Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht am 8.11.
Am Freitag, den 8. November gedenkt die Stadt Oranienburg wieder der Opfer der so genannten Reichspogromnacht. Gastredner ist in diesem Jahr Alexander Büttner, Antisemitismus-Beauftragter im Land Brandenburg.
Die Stadt Oranienburg gedenkt auch in diesem Jahr wieder der Opfer der Reichspogromnacht. Die Erinnerung an den 9. November 1938 ist ein fester kultureller Bestandteil in der Stadt. Dabei steht das Erinnern an das Leid, das jüdischen Menschen auch in Oranienburg widerfahren ist, im Mittelpunkt des Gedenkens.
Die Veranstaltung findet am 8.11. um 11 Uhr und traditionell in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde und den christlichen Gemeinden am Gedenkstein des ehemaligen Jüdischen Bethauses in der Havelstraße/Ecke Neringstraße statt.
Geplanter Ablauf
11.00 Uhr: Versammlung in der Havelstraße, musikalischer Einstieg
- Begrüßung durch Alexander Laesicke, Bürgermeister
- Ansprache Andreas Büttner, Beauftragter zur Bekämpfung des Antisemitismus im Land Brandenburg
- Berichte von Augenzeugen der Novemberpogrome in unserer Stadt durch Schüler des F. F. Runge Gymnasiums
- Gebet durch den Landesrabbiner Ariel Kirzon
- Kranz- und Blumenniederlegungen
- Anschließend: Gemeinsamer Besuch des Jüdischen Friedhofs in der Kremmener Straße
Alle Oranienburgerinnen und Oranienburger sowie alle Interessierten sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen.
Historischer Hintergrund
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 setzten Nationalsozialisten und ihre Helfer in ganz Deutschland vor aller Augen Synagogen in Brand. Sie misshandelten jüdische Bürgerinnen und Bürger und demolierten deren Geschäfte und Wohnungen. Während und unmittelbar in Folge der Ausschreitungen kamen weit über 1.300 Jüdinnen und Juden zu Tode.
Auch in Oranienburg griffen Schlägertrupps Wohnungen und Geschäfte von Jüdinnen und Juden an und zerstörten sie. Sie schändeten Gräber auf dem jüdischen Friedhof und verwüsteten das jüdische Bethaus in der Havelstraße, das später geschlossen und zwangsverkauft wurde. Zudem verschleppten die Nationalsozialisten in den Tagen nach den Pogromen 27.000 jüdische Männer in Konzentrationslager. Über 6.300 von ihnen wurden nach Oranienburg ins KZ Sachsenhausen gebracht. Mindestens 65 überlebten die Lagerhaft nicht.
Erstveröffentlichung: 24.10.2024