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29.04.2022

Oranienburger Schülerinnen und Schüler beim »Marsch der Lebenden« in Auschwitz

Eine Delegation von 67 Schülern aus zwei Oranienburger Schulen und einer Prignitzer Schule nahmen in Begleitung von Bürgermeister Alexander Laesicke am »March of the Living« in Auschwitz teil. Der jährlich zum israelischen Holocaust-Gedenktag »Jom Ha'Schoa« stattfindende Gedenkmarsch für die sechs Millionen von Nazi-Deutschland ermordeten Juden führt vom Hauptlager Auschwitz zum Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und wird traditionell angeführt von Holocaust-Überlebenden – in diesem Jahr konnten noch acht Menschen teilnehmen, die Auschwitz überlebt hatten.

Der Marsch ist einerseits dem Gedenken an die Opfer des Holocaust gewidmet, ist aber auch eine Demonstration junger Jüdinnen und Juden aus aller Welt – als sichtbares Zeichen des Überlebens des jüdischen Volkes und im weltweiten Einsatz gegen Antisemitismus, Rassismus und Krieg. So nahmen in diesem Jahr auch viele Jugendliche aus der Ukraine teil. Insgesamt war die Teilnehmerzahl aber deutlich geringer als beim letzten Marsch 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie. Auch für die Oranienburger, die bereits 2019 die erste nichtjüdische deutsche Delegation bildeten, war es eine kurzfristige Aktion ohne viel Planungszeit, erst recht für Gruppen aus Israel und Übersee.

Im nächsten Jahr sollen wieder deutlich mehr Jugendliche aus unserer Stadt nach Auschwitz fahren und erstmals gemeinsam mit ihren Altersgenossen aus der israelischen Partnerstadt Kfar Jona am Marsch der Lebenden teilnehmen – darauf haben sich Bürgermeister Alexander Laesicke und seine israelische Amtskollegin Schoschi Kachlon-Kidor gestern verständigt. Außerdem werden Ende Juni Schülerinnen und Schüler aus der Ish Shalom Highschool in Kfar Jona ihre Partnerschule in Oranienburg besuchen, einen Gegenbesuch in Israel gibt es dann im Herbst.

Eine besondere Ehre wurde unserer Delegation zuteil, als Daniel Mendel, Schüler am Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum, gemeinsam mit anderen Jugendlichen auf der zentralen Bühne eine der Flammen zum Gedenken an die Opfer entzünden durfte.

Die Jugendlichen sind inzwischen in Krakau, wo sie heute einen weiteren Tag – unter anderem auf den Spuren jüdischen Lebens in der polnischen Stadt – verbringen werden.

 

Die Mitschnitte der Gedenkveranstaltungen kann man auf der Seite des March of the Living ansehen: www.motl.org

Auch in unserer israelischen Partnerstadt Kfar Jona heulten zum Jom Ha'Schoa, wie in ganz Israel, um 10 Uhr die Sirenen – dann stand für zwei Gedenkminuten das gesamte öffentliche Leben still. Am Vorabend veranstaltete die Stadt eine berührende Gedenkfeier im städtischen Gemeindezentrum: www.facebook.com/kfaryona1 (Facebook-Seite der Stadt Kfar Jona)