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29.01.2021

Recycling und Online-Handel haben Zukunft - Bürgermeister zu Besuch bei ERV GmbH

Bei einem Besuch des Unternehmenssitzes der ERV GmbH im Ortsteil Germendorf stellte Geschäftsführer Peter Heydenbluth Oranienburgs Bürgermeister Alexander Laesicke sein Unternehmen vor. Der Bürgermeister nutzte den Vor-Ort-Besuch auch, um sich aus erster Hand über die Probleme der gewerblichen Wirtschaft infolge der Corona-Pandemie zu informieren. Peter Heydenbluth ist zudem seit vier Jahren im Ehrenamt Präsident der Industrie- und Handelskammer Potsdam, zu deren Kammerbezirk auch die Stadt Oranienburg und der Landkreis Oberhavel gehören.

 

Das Unternehmen ist vielseitig aufgestellt

Das Unternehmen ERV wurde im Jahr 1994 gegründet. Schwerpunkt war damals die Rohr- und Kanalreinigung, später kamen Abfallbehandlung und Abwasserverwertung dazu.

Peter Heydenbluth hat den Betrieb in den vergangenen Jahren breit aufgestellt. Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft widmet sich die ERV GmbH den drei Tätigkeitsbereichen Fettrecycling, Bauentsorgung / Sanierung und Centerlogistik. „Wir bereiten jährlich 52 Millionen Liter Abwässer aus Gastronomie, Fastfood-Ketten und der Hotellerie auf", sagt Peter Heydenbluth. Dabei werde das Fett chemisch-physikalisch abgetrennt und anschließend in einer Biogasanlage zur Energieerzeugung genutzt. „Zukünftig werden wir diese Fette / Öle und Speisereste aus Abwässern so aufbereiten, dass sie als Rohstoff in der Ölindustrie wiederverwendet werden können."

Die 70 Mitarbeiter der Firma sind überwiegend im Bereich Centerlogistik eingesetzt und widmen sich dem Einsammeln und Transportieren sämtlicher Abfälle. Hinzu kommt der Bereich Bauentsorgung / Sanierung.

In der Familie Heydenbluth beschäftigt man sich neben der KSE Baustoffhandel GmbH in einem Kies- und Sandtagebau in Germendorf darüber hinaus auch mit einem noch recht jungen Wirtschaftszweig – einem Online-Handel für Wohn-Accessoires „Lüster & Laster".

 

Corona wird dauerhafte Folgen für den Einzelhandel haben

Durch seine Tätigkeit als IHK-Präsident kennt Peter Heydenbluth auch die Schattenseiten der Corona-Pandemie. Wer beispielsweise im stationären Einzelhandel tätig ist, leide gerade besonders, sagt er. „Die Entwicklung hin zum Online-Handel hat bereits vor Corona begonnen und jetzt trifft es Unternehmen, die hier noch kein Standbein haben, ganz besonders. Der Trend zum Online-Handel wird auch nach Corona bleiben", ist sich Heydenbluth sicher. Insgesamt berge Corona die Chance, mit der Digitalisierung rascher voranzukommen, denn die Pandemie hätte zwingende Argumente dafür geliefert. Nur seien manche Dienstleistungen wie in der Gastronomie oder der Kulturwirtschaft nicht digitalisierbar, so dass diesen Branchen besonders unter die Arme gegriffen werden müsse.

Bürgermeister Alexander Laesicke ist beeindruckt von der Kreativität, mit der Peter Heydenbluth die Corona-Pandemie sogar als Chance nutzt. „Der Trend vom Einzelhandel hin zum Onlinehandel hat sich durch Corona weiter beschleunigt. Das muss man als Fakt zur Kenntnis nehmen und damit umgehen. Umso mehr müssen wir aber auch an Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt arbeiten. Die Entwicklung von Industrie- und Gewerbeflächen ist eine weitere wichtige Voraussetzung, um zukunftsfähig zu bleiben, die uns gemeinsam beschäftigt."