Seiteninhalt
16.03.2021

Stadtbibliothek: Tatendrang im Lockdown

Um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu verhindern, musste auch die Stadtbibliothek über viele Wochen vollständig geschlossen bleiben. Däumchen wurden hier aber nicht gedreht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren auch während der Schließzeit im Einsatz und bereiteten die Bibliothek mit vielen Neuerungen auf die Wiedereröffnung vor.

Hinter den geschlossenen Türen gab es für das Bibliothektsteam weiterhin viel zu tun. So wurde wieder ein Bestellservice eingerichtet, der die Oranienburger schon während des ersten Lockdowns mit ausreichend Lesestoff und anderen Medien versorgte. „Der Bestellservice wird auch diesmal gerne genutzt“, berichtet Bibliotheksleiter Daniel Fehlauer. Bis zu zehn Medien dürfen pro Bestellung ausgesucht werden. Der Bestellwunsch muss dann nur noch per Mail an die Bibliothek gesendet und zu einem vereinbarten Termin abgeholt werden. Über die zeitweilige Schließung der Stadtbibliothek halfen aber auch internetbasierte Angebote wie die Onleihe und Filmfriend hinweg.  Die auf der Website der Bibliothek integrierten Medien-Plattformen, mit denen sich unter anderem E-Books, Hörbücher und Filme digital entleihen und nutzen lassen, haben während des zweiten Lockdowns erneut mehr Anhänger gefunden.

Vorbereitungen für die Wiedereröffnung

Aber auch an die Zeit nach der Wiedereröffnung wurde frühzeitig gedacht. So nutzte das Bibliotheksteam die Schließzeit, um einige Neuerungen in den Räumen vorzunehmen. Einige davon sind das Ergebnis des im letzten Jahr durchgeführten Jugendforums, bei dem junge Oranienburger Vorschläge für Verbesserungsmaßnahmen in der Stadt einreichen konnten. Dabei konnten sich auch Maßnahmen für die Stadtbibliothek durchsetzen. So wünschten sich die Jugendlichen hier mehr gemütliche Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie Lade- und Aufbewahrungsmöglichkeiten für elektronische Geräte.

Die zwei Gewinnervorschläge wurden inzwischen umgesetzt. Im Jugendbereich kann man sich künftig auf bequemen Sitzsäcken und Liegematten lümmeln. An der Spielekonsole wartet ein Gaming-Sessel, der den Herzschlag vieler Computerspiel-Fans in die Höhe treiben dürfte. In dem Polsterstuhl sitzt es sich nicht nur gut, er reagiert auch mit Vibrationen und kleinen Bewegungen auf die Ereignisse des Spiels und gibt den Ton über integrierte Bluetooth-Lautsprecher besonders intensiv wieder. Der Sessel lässt sich mit der X-Box und der PS 4 verbinden und bietet Platz für zwei Spieler. Ebenfalls in den Jugendbereich eingezogen ist ein großer Akku-Ladeschrank. In diesem lassen sich Tablets, Notebooks und Smartphones für die Dauer des Bibliotheksaufenthalts nicht nur sicher wegschließen, sondern auch über USB-Ladebuchsen aufladen.

„Die Teilnehmer des Jugendforums haben sich eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Stadtbibliothek gewünscht. Ich glaube, das konnten wir sehr gut umsetzten“, freut sich Bibliotheksleiter Daniel Fehlauer. „Dass sich bei der Abstimmung zum Jugendforum gleich mehrere Ideen für die Stadtbibliothek durchsetzen konnten,  zeigt uns auch, was für einen hohen Stellenwert wir für die Jugend in Oranienburg haben. Mit den umgesetzten Vorschlägen werden wir für sie hoffentlich noch ein Stück attraktiver.“

Mehr Platz und viele Ideen für Veranstaltungen

Mit der Umsetzung der Vorschläge aus dem Jugendforum sind die Erneuerungsmaßnahmen in der Stadtbibliothek aber noch nicht beendet. Auch in der Kinderbibliothek hat sich einiges getan. Die Regale wurden so umgeräumt, dass der Bereich nun deutlich mehr Platz bietet und auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Mit der Buchschatz-Ecke wurde außerdem ein Bereich für Kinderbücher der Weltliteratur geschaffen. Neben bewährten Klassikern finden kleine Buchliebhaber hier auch ein Harry-Potter-Themen-Regal. Gemütliche Leserückzugsmöglichkeiten bieten die neuen Sitzsäcke sowie Sitzmatten in den Fenstern.

Auch an Ideen für Veranstaltungsangebote im Kinder- und Jugendbereich mangelt es dem Team nicht. „Uns ist es wichtig, dass Jugendliche ein Verständnis für die Medien entwickeln, die sie täglich nutzen - wie zum Beispiel Computerspiele. Deshalb würden wir, wenn die Corona-Situation es wieder zulässt, gerne Workshops zum Thema Programmieren anbieten“, erklärt Fehlauer. Roboter, an denen die erworbenen Programmierkünste ausgetestet werden können, wurden bereits angeschafft. Neben einem Lego-Mindstorms-Roboter stehen auch käferähnliche Bee-Bot-Roboter für die Kleinsten bereit. Sie alle lassen sich durch einprogrammierte Befehle in Bewegung versetzten.

Wie das genau funktioniert, sollen Kinder und Jugendliche demnächst in der Stadtbibliothek lernen können. Daniel Fehlauer und sein Team hoffen, dass auch andere „Maker-Space“-Veranstaltungen, wie zum Beispiel Näh- und Bastel-Workshops, bald wieder möglich sind. Ehrenamtliche mit Ideen für neue Workshops und der Bereitschaft diese auch zu leiten, sind dem Bibliotheksteam übrigens immer willkommen.  Ob es um die Arbeit mit Papier, Schrauben, Nadeln,  Computer oder Smartphones geht, ist eigentlich ganz egal. Hauptsache es macht Spaß, verschafft ein paar nützliche Fertigkeiten und bringt die Menschen nach der langen coronabedingten Durststrecke wieder zusammen

Stadtbibliothek im Teilbetrieb wiedereröffnet

Wenn das nicht viele gute Gründe sind, die Stadtbibliothek nach ganz neu zu entdecken. Inzwischen darf diese ihre Türen auch wieder öffnen – wenn auch zunächst nur mit einem Teilbetrieb. Seit Dienstag, 9. März, können Benutzerinnen und Benutzer während der regulären Öffnungszeiten einen 30-minütigen Aufenthalt in der Stadtbibliothek verbringen, um Medien zurückzubringen und neue auszuleihen.

Wichtig: Die Besuchstermine müssen vorab gebucht werden. Auf der Internetseite der Stadtbibliothek steht hierfür ein Formular bereit: www.stadtbibliothekoranienburg.bibliotheca-open.de/

Senden Sie dieses einfach ausgefüllt an stadtbibliothek@oranienburg.de. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtbibliothek schicken Ihnen anschließend eine Terminbestätigung zu. Besucher werden gebeten, den Termin nach Möglichkeit alleine wahrzunehmen. Insofern die gewünschten Medien über den Online-Katalog der Stadtbibliothek zu finden sind, sollte vorzugsweise nach wie vor der Bestell- und Abholservice genutzt werden.