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03.05.2019

Holocaust-Gedenktag in Auschwitz erstmals mit Oranienburger Delegation

Drei Kilometer sind es vom ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz bis zum ehemaligen Vernichtungslager Birkenau. Jedes Jahr gehen beim »Marsch der Lebenden« am israelischen Holocaustgedenktag (»Jom HaSchoa«) tausende Menschen, vorwiegend jüdischen Glaubens, aus mehr als 50 Ländern diesen Weg – gemeinsam, geschlossen und in Gedanken ganz bei den Opfern des Holocaust. Erstmals nahm in diesem Jahr auch eine Delegation aus Oranienburg teil.

200 Schülerinnen und Schüler aus Oranienburg waren es, die an dem „Marsch der Lebenden“ im Rahmen eines Pilotprojektes teilgenommen haben. Gemeinsam mit 17 Lehrerinnen und Lehrern und in Begleitung von Bürgermeister Alexander Laesicke fuhren sie vom 1. bis 3. Mai nach Auschwitz. Dabei waren Schülerinnen und Schüler des Georg-Mendheim-Oberstufenzentrums, des Louise-Henriette-Gymnasiums, des Mosaik-Gymnasiums, des Runge-Gymnasiums sowie der Torhorst-Gesamtschule.

„Ich freue mich, dass die Idee einer Teilnahme am Marsch der Lebenden auf so eine große Resonanz gestoßen ist und so viele Schülerinnen und Schüler bereit waren, sich auf ein so umfangreiches und emotional sicher nicht einfaches Programm einzulassen“, so Alexander Laesicke. Er betonte: „Gerade in Oranienburg mit dem ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen ist es wichtig, die Erinnerung an den Holocaust in einer Zeit, in der es immer weniger Zeitzeugen gibt, als Mahnung für die Zukunft lebendig zu halten.“

Neben der Teilnahme am „Marsch der Lebenden“ standen der Besuch der Gedenkstätte und des Museums Auschwitz und auch Gespräche mit Zeitzeugen auf dem Programm. Finanziert wurde der Besuch aus einer Eigenbeteiligung der mitreisenden Jugendlichen sowie aus Fördermitteln des Landesprogramms „Tolerantes Brandenburg“ und der Harold-Bob-Stiftung.

Seit 1988 findet am israelischen Holocaust-Gedenktag der „Marsch der Lebenden“ in Auschwitz/Polen statt, initiiert von der Organisation „March of the Living International“. Der Name der Veranstaltung bezieht sich auf die damaligen Todesmärsche von KZ-Häftlingen. Neben dem Gedenken an die Opfer soll der Marsch der Lebenden auch zeigen, dass der Plan der Nationalsozialisten, jüdisches Leben vollständig zu vernichten, nicht aufgegangen ist. Angeführt wird der Gedenkmarsch von Holocaust-Überlebenden. Die Veranstaltung ist auch ein Protest gegen die Leugnung des Holocausts, Antisemitismus und Rassismus.

In den vergangenen Jahrzehnten haben insgesamt mehr als 260.000 Menschen aus aller Welt teilgenommen, in den letzten Jahren auch immer mehr nichtjüdische Delegationen.