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05.06.2023

»Oranienburger Modell«: Umsetzung geht voran, konkrete Planung hat begonnen

Ob unbefestigte Sandstraßen grundhaft ausgebaut, gar nicht ausgebaut oder mit einer einfachen Asphaltdecke versehen werden, entscheiden künftig die Grundstückseigentümer selbst. Jetzt geht es an die Umsetzung dieses politischen Beschlusses.

Umfangreich ausbauen oder mit einer einfachen Asphaltdecke versehen? Im letzten Jahr hat Oranienburgs Stadtverordnetenversammlung beschlossen, wie mit den unbefestigten Sand- und Schotterstraßen in der Stadt weiter verfahren werden soll. Nach dem so genannten »Oranienburger Modell« sollen sie nach und nach mit einer einfachen Asphaltdecke versehen werden. Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer können sich aber genauso für einen grundhaften Ausbau entscheiden oder sogar ganz auf die Instandsetzung verzichten. Inzwischen sind ein Planungsbüro sowie ein Baugrundbüro gefunden. Somit kann jetzt die Detailplanung starten.

Start in Süd

Losgehen wird es mit dem Quartier zwischen Berliner Straße, Birkenallee, Richard-Wagner-Straße und Johann-Strauß Straße – gelegen im Musikerviertel in Oranienburg-Süd und insgesamt 1,8 Straßenkilometer lang. „Das Baugrundbüro und das Planungsbüro werden nun gemeinsam die nötigen Voruntersuchungen durchführen, dann den genauen Instandsetzungsplan festlegen und das entsprechende Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung erstellen“, erklärt Stefan Gebhard, Leiter des Tiefbauamtes.

Umsetzung in 2024

Die Planungsphase soll bis Ende September abgeschlossen sein, so dass anschließend die Ausschreibung folgen und die eigentliche Instandsetzung in 2024 beginnen kann. 40 000 Euro stehen im Haushalt für die Planung sowie 600 000 Euro für die Umsetzung zur Verfügung. Bevor die Ausschreibung auch wirklich erfolgen kann, ist allerdings noch das Ergebnis der Beteiligung abzuwarten. Die von den Grundstückseigentümern bevorzugte Variante wird den Stadtverordneten zur Entscheidung vorgelegt. Erst dann, voraussichtlich Anfang kommenden Jahres, geht es an die Ausschreibung.

„Wir haben lange und intensiv diskutiert und gemeinsam um die beste Lösung gerungen“, sagt Bürgermeister Alexander Laesicke. „Deshalb freue ich mich, dass wir nun konkret in die Umsetzung gehen und das Oranienburger Modell Fahrt aufnimmt. Die Oranienburgerinnen und Oranienburger können sich über die Instandsetzung von Sandstraßen in einem völlig neuen Tempo und zu sehr fairen Konditionen freuen.“

Grundstückseigentümer entscheiden

Oranienburgs Straßen sind insgesamt rund 400 Kilometer lang. 130 Kilometer davon sind unbefestigt – also unausgebaute Sand- oder Schotterstraßen. Das 2022 beschlossene »Oranienburger Modell« sieht vor, dass diese mit einer zehn Zentimeter dicken Asphaltdecke versehen werden. Diese Variante ist für die Anwohnerinnen und Anwohner kostenfrei, nur die eigene Grundstückszufahrt ist selbst zu bezahlen. Sie können sich allerdings auch für einen grundhaften, dann kostenpflichtigen Ausbau entscheiden oder die Instandsetzung komplett ablehnen. „Wie es vor ihrer Haustür aussehen soll, entscheiden also letztlich die Bürgerinnen und Bürger selbst“, so Alexander Laesicke.

Prioritätenliste festgelegt

Auch eine Prioritätenliste haben die Stadtverordneten festgelegt: Als erstes ist das Musikerviertel zwischen Berliner Straße, Birkenallee, Richard-Wagner-Straße und Johann-Strauß Straße an der Reihe. Dann folgen die Johann-Strauß Straße, die Birkenallee, die Richard-Wagner-Straße und die Griegstraße. An dritter Stelle steht das Flüsseviertel zwischen Bahndamm, Saarlandstraße und Berliner Straße. „Für die Priorisierung war entscheidend, wo der Instandsetzungsbedarf besonders hoch ist und an welcher Stelle die Hürden zur Erlangung der Kampfmittelfreiheit besonders gering sind“, erläutert Stefan Gebhard. Unter dieser Maßgabe wurden die drei genannten Viertel in Süd ausgewählt, so dass nun hier mit Planung und Umsetzung begonnen wird.

Pro Haushaltsjahr ist mindestens ein Quartier zu planen und mindestens ein Quartier umzusetzen. Weitere Quartiere werden den Stadtverordneten von der Stadtverwaltung zur Beschlussfassung im Rahmen der Haushaltsplanung vorgeschlagen.