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25.11.2018

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen setzte Oranienburg vom 22. bis 25. November ein sichtbares Zeichen gegen tägliche Gewalt an Mädchen und Frauen. Bürgermeister Alexander Laesicke und Gleichstellungsbeauftragte Christiane Bonk hissten gemeinsam mit der Landesgleichstellungsbeauftragten Monika von der Lippe die hellblaue Fahne mit der Aufschrift »Frei leben – ohne Gewalt«.

„Laut aktueller Statistik zur Partnerschaftsgewalt des Bundeskriminalamtes wurden im Jahr 2017 fast 114.000 Frauen Opfer von Gewalt“, sagte Gleichstellungsbeauftragte Christiane Bonk. „Bei Gewalt gegen Frauen, insbesondere häuslicher Gewalt, handelt es sich auch in der heutigen Zeit nicht um Einzelfälle – es ist Alltag. Deshalb ist es wichtig, darüber zu reden und ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt zu setzen.“

Gemeinsam mit rund 850 weiteren Städten und Landkreisen beteiligt sich Oranienburg seit vielen Jahren an der von der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes initiierten Fahnenaktion. Unterstützt wurde die Fahnenhissung von mehr als 50 Mitarbeitenden der Stadtverwaltung sowie von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt.

Zur Stärkung von Mädchen und Jungen lud die Gleichstellungsbeauftragte in Kooperation mit der Stadtbibliothek im Anschluss zur Lesung „Vielfalt erleben“ ein. Jede Menge Lesestoff dazu bietet die gleichnamige Büchertasche, die alle 131 hauptamtlich geführten Bibliotheken im Land Brandenburg – darunter Oranienburg – bereits im Frühjahr erhalten haben. Bürgermeister Alexander Laesicke und die Landesgleichstellungsbeauftragte Monika von der Lippe lasen für rund dreißig Vorschulkinder der Kita „Friedrich Fröbel“ aus den Büchern „Tanga und der Leopard“ sowie „Puppen sind doch nichts für Jungen!“ vor. Die insgesamt zwölf Bücher sind den Themenfeldern Geschlechterrollen, Geschlechtervielfalt und Familienvielfalt zugeordnet. Altersgerecht erzählen sie Geschichten über Mädchen und Jungen, die selbstbestimmt ihren Weg gehen – jenseits von Rollenklischees.

Außerdem unterstützte die Stadtverwaltung Oranienburg die Mitmach-Aktion »Wir brechen das Schweigen«, zu der das Hilfetelefon »Gewalt gegen Frauen« gemeinsam mit Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey aufgerufen hat. Das Hilfetelefon »Gewalt gegen Frauen« ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 08000 116 016 werden Betroffene 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr, unterstützt.

 


 

Hintergrundinformationen:

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Der von der UNO seit 1990 offiziell anerkannte Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen erinnert an die drei Schwestern Mirabel, die am 25. November 1960 wegen ihrer politischen Aktivitäten, ihres Auflehnens gegen die militärische Diktatur in der Dominikanischen Republik, nach monatelanger Verfolgung, Haft und Folter ermordet wurden. Der Mut der Schwestern gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.

„Bei Gewalt gegen Frauen, insbesondere häuslicher Gewalt, handelt es sich auch in der heutigen Zeit nicht um Einzelfälle“, sagt Gleichstellungsbeauftragte Christiane Bonk.  „Laut einer aktuellen Erhebung des Bundesfamilienministeriums wird in Deutschland fast jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Im Jahr 2016 wurden fast 110.000 Frauen Opfer von Gewalt.“

Um auf das Thema Gewalt an Mädchen und Frauen öffentlichkeitswirksam aufmerksam zu machen finden rund um den 25. November deutschlandweit verschiedene Aktionen statt. Die Bekannteste ist die im Jahr 2001 von Terre des Femmes initiierte Fahnenaktion. Gemeinsam mit rund 850 weiteren Städten und Landkreisen beteiligt sich Oranienburg seit vielen Jahren an der Fahnenaktion und setzt ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt.

 

Mehr Informationen zur Fahnenaktion – NEIN zu Gewalt an Frauen! finden Sie hier: 
TERRE DES FEMMES Menschenrechte für die Frau e. V.

 


 
Büchertasche »Vielfalt erleben«

Zur Stärkung und Ermutigung von Kindern und Jugendlichen haben alle 131 hauptamtlich geführten Bibliotheken im Land Brandenburg – darunter Oranienburg – die Büchertasche »Vielfalt erleben« erhalten. 

Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, traditionelle Rollenbilder zu verändern und Vielfalt zu ermöglichen. Mädchen und Jungen soll ein breites Spektrum an Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, um ihre Neugier, Kreativität und individuelle Entfaltung zu fördern. Um das Angebot der Öffentlichen Bibliotheken im Land noch besser an die vielfältigen Lebenswirklichkeiten junger Menschen anzupassen, erfährt ihr Medienbestand durch die Büchertaschen eine themenbezogene Erweiterung.

Die Büchertaschen werden gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (MASGF) und die Landesgleichstellungsbeauftragte. Durch das gemeinsame Projekt mit der Landesfachstelle für Öffentliche Bibliotheken und Archive und dem Bibliotheksverband Brandenburg e. V. werden Öffentliche Bibliotheken in ihrer Arbeit wirksam unterstützt.

 


 

Hilfetelefon »Gewalt gegen Frauen«

Das Hilfetelefon »Gewalt gegen Frauen« ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung unterstützen wir Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte beraten wir anonym und kostenfrei. 

www.hilfetelefon.de