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Sanierung Schloss Oranienburg

Das Oranienburger Schloss mit seiner wechselvollen Geschichte wurde 1651 bis 1655 für die Kurfürstin Louise Henriette aus dem Hause Oranien-Nassau auf den Fundamenten einer Askanierburg erbaut. Von den Architekten J. G. Memhardt und M. M. Smids wurde es als Wasserschloss im Stil des niederländischen Barocks entworfen und um 1652 “Die Oranienburg” genannt, was der Stadt später ihren bis heute erhaltenen Namen gab.

Ab 1688 ließ der Sohn Louise Henriettes, der spätere erste König Friedrich I. von Preußen, das Schloss durch die Architekten J. F. Eosander und J. A. Nehring umbauen. Die Umbauten bezogen sich zum einen auf die Fassade, zum anderen wurden vier Seitenflügel angebaut, die zu dem bis auf den Südostflügel immer noch erhaltenen H-förmigen Baukörper führten. Um 1700 galt das Oranienburger Schloss neben der Berliner Residenz als das prachtvollste Schloss der preußischen Hohenzollern. Von 1743 bis zu seinem Tode 1758 residierte Prinz August Wilhelm von Preußen im Schloss Oranienburg.

Unter König Friedrich Wilhelm III. wurde das Schloss 1802 an den Kommerzienrat Dr. Hempel verkauft, der es für seine Baumwoll- und spätere Schwefelsäurefabrikation nutzte. Der Südostflügel des Schlosses wurde 1842 durch einen Brand zerstört, nachfolgend abgebrochen und nicht wieder aufgebaut. In den folgenden Jahrzehnten ist eine wechselvolle Nutzung des Schlosses dokumentiert. Es diente als Lehrerseminar, Kaserne für SS-Wachtruppen, Polizeischule und zuletzt bis 1990 als Kaserne der DDR-Grenztruppen. Der dreiflügelige Erweiterungsbau an der nördlichen Hofseite entstand 1938.

1996 begannen die Sanierungsarbeiten

Seit Anfang der 1990er Jahre diente das Schloss als Sitz der Stadtverwaltung Oranienburg. Im Jahr 1996 begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten, nach deren Abschluss im Jahr 1999 das zur Stiftung Preußische Schlösser und Gärten gehörende Schlossmuseum sowie das Kreismuseum Oberhavel in den größten Teil des barocken Schlosses einzog.

Ergebnis der Sanierungsarbeiten ist jedoch nicht nur die Instandsetzung eines der schönsten Barockbauten in der Mark Brandenburg. Darüber hinaus hat die Stadt Oranienburg auch den Mittelpunkt ihrer barocken Stadtanlage zurückerhalten, die ebenso wie das Schloss selbst unter Denkmalschutz steht. Den Ergänzungsbau nördlich des barocken Schlosses nutzt nach wie vor die Stadtverwaltung Oranienburg. Die von April bis Oktober 2009 im Schlosspark, dem neuen Park und dem ebenfalls neu errichteten Hafen stattfindende Landesgartenschau wird dem Oranienburger Schloss besondere öffentliche Aufmerksamkeit und mit Sicherheit zahlreiche zusätzliche Besucher bringen.

Für die Sanierung des Schlosses wurden aus unterschiedlichen Förderprogrammen des Bundes, des Landes Brandenburg und der Europäischen Union rund 9 Mio. Euro bereitgestellt, rd. 1,2 Mio. Euro davon aus Städtebauförderungsmitteln. Letztere wurden im Wesentlichen für die Fassadensanierung von Park- und Havelflügel verwendet.

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