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26.03.2021

Entlastung für Umwelt und Brieftasche

Klimaschutz bedeutet vor allem, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Mit Hilfe eines Integrierten Energetischen Quartierskonzeptes will die Stadt Oranienburg künftig auch das Wohnen in der Havelstadt klimafreundlicher gestalten und Treibhausgasemissionen in und an Gebäuden einzusparen. Dadurch wird nicht nur die Umwelt geschont – auch die Brieftasche darf sich über sinkende Energiekosten freuen.

Als Pilotquartier für das neue Konzept dient das Quartier Weiße Stadt/Walther-Bothe-Straße. Im Sommer des letzten Jahres wurde hier bei einer Begehung der energetische Zustand aller Gebäude erfasst. In den Blick genommen wurden aber auch die Verkehrssituation und die Grün- und Freiflächen des Quartiers - vor allem in Hinblick auf die Aufenthaltsqualität und Folgen des Klimawandels. Über eine Bürgerumfrage wurden zudem Wünsche und Vorschläge der Anwohnerinnen und Anwohner in die Analyse einbezogen.

Inzwischen ist die große Bestandsaufnahme des Weißen Quartiers ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen: Das Weiße Quartier hat großes Potenzial, künftig ordentlich Treibhausgase und Energiekosten einzusparen. So könnte durch eine energetische Sanierung der Gebäude der Stromverbrauch um 25 Prozent, der Wärmeverbrauch sogar um 65 Prozent reduziert werden. Die zahlreichen Flachdächer im Quartier eignen sich außerdem gut für die Errichtung von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sowie zur Dachbegrünung. 

In den Gebäuden und auf den umliegenden Flächen machen sich im Sommer allerdings die Folgen der Hitze bemerkbar. Rasenflächen, Bäume und Sträucher leiden teilweise erheblich unter Trockenschäden. Schattige Begegnungsorte, Spielplätze und Sitzgelegenheiten sind hier deshalb besonders gefragt und sollen die heißen Monate für die Anwohnerinnen und Anwohner angenehmer gestalten. Die Analyse verdeutlicht außerdem: Bei der Fortbewegung vertrauen die Quartiersbewohner am liebsten auf das eigene Auto.

Die vielen Rückmeldungen zu der Bürgerumfrage belegen, dass die Anwohnerinnen und Anwohner ein großes Interesse an der Entwicklung ihres Quartiers haben. Erste Ideen zur Aufwertung des Viertels konnten aus der Befragung ebenfalls gewonnen werden. Im September wurden in einer fachlichen Lenkungsrunde mit allen relevanten Akteuren weitere Ideen gesammelt, die schließlich zu 26 konkreten Projekten bzw. Maßnahmen weiterentwickelt wurden. Diese umfassen die Handlungsschwerpunkte „Gebäude und Energie“, „Urbanes Grün“ und „Mobilität“.

Die Projekte finden sich im Maßnahmenkatalog des Energetischen Quartierskonzepts wieder und zeigen auf, wie es mit der Entwicklung der Weißen Stadt in den kommenden Jahren weitergeht. Für die erfolgreiche Umsetzung des Energetischen Quartierkonzeptes soll ein von der Stadt neu eingerichtetes Sanierungsmanagement sorgen.

Als nächstes ist eine öffentliche Quartiersversammlung geplant, bei der den Anwohnerinnen und Anwohnern die Projekte und Maßnahmen des Konzeptes sowie Beteiligungsmöglichkeiten bei der Umsetzung vorgestellt werden. Wer sich im letzten Jahr an der Bürgerumfrage beteiligt hat, geht aus der Veranstaltung mit etwas Glück als Gewinner einer mobilen Solaranlage hervor, die unter allen Teilnehmern verlost wird.

Die Versammlung ist für Ende April/Anfang Mai geplant. Ob sie digital oder als Vor-Ort-Termin durchgeführt wird, steht zurzeit noch nicht fest. Konkrete Informationen erhalten Sie zeitnah auf der Website der Stadt.