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11.07.2024

Brandenburgs Antisemitismus-Beauftragter ruft zur Gründung eines Bündnisses der Bürgermeister auf

Für ein sicheres jüdisches Leben: Zahlreiche Menschen sind anlässlich des "Tages der Solidarität mit Juden und Israel" am 11. Juli auf dem Schlossplatz zusammengekommen. Brandenburgs Antisemitismus-Beauftragter Andreas Büttner kündigte die Gründung eines Bündnisses der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gegen Antisemitismus an.

Anlässlich des „Tages der Solidarität mit Juden und Israel“ hat sich Brandenburgs Antisemitismus-Beauftragter Andreas Büttner auf dem Oranienburger Schlossplatz dafür ausgesprochen, ein Bündnis der Brandenburger Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gegen Antisemitismus zu gründen. Mit näheren Vorstellungen wolle er in Kürze auf die einzelnen Stadtoberhäupter zugehen. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Jüdinnen und Juden in unserem Land wieder Angst haben ihr Jüdischsein zu zeigen“, so Andreas Büttner. „Ein Beauftragter allein kann die Probleme nicht lösen, aber wenn die Religionsgemeinschaften, die Kommunen und ihre Zivilgesellschaft zusammenstehen, sind wir einem friedlichen und sicheren Leben für alle schon sehr viel näher.“

Andreas Büttner sprach im Rahmen einer Veranstaltung, die vom Initiativkreis zur Gründung einer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) in Oranienburg organisiert wurde. Neben zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der jüdischen und christlichen Gemeinden nahmen unter anderem auch Hans Biereigel, Ortschronist und ehemaliger Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen sowie Dirk Blettermann, Vorsteher der Oranienburger Stadtverordnetenversammlung, an der Aktion teil und hissten vor dem Schloss gemeinsam die Israelfahne. Robert Wolf von der katholischen Gemeinde und Elena Miropolskaja von der jüdischen Gemeinde stellten erste Ideen zur Gründung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit vor, die einer noch engeren Gemeinschaft zwischen Christen und Juden in Oranienburg dienen soll. Alle zusammen sprachen sowohl das jüdische als auch das christliche Friedensgebet.

„Die deutsch-jüdische Freundschaft liegt mir angesichts unserer besonders belasteten Stadtgeschichte sehr am Herzen“, so Bürgermeister Alexander Laesicke. „Ich bin stolz, dass jüdisches Leben in unserer Stadt endlich wieder aufgeblüht ist und mit der Jüdischen Gemeinde sogar ein kulturelles Zentrum entstanden ist. Klar ist aber auch, dass wir diesen Ort beschützen müssen, denn Antisemitismus hat in unserem Land nach dem Hamas-Attentat neue Ausmaße angenommen. Diese Entwicklung schmerzt mich sehr. Deshalb ist dieser heutige Tag so wichtig, denn wir wollen zum Ausdruck bringen, dass wir uns auch weiter mit vereinten Kräften gegen Judenfeindlichkeit und Intoleranz stemmen.“

Oranienburg und das israelische Kfar Jona verbindet seit 2021 eine Städtepartnerschaft. Regelmäßig finden seither gegenseitige Besuche sowie gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen statt.

 

Zum 10. Juli 2024 – Tag der Solidarität mit Juden und Israel

Am 7. Oktober 2023 wurde Israel von Terroristen der radikal-islamischen Hamas überfallen. Seitdem erleben Israel und die jüdische Gemeinschaft weltweit zahlreiche Anfeindungen und eine besorgniserregende Welle von Antisemitismus – auch hier in Deutschland. Aus diesem Grund wurde am 10. Juli bundesweit zum ersten Mal der Tag der Solidarität mit Juden und Israel begangen. Der Tag steht unter der Schirmherrschaft von Dr. h.c. Charlotte Knobloch, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.