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22.03.2023

Weltkriegsbombe im Weg zur Biberfarm erfolgreich entschärft

Um 15:30 Uhr gaben die Sirenen im Stadtgebiet Entwarnung: der 224. Bombenblindgänger nach 1990 wurde erfolgreich durch den KMBD entschärft und rund 3.000 betroffene Anwohner/innen durften den 1.000-Meter-Sperrbereich um den Fundort wieder betreten. Alle Straßensperrungen sind inzwischen aufgehoben und auch der Oranienburger Kanal ist wieder frei für die Schifffahrt passierbar. Die im Bereich der ehemaligen Friedenthaler Schleuse gefundene 250-Kilogramm-Bombe war nicht die erste an dieser Stelle, bereits im Dezember 2022 mussten hier zwei Weltkriegsbomben entschärft werden.

Um 14:43 Uhr konnte am Mittwoch, 22. März 2023,  der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg (KMBD) Entwarnung geben: Das sechsköpfige Team hat die 250-kg-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die im Weg zur Biberfarm nahe der ehemaligen Friedenthaler Schleuse gefunden wurde, erfolgreich entschärft. Um 15:30 Uhr wurde der Sperrkreis per Sirenensignal aufgehoben. Die knapp 3000 betroffenen Oranienburgerinnen und Oranienburger konnten anschließend wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Alle Straßensperrungen wurden aufgehoben und auch der Oranienburger Kanal war damit wieder frei für die Schifffahrt passierbar.

Bei dem Bombenblindgänger handelt es sich um den 224., der seit der Wende in Oranienburg beseitigt werden musste. Er war mit einem chemischen Langzeitzünder versehen und lag in einer Tiefe von viereinhalb Metern. Per ferngesteuertem Wasserschneidgerät konnte der Zünder abgetrennt und die Bombe unschädlich gemacht werden. Die Entschärfung war allerdings technisch schwierig, sogar eine Sprengung der 250-kg-Bombe wurde von den Experten zeitweise in Erwägung gezogen, am Ende konnte dies aber vermieden werden. Seit den frühen Morgenstunden war der KMBD vor Ort, gegen 11.30 Uhr begannen die eigentlichen Entschärfungsarbeiten.

Knapp 150 Kräfte von Feuerwehr, Polizei, Kampfmittelbeseitigungsdienst, Stadtverwaltung, Wachschutz sowie Wasser- und Schifffahrtsamt waren im Einsatz, um die Bombenentschärfung abzusichern.

„Ich danke allen, die heute am Sperrkreis, an den Haustüren der Anwohner, im Führungsstab, in der Anlaufstelle und direkt an der Bombe im Einsatz waren“, sagte Bürgermeister Alexander Laesicke nach geglückter Bombenentschärfung. „Vor allem aber auch vielen Dank an die Männer vom Kampfmittelbeseitigungsdienst, die unsere Stadt mit ihrer Erfahrenheit und hoher Professionalität wieder von einer Bombe befreien konnten.“

Bereits im Dezember mussten im Bereich der ehemaligen Friedenthaler Schleuse zwei Weltkriegsbomben entschärft werden. Im Rahmen des Wiederaufbaus der Schleuse wird deshalb der gesamte Bereich seit 2020 aufwendig nach Bomben abgesucht. Die Suche dauert weiter an. Mit dem Neubau der Schleuse soll die Oranienburger Havel aus ihrer Sackgasse nördlich des Schlosshafens befreit und mit dem Ruppiner Kanal verbunden werden. So werden wieder direkte Bootsfahrten durch die Stadt ermöglicht und damit insbesondere die Freizeitschifffahrt und der Wassertourismus in Oranienburg gefördert.

 



 

Details zur Bombenentschärfung am 22.03.2023 (Maßnahme abgeschlossen)

Am morgigen Mittwoch, den 22.3. soll eine 250-Kilogramm-Bombe im »Weg zur Biberfarm« in der Nähe zur Friedenthaler Schleuse entschärft werden. Rund um den Fundort der Bombe tritt dafür ab 8 Uhr ein Sperrkreis mit einem Radius von 1.000 Metern in Kraft, der nicht betreten werden darf. Knapp 3.000 Menschen leben in dem Sperrkreis und müssen ihre Wohnungen verlassen. In Straßen, durch die die Sperrkreisgrenze verläuft, liegt nur die der Bombe zugewandte Seite im Sperrkreis. Das heißt, die Häuser und der Gehweg der anderen Straßenseite sowie die gesamte Fahrbahn sind frei zugänglich.

Stadt richtet Anlaufstelle ein

Als Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, die vom Sperrkreis betroffen sind und nicht anderweitig unterkommen können, steht ab 7 Uhr das Regine-Hildebrandt-Haus in der Sachsenhausener Straße 1 als Anlaufstelle zur Verfügung. Nötige Medikamente oder sonstige Hilfsmittel sind bitte mitzunehmen, vorsorglich auch für einen längeren Zeitraum.

Busverkehr eingeschränkt

Vom Sperrkreis betroffen sind die Buslinien 801, 802, 803 und 821. Diese werden während der Bombenentschärfung umgeleitet. Die Linien 801 (S-Oranienburg bis Beetz/Ludwigsaue), 802 (S-Oranienburg bis Löwenberg Bahnhof) und 803 (S-Oranienburg bis Liebenthal) fahren ab der Haltestelle Oranienburg, Bernauer Straße auf direktem Wege über die B96 bis zur Abfahrt Oranienburg Nord. Dort nehmen sie wieder ihre reguläre Strecke auf. In der Gegenrichtung werden die Buslinien ebenfalls über die B96 umgeleitet. Die Linie 821, die innerhalb des Stadtgebiets zwischen Birkenallee und Tiergarten fährt, endet bereits im Gewerbegebiet Sachsenhausen an der Haltestelle „Am Flöhnberg“. Die Haltestellen bis Sachsenhausen Tiergarten müssen leider entfallen. Nachfragen zum Busverkehr beantwortet die Oberhavel Verkehrsgesellschaft mbH (OVG) unter der Hotline 0 33 01 - 699 699.

Bis 16 Uhr ist am Dienstag, 21.03., ein Bürgertelefon unter (03301) 600 900 geschaltet, an dem Fragen zur Bombenentschärfung beantwortet werden. Am Mittwoch (22.03.) ist es bis zum Abschluss der Entschärfung geschaltet.

Die Kontrolle des Sperrkreises startet um 8 Uhr und wird voraussichtlich einige Stunden in Anspruch nehmen. Erst wenn sichergestellt ist, dass sich niemand mehr im Sperrkreis aufhält, kann das Entschärfer-Team seine eigentliche Arbeit aufnehmen. Sollte alles reibungslos vonstattengehen, könnte die Entschärfung der Bombe am frühen Nachmittag abgeschlossen sein. Es sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich eine Bombenentschärfung auch durchaus in die Länge ziehen kann. Vorsorglich bittet die Stadtverwaltung darum, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger darauf entsprechend einstellen.