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24.06.2021

Fußverkehrs-Check: Gute Noten für Fußwege in Oranienburgs Innenstadt

Wo kann man sicher zu Fuß gehen, an welchen Stellen hapert es noch? Wie ist die Qualität unserer Gehwege, wo könnten ein Zebrastreifen oder eine Ampel beim Überqueren der Straße helfen? Mit diesen und vielen weiteren Fragen haben sich Oranienburgs Klimaschutzmanagerin Johanna Hornig, Christian Kielczynski, Leiter des Stadtplanungsamtes, und Vertreter des Tiefbauamtes in einer Innenstadtbegehung zum Fußverkehr auseinandergesetzt. Unterstützt wurden sie dabei vom Fachverband Fußverkehr Deutschland (FUSS e.V.).

20 Orte wurden innerhalb der gut dreistündigen Tour unter die Lupe genommen, insgesamt stellt sich die Situation für Oranienburgs Fußgänger als positiv dar. Gute Noten gab es für die zahlreichen Fußgängerüberwege am Kreisverkehr Sachsenhausener Straße/Runge-Straße, die Gestaltung der Mittelstraße und der Schulstraße, die Willy-Brandt-Straße mit ihrem breiten Gehwegen, der Einbahnstraßenregelung und dem separaten Radweg auf der Fahrbahn sowie die Spazierwege entlang der Havel. Gelobt wurde auch die Ausweisung des Bahnhofsvorplatzes als verkehrsberuhigte Geschäftsstraße mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit für Autos von 20 km/h. Ein Modell, das aus Sicht der Experten durchaus auch für andere Bereiche, wie zum Beispiel den Fischerparkplatz, in Betracht käme.

Auf Schwachstellen aufmerksam gemacht

An einigen Stellen hat der Fachverband für Verkehr auf die Wegeführung für Radfahrer aufmerksam gemacht, die an manchen Stellen dazu verleitet, den Gehweg zu benutzen. Dies war insbesondere in der Bernauer Straße zwischen Sachsenhausener Straße und Schlossplatz der Fall. „Es wurde uns geraten, die ohnehin schon schmalen Gehwege im Blick zu haben, auf denen auch noch Mobiliar und Aufsteller der Geschäfte stehen. Sind dort Menschen zu Fuß und per Rad unterwegs, kann es eng werden“, sagt Johanna Hornig. Der Verband empfahl darüber hinaus eine gesonderte Untersuchung der Ampeln. „Bei Betrachtung der Ampelschaltung an der Bernauer Straße/Sachsenhausener Straße zeigte sich beispielsweise, dass die Grünphase etwas zu kurz währt, was insbesondere für ältere Passanten schwierig sein kann“, so Hornig.

Fußgänger zukünftig noch mehr in den Fokus

Zufußgehen ist die umweltfreundlichste und günstigste Art der Fortbewegung. Deshalb möchte die Stadtverwaltung neben den Radlern und Autofahrern auch die Fußfänger noch stärker in den Fokus rücken. Die Begehung diente als erster Einstieg. Ziel ist ein Konzept, mit dem der Fußverkehr noch sicherer und angenehmer gestaltet werden soll. „Darin wollen wir uns auf einige wichtige Fußverkehrsstrecken konzentrieren und dort konkrete Einzelmaßnahmen umsetzen“, so Johanna Hornig. Nicht nur der Innenstadtbereich soll dabei in den Blick genommen werden, sondern auch die Verbindungen zu den Ortsteilen, die Erreichbarkeit der Bushaltestellen und das Fußgängerleitsystem für touristische Ziele.