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10.11.2021

Für Demokratie und Toleranz: Jetzt bewerben um den Franz-Bobzien-Preis

Noch bis Ende November können sich Vereine, Initiativen, Schulen, Einzelpersonen oder sonstige Gruppen und Einrichtungen um den mit 3000 Euro dotierten Franz-Bobzien-Preis 2022 bewerben.

Gesucht werden Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz starkmachen. Ganz besonders große Chancen haben solche Projekte, die sich mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung in unserer heutigen Gesellschaft setzen.

Stadt und Gedenkstätte rufen auf

„In der Zeit des Nationalsozialismus war unsere Stadt ein Ort, von dem viele der schlimmsten Verbrechen ausgingen. Damals geriet Oranienburg an den Rand der Vernichtung. Es ist unsere Aufgabe, an diese Zeit zu erinnern und dazu beizutragen, dass sie sich nie wiederholt. Toleranz und Demokratie sind unsere Bollwerke dagegen, wir müssen und werden sie weiter stärken“, sagt Oranienburgs Bürgermeister Alexander Laesicke.

Axel Drecoll, Leiter der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen, ergänzt: „Corona hat uns alle vor große Herausforderungen gestellt, auch die historisch-politische Bildungsarbeit, nicht zuletzt in den Gedenkstätten“, sagt Axel Drecoll, Leiter der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhaussen. „Digitale Formate mussten vielfach die unmittelbare Begegnung ersetzen. Die Pandemie hat zugleich in erschreckender Weise gezeigt, wie anfällig Teile unserer Gesellschaft für Populismus, Verschwörungstheorien und unakzeptable NS-Vergleiche sind. Historische Aufklärung und politische Bildung bleiben daher eine wichtige Aufgabe zur Stärkung unserer Demokratie. Wir freuen uns auf viele Bewerbungen für den Franz-Bobzien-Preis, die diese Aufgabe trotz Corona kreativ und innovativ umgesetzt haben.“

Preisgeld

Das Preisgeld für das Gewinnerprojekt beträgt 3000 Euro. Die Zweit- und Drittplatzierten erhalten attraktive Sachpreise. Bewerbungsschluss ist der 30. November 2021.

Mit diesem Formular kann ein Vorschlag für den Franz-Bobzien-Preis eingereicht werden.

Unterstützt von vielen Partnern

Schirmherr der Auszeichnung ist der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke. Zudem stehen hinter dem Preis das Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit Brandenburg, die Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, der Berliner Ratschlag für Demokratie, der Deutsche Gewerkschaftsbund Berlin-Brandenburg (DGB), der Zentralrat der Juden in Deutschland sowie der Tagesspiegel als Medienpartner.

Franz Bobzien

Mit der Benennung des Preises nach Franz Bobzien soll dessen mutiger Einsatz unter äußerst gefährlichen Bedingungen gewürdigt werden: Der Lehrer und Politiker Franz Bobzien war ab 1938 aufgrund seines Widerstands gegen das NS-Regime im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Hier engagierte er sich unter schwierigsten Bedingungen vor allem für jugendliche Mitgefangene. Am 28. März 1941 kam er bei Bombenräumungsarbeiten in Berlin ums Leben.