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07.10.2022

Aktueller Stand zur Bergung zweier Bomben an der Friedenthaler Schleuse: Mögliche Entschärfungen voraussichtlich am 7.12.

Wie bereits mitgeteilt, wurden bei der Kampfmittelsuche an der ehemaligen Friedenthaler Schleuse zwei metallische Gegenstände gefunden. Laut der Ergebnisse des UltraTEM-Verfahrens (das mithilfe eines elektromagnetischen Feldes über dem Verdachtspunkt zuverlässige Aussagen über die Form eines Gegenstandes liefert) handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Bombenblindgänger.

Tiefer als alle bisher in Oranienburg gefundenen Bomben

Die vorbereitenden Arbeiten für die Bergung der zwei Bombenblindgänger laufen auf Hochtouren. „Die Arbeiten sind äußerst anspruchsvoll, aufwendig und teuer. Beide Bomben liegen in einer Tiefe von rund 10 Metern und damit tiefer als alle bisher in Oranienburg gefundenen Bomben“, sagt Sven Marten, Leiter des Amtes für Brandschutz, in dem auch das Sachgebiet Kampfmittel angesiedelt ist. Die eine Bombe befindet sich im Wasser, die andere im Böschungsbereich.

Grundwasserabsenkung auf mehr als 20 Meter erforderlich

In der vergangenen Woche konnte der Einbau der 80 Spundbohlen – eine Spezialanfertigung aus Luxemburg, angeliefert über den Wasserweg – abgeschlossen werden. Damit befindet sich jetzt um jede Bombe herum ein fertig installierter Spundwandkasten, in dem weiter gearbeitet werden kann. Um die beiden Kästen herum wird im nächsten Schritt die Arbeitsfläche hergerichtet, um die weiteren Schritte vollziehen zu können. Im Mittelpunkt steht dabei die Grundwasserabsenkung. „Wegen der erheblichen Tiefe, in der die beiden Bomben liegen, muss das Grundwasser auf mehr als 20 Meter tief abgesenkt werden“, erklärt Sven Marten. „Auch das ist noch anspruchsvoller und schwieriger als ohnehin schon.“ Zunächst installiert die mit der Grundwasserhaltung beauftragte Firma in jedem Spundwandkasten mehrere Brunnen, die entsprechenden Bohrungen sind in dieser Woche gestartet.

Entschärfung voraussichtlich am 7. Dezember

Sofern die Grundwasserabsenkung dann problemlos vonstattengeht und auch der Probebetrieb erfolgreich verläuft, kann anschließend die eigentliche Freilegung der Bomben beginnen. Die Entschärfung der beiden Bombenblindgänger könnte dann nach jetzigem Stand am Mittwoch, den 7.12. erfolgen. Dafür würde an diesem Tag ein Sperrbereich mit einem Radius von 1.000 Metern rund um den Fundort der Bomben gelten, in dem knapp 2.800 Menschen leben.

„Funde wie diese verdeutlichen, dass wir gemeinsam mit Land und Bund weiter unermüdlich an der Beseitigung der Bomben, die noch in unserer Erde liegen, arbeiten müssen“, so Bürgermeister Alexander Laesicke. Wie die Zusammenarbeit aller beteiligten Ebenen weiter verbessert werden kann, welche konkreten Regelungen verändert und welche Mittel bereitgestellt werden sollten, darüber wird in regelmäßigen Beratungen des Bürgermeisters fraktionsübergreifend mit Oranienburger Bundes- und Landtagsabgeordneten beraten. „Ziel ist es, die politischen Kräfte im Interesse der Stadt zu bündeln“, so der Bürgermeister. Die nächste Zusammenkunft ist für November geplant.

Weitere Informationen zur bevorstehenden Bombenentschärfung wird die Stadtverwaltung rechtzeitig veröffentlichen.

Mehrere Firmen, insbesondere aus der nahen Region, sind bei der Bergung der beiden Bomben im Einsatz, dazu zählen Heinrich Hirdes Kampfmittelräumung GmbH, Pollems GmbH, Peter TiefHoch GmbH & Co.KG, Börger-Elektro-Anlagen sowie das Ingenieurbüro Consulaqua.