum am Ufer zurückzieht, sollte außerdem beachten, dass hier auch in diesem Jahr wieder verstärkt mit dem Eichenprozessionsspinner zu rechnen ist. Der Nachtfalter ist im ausgewachsenen Zustand harmlos, seine Raupen besitzen allerdings feine Brennhaare, die bei Kontakt allergische Reaktionen auslösen können. Die Raupen besiedeln vor allem Eichen, gelegentlich aber auch andere Bäume und sind an ihren Nestern aus feinen weißen Fäden sowie ihren langen hellen Härchen zu erkennen. Bei Verdacht sollten entsprechende Bäume gemieden und eine Abkühlung im kühlen Nass vorgezogen werden.

 

Sicher baden in Zeiten von Corona

 
1. Vermeiden Sie, wenn möglich, die Badestelle in Gruppen aufzusuchen und halten sie die Zahl ihrer Begleiter niedrig.
2. Am Ufer, im Wasser sowie im Bereich von Sanitäranlagen gilt das Abstandsgebot von 1,5 Metern zu Personen, die nicht zu ihren Begleitpersonen zählen.
3. Halten Sie die üblichen Hygieneregeln ein. Dazu zählen insbesondere das Befolgen der Husten- und Niesetikette (in die Armbeuge) und das Vermeiden von direkten Berührungen im Gesicht. Im besten Fall führen Sie Hygienetücher oder -spray mit sich, die eine gründliche Handreinigung vor Ort ermöglichen.

Zudem gelten zu jeder Zeit die Sicherheitshinweise der DLRG:

1. Kühlen Sie sich ab, bevor Sie ins Wasser gehen.
2. Verlassen Sie das Wasser sofort, wenn Sie frieren.
3. Gehen Sie nur zum Baden, wenn Sie sich wohl fühlen.
4. Gehen Sie nur bis zum Bauch ins Wasser, wenn Sie nicht schwimmen können.
5. Überschätzen Sie Ihre Kraft und Ihr Können nicht.
6. Rufen Sie nie um Hilfe, wenn Sie nicht wirklich in Gefahr sind, aber helfen Sie anderen, wenn sie Hilfe brauchen.
7. Springen Sie nur ins Wasser, wenn es tief genug und frei ist.
8. Luftmatratze, Autoschlauch oder Gummitiere bieten keine Sicherheit und sind keine Schwimmhilfen, sondern Spielzeug.
9. Baden Sie nicht, wo Schiffe und Boote fahren.
10. Tauchen Sie andere nicht unter.
11. Bei Gewitter ist Baden lebensgefährlich. Verlassen Sie das Wasser sofort.
12. Gefährden Sie niemanden durch einen Sprung ins Wasser.
13. Halten Sie das Wasser und seine Umgebung sauber.
14. Gehen Sie niemals mit ganz vollem oder ganz leerem Magen schwimmen.