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01.09.2022

Stele erinnert an Außenkommando Zeppelin

Gemeinsam mit der stellvertretenden Leiterin der Gedenkstätte Sachsenhausen, Dr. Astrid Ley, hat Bürgermeister Alexander Laesicke am neuen Wohnviertel Aderluch eine Stele zur Erinnerung an das Außenkommando Zeppelin enthüllt.

Rund 700 Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen leisteten hier täglich zwischen 1942 und 1945 unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit für die Zeppelinwerke. Unter den Arbeitern waren zahlreiche Minderjährige. Sie reparierten vor allem Sperrballons, die Luftangriffe auf Berlin behindern sollten. „Die Arbeiten wurden vor allem durch zivile Aufseher überwacht, das zeigt, wie eng die Oranienburger Stadtgesellschaft in die Vorgänge im und um das Konzentrationslager Sachsenhausen involviert war“, so Dr. Ley. „Das Außenkommando Zeppelin geriet allerdings nach 1945 in Vergessenheit.“

Auch Bürgermeister Laesicke wies in seiner Rede darauf hin, dass mit dieser Stele ein weiterer historischer Ort der Stadt nach langem wieder ins Bewusstsein seiner Bewohnerinnen und Bewohner rücken wird. „Wir stellen uns unserer Geschichte, wir setzen uns vor allem mit den Schrecken und Gräueltaten der NS-Diktatur auseinander, um diese dunkle Zeit in Erinnerung zu halten“, so Alexander Laesicke, der selbst in unmittelbarer Nachbarschaft aufgewachsen ist und damals lange nichts über die Zwangsarbeiter im Außenkommando Zeppelin wusste.

Die Stadt engagiere sich heute stark für die Verlegung von Stolpersteinen, vergebe den Franz-Bobzien-Preis für Demokratie und Toleranz, sei Partner der Initiative Tolerantes Brandenburg, leiste mit zahlreichen Gedenktafeln und Stelen Erinnerungsarbeit und arbeite eng mit der Gedenkstätte Sachsenhausen zusammen. In dieser Kooperation entstand auch die Gedenkstele am Aderluch. Der Bürgermeister dankte der Stiftung brandenburgische Gedenkstätten dafür.

Zahlreiche Stadtverordnete und der Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung Dirk Blettermann zeigten bei der Enthüllung das Interesse der Oranienburger Zivilgesellschaft.