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17.12.2018

Auftakt für Gewerbehofentwicklung

Die positive wirtschaftliche Entwicklung der Region führt auch in Oranienburg zu neuen Herausforderungen. Gerade für kleinere Unternehmen fehlt es inzwischen an geeigneten kleinteiligen Gewerbeflächen und Räumlichkeiten für Produktion, Büro und Lager in verkehrsgünstiger Lage. Wie und wo in Oranienburg neue zeitgemäße Gewerbeflächen zur Miete entstehen könnten, wurde daher vor Kurzem im Rahmen eines Ideen- und Expertenworkshop zur Entwicklung eines (Handwerker-)Gewerbehofes bzw. Gründerzentrums intensiv diskutiert.

Auf Einladung der Stadt Oranienburg und des Planungsbüros LOKATION:S, das auch für das Gewerbegebietsmanagement im Gewerbepark Mitte an der Sachsenhausener Straße verantwortlich ist, waren verschiedene Teilnehmer*innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und der Immobilienbranche zu einem gemeinsamen Brainstorming im Oranienwerk zusammengekommen. Neben lokalen Akteuren folgten auch Experten und Vorreiter der Gewerbehofentwicklung aus anderen Städten, wie Hamburg, Dortmund und München, der Einladung.

Der Workshop bildete den erfolgreichen Auftakt zu den anstehenden Untersuchungen der Wirtschaftlichkeit, der Lage sowie möglicher Betreibermodelle für einen solchen neuen Gewerbehof bzw. eines Gründerzentrums in der Kreisstadt. Den Ausgangspunkt bildet der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Errichtung eines Gründerzentrums vom 15.10.2018. „Ein neuer Gewerbehof in Oranienburg – ob im Bestand oder als Neubau – kann der starken Nachfrage nach Gewerbeflächen in Oranienburg entgegenkommen und zur Attraktivität unserer Stadt als Wohn- und Arbeitsstandort beitragen,“ bekräftigte Oranienburgs Bürgermeister Alexander Laesicke, der in die Veranstaltung einleitete, die Bedeutung einer solchen Projektentwicklung für die Zukunft der gesamten Stadt. „Gerade für neu gegründete und noch kleine Unternehmen ist ein passendes Angebot an Gewerbeflächen mit flexiblen Entwicklungsmöglichkeiten wichtig. Ein Gewerbehof mit einem Fokus auf diesen Bereich könnte hier wichtige Unterstützung bieten.“ Dass es eine anhaltend große Nachfrage nach kleinen Gewerbeflächen zur Miete gibt, denen die Angebote in den bestehenden Gewerbegebieten zurzeit jedoch nicht gerecht werden, bestätigt Susanne Zamecki, Wirtschaftsförderin der Stadt Oranienburg.

Die Veranstaltung bot zum einen spannende Einblicke in Referenzprojekte aus dem gesamten Bundesgebiet. Zum anderen erarbeiteten die Teilnehmer*innen in einem gemeinsamen Workshop Ideen und erste Ansätze für eine mögliche Umsetzung einer solchen Projektentwicklung in der Stadt Oranienburg. Die Ergebnisse des Workshops fließen in die für das kommende Jahr geplante Erstellung einer ersten Machbarkeitsstudie zur Entwicklung eines (Handwerker-)Gewerbehofs und/oder Gründerzentrums in Oranienburg ein.

Den Auftakt machte Marco Bartsch, der das Oranienwerk und seine Entwicklungsgeschichte den knapp 30 Teilnehmer*innen des Workshops im Rahmen eines Vortrags sowie einer kleinen Führung durch das Gebäude und die Ateliers und Arbeitsräume vorstellte. Als externer Experte berichtete zudem Gerhard Forster, Prokurist der Münchner Gewerbehof- und Technologiezentrumsgesellschaft, von den Erfahrungen, die in der Stadt München in den vergangenen Jahren bei der Entwicklung neuer Gewerbehöfe gesammelt werden konnten. Die Münchner gelten in diesem Themenfeld zurzeit als Vorreiter: Aktuelle und geplante Gewerbehofentwicklung in verschiedenen Städten orientieren sich an den Projekten der Gesellschaft, die sich mehrheitlich im Besitz der bayrischen Landeshauptstadt befindet. Aus Hamburg war zudem Hans von Bülow angereist, der dem Publikum von der Entwicklung des Handwerkerhofs Ottensen berichtete, der in Eigeninitiative eines Zusammenschlusses von innerstädtischen Handwerksbetrieben entstanden ist und mit Unterstützung des Mietshäuser-Syndikats finanziert und entwickelt wurde.