Bürgermeister trifft sich mit Einzelhändlern in Innenstadt - Corona-Pandemie setzt Gewerbetreibende massiv unter Druck
Die Corona-Pandemie stellt die Oranienburger Einzelhändler, und damit auch die Innenstadt, vor große Herausforderungen. Viele Händler sind von massiven Umsatzeinbrüchen betroffen, es drohen Ladenschließungen. Besonders leiden Fachhändler, Gastronomen und personenbezogene Dienstleister wie etwa Friseure. Betroffen sind aber auch Bäckereien, die zwar nicht schließen mussten, aber ebenfalls weniger Kundschaft verkraften müssen.
Bürgermeister Alexander Laesicke suchte das Gespräch mit von der Corona-Pandemie betroffenen Händlern in der Innenstadt und ließ sich aus erster Hand die Probleme und Herausforderungen der Gewerbetreibenden erläutern.
Filial-Modernisierung im Corona-Lockdown
Bäckermeister Karl-Dietmar Plentz muss zwar keine Schließung verkraften, aber auch er berichtete, dass zurzeit 30 Prozent vom Umsatz fehlen. Deshalb mussten 40 bis 50 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden. Umso mehr war Bürgermeister Alexander Laesicke beeindruckt, dass in dieser schweren Zeit eine sechsstellige Investition getätigt wird, um die Filiale in der Bernauer Straße zu modernisieren: „Ich freue mich sehr über diese Investition. Sie leistet einen Beitrag zur Stärkung der Innenstadt und ist ein Bekenntnis zum Standort, gerade in dieser schwierigen Zeit.“
Karl-Dietmar Plentz wiederum dankte der Stadt für die Aussetzung der Sondernutzungsgebühren für die Einzelhandelstreibenden. Dies sei eine Maßnahme, die wirklich ankomme und wirke.
Händlern geht langsam die Puste aus
Beim anschließenden Treffen mit mehreren Händlern aus der Innenstadt wurde deutlich, dass viele um ihre wirtschaftliche Existenz bangen. Einzelhändler, die etwa mit Saisonwaren handeln, wüssten mitunter nicht, wie vor dem Hintergrund der finanziell sehr angespannten letzten Monate und der unsicheren Pandemielage neue Saisonware bestellt werden solle. Es wurde bemängelt, dass die Bundeshilfen nur schleppend ausgezahlt würden und zu gering bemessen seien. Den Händlern fehle eine konkrete Öffnungsperspektive, die mangelnde Planbarkeit sei mitunter kaum zu ertragen.
Der Bürgermeister wies darauf hin, dass Wirtschaftsförderer Sebastian Stute jederzeit als Ansprechpartner zu den Corona-Hilfen und sonstigen Fragen unterstützend zur Verfügung steht.
Die Händler nutzten das Gespräch aber auch, um auf aus ihrer Sicht wichtige Aspekte der Innenstadtentwicklung hinzuweisen. Es wurde deutlich, dass die Händler die Parkplatzsituation in der Innenstadt kritisch bewerten, da die Kunden heutzutage kurze Wege bevorzugten. Bürgermeister Alexander Laesicke wies darauf hin, dass die Stadt im Gespräch mit einem Entwickler für die Brachfläche an der Rungestraße stehe. „Die Stadtverwaltung strebt an der Stelle vordergründig Einzelhandel an, auch Wohnungen, Raum für Wirtschaft, Verwaltung oder Kultur sind denkbar sowie ein Zugang zur Bernauer Straße“, sagte Bürgermeister Alexander Laesicke.
Wirtschaftsförderer Sebastian Stute sagte, dass die Stadtverwaltung die Bernauer Straße auch städtebaulich aufwerten will. Dies betrifft den Boulevard und den Platz vor der Havelpassage, aber auch die Fläche zwischen dem Forsthaus und dem Regine-Hildebrandt-Haus. Dort sollen noch in diesem Jahr unter anderem besseres Sitzmobiliar, mehr Grün, mehr Spielgeräte und eine andere Beleuchtung geschaffen werden.
Händler und Stadtverwaltung waren sich einig, dass nach dem harten Lockdown ein baldiger Neustart notwendig sei, der den Händlern ein spürbares Umsatzplus bringe.