Mobilitätsbefragung belegt Anstieg des Rad- und Fußverkehrs in Oranienburg
Die Stadt Oranienburg nahm nach 2008 und 2018 zum dritten Mal an der von der TU Dresden durchgeführten Haushaltsbefragung „Mobilität in Städten – SrV (System repräsentativer Verkehrsbefragungen) 2023“ teil. Die Verkehrserhebung, die sich aus Daten einer Haushaltsbefragung von rund 1.000 Personen in Oranienburg speist, dient der Ermittlung von Mobilitätskennwerten der städtischen Wohnbevölkerung.
Zentrales Ergebnis der Studie ist die Ermittlung des aktuellen Modal Splits (prozentuale Verteilung des Verkehrsaufkommens in Wegen je Verkehrsmittel), der sich auf 47 % für den MIV, also den motorisierten Individualverkehr (-2 % im Vergleich zu 2018), 8 % für den ÖPNV (-2 %), 21% für den Radverkehr (+ 2 %) sowie 25 % für den Fußverkehr (+ 2 %) beläuft. In den letzten 5 Jahren ist demnach eine moderate Steigerung des Fuß- und Radverkehrsanteils zu verzeichnen.
Trotz des rückläufigen MIV-Anteils ist der Motorisierungsgrad gestiegen und beläuft sich nunmehr auf 1,2 Pkw pro Haushalt (+0,2), rund 15 % aller Haushalte in Oranienburg besitzen keinen Pkw (-8 %). Ein Zuwachs ist zudem bei der Verfügbarkeit von E-Bikes zu beobachten, die inzwischen einen Anteil von 10 % an allen Fahrrädern einnehmen. Pro Haushalt sind insgesamt 2 Fahrräder verfügbar (+0,1). Zeitkarten des öffentlichen Verkehrs sind insgesamt bei rund einem Viertel der Befragten vorhanden, was ebenfalls einem moderaten Anstieg entspricht. Insgesamt lässt die SrV-Befragung 2023 erkennen, dass die durchschnittliche Anzahl absolvierter Wege pro Person und Tag sowie die mittlere Wegelänge und Wegedauer im Vergleich zu 2018 zurückgegangen sind. Bei kurzen Distanzen bis 1 Kilometer dominiert wenig überraschend der Fuß- und Radverkehr, jedoch werden Fahrräder zunehmend auch für Strecken von 3 bis 5km (+7 % auf 30 %) und 5 bis 10km (+4 % auf 17 %) verwendet. Alles in allem wird die Verkehrssituation in Oranienburg von den Befragten für den Fuß- und Radverkehr sowie den MIV überwiegend positiv eingeschätzt, beim ÖPNV zeigt sich ein gemischtes Bild.
Das Ziel des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom 25.10.2021, den Anteil des individuellen Autoverkehrs am gesamten innerstädtischen Verkehr bis 2032 im Vergleich zu 2021 um mindestens 20 % zu verringern, kann mithilfe der Daten der Mobilitätsbefragung konkretisiert werden. Demnach sollte als Zielmarke für 2032 ein MIV-Anteil von unter 40 % angestrebt werden.