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27.09.2019

Stromzähler und Energiewende gehören zusammen – Bürgermeister bei der DZG

Ein Oranienburger Unternehmen, das sich den aktuellen Herausforderungen der Energiewende aktiv stellt, wurde jüngst von Bürgermeister Alexander Laesicke besucht: die Deutsche Zählergesellschaft Oranienburg mbH. Die deutschlandweit 150 Beschäftigten des Unternehmens produzieren Stromzähler und bieten ein breites Servicespektrum rund um Gerätemontage und -betrieb. Mit einem Marktanteil von deutschlandweit rund 20 Prozent behauptet sich die Firma erfolgreich in einem Geschäftsfeld, das die Auswirkungen der Energiewende ganz unmittelbar spürt. Im August konnte das 100-jährige Firmenjubiläum begangen werden.

Das Unternehmen DZG wurde 1919 in Hamburg gegründet und hatte seine Fertigungsstätten vor der Wende in Hamburg und im Schwarzwald. Das Zählerreparaturwerk Oranienburg wurde 1990 erst zu einer Tochtergesellschaft und ist mittlerweile als Deutsche Zählergesellschaft Oranienburg mbH Hauptsitz und alleiniger Produktionsstandort in Deutschland.

Krise erfolgreich bewältigt, junge Leute gesucht

Das Unternehmen geriet 2007 in eine Krise, die das Ende der Produktion von elektromechanischen Zählern besiegelte. „Durch das Engagement der Eigentümer, das Unternehmen ist vollständig im Familienbesitz, konnten wir das Unternehmen nicht nur erhalten, sondern auch fit für die Zukunft machen“, betont Geschäftsführer Ulrich Feldmüller. Heute werden ausschließlich digitale Zähler produziert, der Bereich der Zählerreparatur hat nur noch eine untergeordnete Bedeutung. In der Vergangenheit wurde auch intensiv in den Aufbau des Dienstleistungsbereichs investiert. Heute ist das Unternehmen in diesem Bereich mit rund 80 Mitarbeitern bundesweit tätig.

Ulrich Feldmüller würde gerne junge Leute ausbilden. In diesem Jahr hat der bislang letzte Auszubildende in einem Tochterunternehmen seine Gesellenurkunde erhalten. „Handwerk findet in der Schule nicht mehr statt. Das Abitur steht zu sehr im Vordergrund“, sagt der Geschäftsführer. Gerne würde er jährlich drei bis vier junge Leute ausbilden und verweist auf 43 offene Lehrstellen im Elektrohandwerk allein im näheren Umkreis.

Innovationen im Zeichen der Energiewende

Ulrich Feldmüller sieht im Smart Metering, das heißt in der digitalen Messung und Steuerung von Stromverbrauch und -erzeugung, eine wichtige Säule für die Digitalisierung der Energiewende. „Um netzdienlich zu steuern bzw. auch zu schalten, brauchen wir mehr Informationen aus dem Netz“, so der Geschäftsführer. Dafür müssen die Endgeräte mit dem Stromversorger kommunizieren können. „Nur wenn wir es schaffen, den Stromverbrauch um circa 30 Prozent zu senken, werden wir mit den erneuerbaren Energien die notwendige Versorgungssicherheit gewährleisten können“, ist er überzeugt. Sein Unternehmen kann dafür die entsprechenden Geräte bauen. Allerdings müssen für eine breite Anwendung noch praktikable gesetzliche Grundlagen geschaffen werden.

Das Unternehmen ist bei zentralen Zukunftshemen gut aufgestellt. „Wir sehen im Bereich der Elektromobilität einen weiteren Zukunftsmarkt und entwickeln zurzeit einen Gleichstromzähler für Ladesäulen“, sagt Ulrich Feldmüller. Das Unternehmen sieht er auf einem guten Weg, derzeit laufen die Planungen für eine Erweiterung der Produktion auf dem Betriebsgelände. Im Zuge der Erweiterung sollen auch weitere Mitarbeiter eingestellt werden. Bürgermeister Alexander Laesicke sagte zur Energiewende: „Auch wir machen uns Gedanken, was wir von unserer Seite aus tun können und müssen, um aktuelle Herausforderungen umzusetzen.“