Zwei Weltkriegsbomben in Oranienburg erfolgreich entschärft
Um 15:18 Uhr hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg (KMBD) endgültig Entwarnung gegeben: Nachdem die erste der beiden 250-kg-Bomben an der ehemaligen Friedenthaler Schleuse entschärft wurde, gelang dann im Anschluss auch die Entschärfung der zweiten Bombe. Um 15:45 Uhr wurde der Sperrkreis per Sirenensignal aufgehoben. Die 2 800 betroffenen Oranienburgerinnen und Oranienburger konnten anschließend wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Alle Straßensperrungen sind inzwischen aufgehoben und auch der Oranienburger Kanal und der Ruppiner Kanal sind wieder frei für die Schifffahrt passierbar.
Bei den beiden Bombenblindgängern handelt es sich um die 218. und 219. Bombe, die seit der Wende in Oranienburg beseitigt werden mussten. Beide waren mit einem Aufschlagzünder ausgestattet und lagen in 10,6 und 8,2 Meter Tiefe. Seit den frühen Morgenstunden war der KMBD vor Ort, gegen 10.30 Uhr begannen die eigentlichen Entschärfungsarbeiten.
Die Vorarbeiten, die in den zurückliegenden Monaten geleistet wurden, waren immens. Ein Teil der Havel musste zugeschüttet werden, um überhaupt die beiden Spundwandkästen rund um die Bomben errichten zu können. Das Grundwasser musste auf mehr als 20 Meter tief abgesenkt werden – ein bisheriger Rekord. Rund 500 000 Liter Grundwasser mussten pro Stunde abgepumpt werden. Entsprechend anspruchsvoll und aufwendig waren die Arbeiten. Bis jetzt schlägt die Maßnahme inklusive der Suche bereits mit 3,3 Millionen Euro zu Buche. In diesem Fall übernimmt der Bund die Kosten, da es sich um eine Bundes-Wasserstraße handelt.
„Eine großartige Arbeit, die das Team des Kampfmittelbeseitigungsdienstes wieder geleistet hat!“, bedankt sich Bürgermeister Alexander Laesicke bei den Experten vom KMBD. „Ein großer Dank gilt aber auch den Anwohnerinnen und Anwohnern, die heute ihre Wohnungen verlassen mussten, für ihre Geduld und ihr Verständnis sowie den vielen helfenden Händen im Hintergrund.“ Insgesamt waren mehr als 150 Helferinnen und Helfer bei winterlichen Temperaturen im stundenlangen Einsatz – unter anderem von der Feuerwehr, der Polizei, dem Katastrophenschutz, einer Wachschutzfirma sowie der Stadtverwaltung.