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01.04.2019

Stadt lehnt Überlegungen zum Abriss des historischen Speichers ab

Vertreter der TAS-Unternehmensgruppe, die im Herbst 2018 mit dem Wohnungsbau auf dem 15 000 Quadratmeter großen Grundstück am alten Speicher begonnen hat, haben den Bürgermeister darüber informiert, dass sie die Planungen für den Umbau des denkmalgeschützten über 100 Jahre alten Speichers aus finanziellen Gründen fallen lassen und das Gebäude stattdessen abreißen wollen.

„Diese unerwartete Nachricht war für uns ein Schock“, erklärt dazu der Oranienburger Bürgermeister Alexander Laesicke. „In zwei Gesprächen der Verwaltungsspitze mit dem Investor haben wir klar gemacht, dass wir uns einen Abriss des historischen Speichers, der als einer der ersten Stahlbetonbauten noch heute eines der prägenden Bauwerke in Oranienburgs Stadtbild ist, nicht vorstellen können. Der alte Speicher gehört einfach zu Oranienburg.“ Leider hat dies offenbar bislang noch nicht zu einem Einlenken des Investors geführt.

Nicht zuletzt die Aussicht auf neue Nutzung für das denkmalgeschützte Gebäude hat dazu geführt, dass die Stadt das Unternehmen bei seinen Planungen uneingeschränkt unterstützt hat.  Allen Beteiligten war von vornherein klar, dass der alte Speicher ein schwieriges Gebäude ist. Die technischen und finanziellen Herausforderungen lagen von Anfang an offen auf dem Tisch. Jetzt mitten im Projekt das Argument einer wirtschaftlichen Unzumutbarkeit vorzulegen, ist für die Stadt unverständlich „Wir sind sehr enttäuscht davon, dass die TAS-Gruppe jetzt bei den ersten Schwierigkeiten kapitulieren und ein historisch wertvolles Gebäude einfach abreißen will.“ 

„Die denkmalgerechte Umnutzung des Getreidespeichers zu Wohnungen ist eine spannende Aufgabe, die viele Tücken und Unvorhersehbarkeiten mit sich bringt, die wir jedoch nicht scheuen“, so hat es die TAS- Unternehmensgruppe in Ihrer Presseveröffentlichung  Anfang 2018 formuliert. „Ich fordere  die Verantwortlichen auf, zu diesem Wort zu stehen“, verlangt Alexander Laesicke. „ Wo es möglich ist, wird die Stadtverwaltung unterstützend zur Seite stehen, zum Beispiel wenn es um die Gewinnung von Fördermittel für die Sanierung geht. Aber wir werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen, einen Abriss des Gebäudes zu verhindern.“