Amtshauptmannshaus
Breite Straße 1
16515 Oranienburg
Stadtspaziergang - Station 5
Wohnhaus, Rathaus, Sparkasse und Museum - das Amtshauptmannshaus ist ein Baudenkmal mit wechselvoller Geschichte.
Das älteste Gebäude der Stadt, auch als Kavalierhaus bezeichnet, wurde 1657 für den Leiter der kurfürstlichen Verwaltung im Auftrag der Kurfürstin Louise Henriette als Wohnhaus erbaut. Der Amtshauptmann hatte zu jener Zeit weitreichende Vollmachten, so war er z.B. oberster Richter und Feldherr im Amtsbezirk.
Um 1700 erweitert, ist es das bedeutendste frühbarocke Baudenkmal von Oranienburg. Die eigentliche Schauseite des Hauses ist die Rückfront zum Schloss- und Amtshauptmannsgarten hin mit den beiden ovalen Gartensälen, reich gegliederten Stuckdecken sowie dem repräsentativen Mittelrisalit.
In der barocken Sichtachse zwischen Schloss und Waisenhaus stellen das Amtshauptmannshaus und das Blumenthalsche Haus in der Breiten Straße wesentliche architektonische Elemente dar.
Im Laufe seiner wechselvollen Geschichte war das Amtshauptmannshaus unter anderem auch Rathaus (1851 - 1923), Stadtsparkasse und ab 1935 »Heimat- und Binnenschifffahrtsmuseum Oranienburg«, ab 1957 Kreismuseum. Bis zu seinem Umzug ins Schloss im Jahre 2001 hatte das Kreismuseum Oberhavel hier seinen Sitz. 2007 wurde das Amtshauptmannshaus saniert und 2009 zum Sitz der Landesgartenschau-Gesellschaft.
Im April 2014 wurde im Amtshauptmannshaus das »Wieland-Förster-Zimmer« im Beisein des Wensickendorfer Künstlers, der zu den bedeutendsten figurativen Bildhauern Deutschlands zählt, eröffnet. Es werden neben Fotos und Grafiken auch drei seiner Plastiken ausgestellt. Außerdem ist es derzeit Sitz des Regionalcenters Oberhavel der Industrie und Handelskammer (IHK) sowie der Museumswerkstatt des Schlossmuseums.