Seiteninhalt
24.01.2019

»Vitale Innenstädte 2018«: Oranienburg wertet Ergebnisse aus

Wie sieht die Zukunft der deutschen Innenstädte aus? Und was wünschen sich Besucherinnen und Besucher von ihren Stadtzentren? Diese Fragen liegen der bundesweiten Untersuchung „Vitale Innenstädte 2018“ zugrunde, die das IFH Köln im Herbst 2018 durchgeführt hat. In 116 deutschen Städten aller Größen und Regionen wurden zeitgleich Passanten zu ihren Einkaufsgewohnheiten und der Attraktivität der Innenstadt befragt. Auch die Stadt Oranienburg nahm als eine von 37 Städten in ihrer Größenklasse teil.

Die Ergebnisse förderten spannende Fakten zur lokalen Standortattraktivität, dem Kaufverhalten, zur Besucherstruktur, zu Wünschen und Anforderungen zutage. „Die Teilnahme an der Befragung ist ein wichtiger Schritt, um herauszufinden, wo wir noch ansetzen können, um unsere Innenstadt zu stärken. Sie erfüllt schließlich viele wichtige Funktionen für die gesamte Stadt“, erklärt Bürgermeister Alexander Laesicke. Malte Gräve, Handelsexperte der IHK Potsdam, ergänzt: „Die Ergebnisse verdeutlichen, dass wirklich alle, also die Gewerbetreibenden, die Vermieter und die Stadtverwaltung, intensiv zusammenarbeiten müssen.“

Grundsätzlich werden durch die Befragung ältere Erkenntnisse, die es zur Situation in der Innenstadt gibt, bestätigt: Oranienburg ist lediglich mittelmäßig attraktiv. Dass dieses Problem viele Städte mit einer Einwohnerzahl bis 50.000 haben, ist ebenfalls nicht ganz neu. „Wir haben jedoch auch einige überraschende Fakten feststellen können. So ist zum Beispiel der Anteil der Besucher, die mit dem ÖPNV oder dem Rad in die Stadt kommen, vergleichsweise hoch. In der Befragung zeigte sich insgesamt, dass die Erreichbarkeit für alle Verkehrsmittel sehr gut bewertet wurde, wohingegen das Thema Parken schlechter bewertet wurde. Insofern wollen wir das Parkraumbewirtschaftungskonzept weiter optimieren“, so Stadtplanungsamtsleiter Christian Kielczynski.

Richtig gut bewertet wurden von den 400 Befragten in Oranienburg die Grünflächen, die Sauberkeit, die Sicherheit sowie das Zurechtfinden in der Innenstadt. Die Sortimentsvielfalt insgesamt erhielt nur die Note 3, es fehlt insbesondere, neben der Bekleidung, die Unterhaltungselektronik. Einzig Drogeriewaren sind gut vertreten. Gebäude und Fassaden sowie die Lebendigkeit im Allgemeinen erhielten ebenfalls die Note 3. Vor allem Letzteres, die Lebendigkeit, ist laut Befragung jedoch einer der wichtigsten Faktoren für Flair und Atmosphäre – und damit für die Attraktivität der Innenstadt.

Geschäftsstraßenmanagement und Wirtschaftsförderung werden nun die Erkenntnisse gemeinsam mit der IHK Potsdam in der Tiefe auswerten, um weitere Schlüsse ziehen und sinnvolle Maßnahmen für Verbesserungen vorschlagen zu können. Laut IFH zeigt die Untersuchung u. a.: Städte, die bei den Einzelfaktoren Ambiente und Einzelhandelsangebot nicht punkten können, verlieren auch maßgeblich an Gesamtattraktivität. Es gibt jedoch weitere Einflussfaktoren, die auf das Gesamtbild einzahlen: Komfort, Service und Erlebnis. Gerade für kleinere Städte können demnach beispielsweise Events ein Hebel zur Erhöhung der Besuchsfrequenz sein. Oranienburg punktet hier zum Beispiel mit der Lichternacht oder Koofen & Schwoofen.

Die Datenerhebung der IFH erfolgte an zwei ausgewählten Tagen (Donnerstag und Samstag) im September 2018 anhand eines einheitlichen Fragebogens. Insgesamt sind so fast 60.000 Interviews zusammengekommen. Ziel der Untersuchung ist es, den Partnern in Handel und Verwaltung dringend benötigte Informationen über die Positionierung ihrer Stadt aus Sicht der Besucher als Planungsgrundlage für standortspezifische Maßnahmen liefern zu können.

Unterstützt wurde die Untersuchung von der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland e. V. (bcsd), dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dem Handelsverband Deutschland (HDE) und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB).

Weitere Ergebnisse der Befragung können Interessierte hier nachlesen.