Stadt Oranienburg präsentiert Kommunalen Wärmeplan
Die Wärmewende ist in aller Munde, wirft aber insbesondere für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer einige Fragen auf: Wie heize ich in Zukunft? Kann mein Haus an ein zentrales Wärmenetz angeschlossen werden? Oder sollte ich mir lieber eine Wärmepumpe anschaffen? Mit dem Kommunalen Wärmeplan der Stadt Oranienburg erhalten Oranienburgs Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer eine erste Orientierung, welche nachhaltige Wärmeversorgung für ihr Gebäude in Betracht kommen könnte. Am 13. Januar wird der Entwurf des Oranienburger Wärmeplans veröffentlich. Anschließend beginnt eine vierwöchige Beteiligungsphase, in der Bürgerinnen und Bürger zu diesem Stellung nehmen können.
Klar ist: Um langfristig klimaschonend und finanzierbar zu heizen, muss die Wärmeversorgung von Gebäuden effizienter und CO2-ärmer gestaltet werden. Eine herausfordernde Aufgabe, die genaue Planung verlangt. Am 1. Januar 2024 trat das Wärmeplanungsgesetz in Kraft, das deutsche Städte zur Erstellung eines Kommunalen Wärmeplans verpflichtet. Dieser soll aufzeigen, wie einzelne Stadtgebiete künftig auf Grundlage der lokalen Gegebenheiten mit klimafreundlicher Wärme versorgt werden können - etwa durch zentrale Wärmenetze oder dezentrale Anlagen wie Wärmepumpen. Oranienburg gehört zu den ersten Städten in Brandenburg, die die Erarbeitung eines Kommunalen Wärmeplans in Angriff genommen haben.
Der Kommunale Wärmeplan wurde in enger Kooperation von Stadt und Stadtwerken erstellt. Ein knappes Jahr lang haben Expertinnen und Experten der Stadtverwaltung und Stadtwerke mit Unterstützung externer Fachfirmen an der Ausarbeitung gearbeitet. Das Ergebnis ist ab dem 13. Januar 2025 auf der Website der Stadt unter www.oranienburg.de/Informelle-Planverfahren verfügbar. Vom 13. Januar bis zum 14. Februar 2025 erfolgt zudem eine öffentliche Auslage des Entwurfs des Oranienburger Wärmeplans in der Stadtverwaltung, der während der regulären Öffnungszeiten eingesehen werden (Auslageort: Amt für Wirtschaft, Klima und Energie, Schlossplatz 1, Haus 2, 1. Obergeschoss, Foyer)
Mit der Bekanntmachung des Kommunalen Wärmeplans beginnt auch das öffentliche Beteiligungsverfahren. Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Träger öffentlicher Belange können ihre Anregungen, Ideen und Bedenken zur kommunalen Wärmeplanung noch bis zum 14. Februar 2025 vorbringen (E-Mail an: waermeplanungklima@oranienburg.de, Post: Dezernat III – Stadtentwicklung, Amt für Wirtschaft, Klima und Energie, Schloßplatz 1, 16515 Oranienburg). Die eingegangenen Stellungnahmen fließen in den weiteren Abwägungsprozess ein.
Der Kommunale Wärmeplan für Oranienburg veranschaulicht einerseits die gegenwärtige Wärmeversorgungssituation in der Stadt. Viele Haushalte der Stadt werden bereits über ein zentrales Wärmenetz mit Fernwärme versorgt, die in den Blockheizkraftwerken der Stadtwerke bei der Strom- und Wärmeerzeugung mit Gas gewonnen wird. Da Fernwärme mit Kraft-Wärme-Kopplung arbeitet, bei der Strom und Wärme gemeinsam produziert werden, ist sie schon per se klimafreundlicher als ein reguläres Gasnetz. Für die zukünftige Fernwärmeversorgung der Stadt sieht die Wärmeplanung den Umbau der Erzeugungsanlagen auf regenerative Energien vor, dazu sollen Geothermie, Solarthermie und Großwärmepumpen zum Einsatz kommen. Um so vielen Einwohnern und Unternehmen wie möglich diese regenerative Wärme anbieten zu können, sollen Fernwärmeleitungen um weitere 22 Kilometer ausgebaut werden.
Wo ein Ausbau der Wärmenetze geplant ist, wird mit dem Kommunalen Wärmeplan offen gelegt. Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer bekommen damit Planungssicherheit: Liegt ihr Grundstück in einem Gebiet, das für einen Wärmenetzausbau bestimmt ist, können sie ihre Immobile künftig an das zentrale Fernwärmenetz anschließen lassen. Andernfalls müssen sie sich selbst um eine dezentrale klimafreundliche Heizungsoption kümmern.
„Entsprechend der Gesetzeslage hätten wir für einen Kommunalen Wärmeplan eigentlich Zeit bis zum Jahr 2028. Unser Ziel war es, unsere Wärmeplanung bereits drei Jahre früher fertigzustellen, um Bürgern und Unternehmen so früh wie möglich Planungssicherheit zu geben. Es freut mich, dass wir dieses Ziel erreicht haben, was insbesondere der guten Zusammenarbeit von Stadt und Stadtwerken zu verdanken ist“, so Bürgermeister Alexander Laesicke.
Am 29. Januar 2025 stellt die Stadt Oranienburg die Ergebnisse der Kommunalen Wärmeplanung im Rahmen eines Bürgerforums in der Orangerie vor. Die Veranstaltung gibt auch Gelegenheit, konkrete Fragen rund um das Thema künftige Wärmeversorgung in Oranienburg zu stellen. In einer Fragerunde stehen Bürgermeister Alexander Laesicke, Peter Grabowsky (Geschäftsführer der Stadtwerke), Jakob Swientek (Stadtwerke), Johanna Hornig (Klimaschutz Stadtverwaltung), Clemens Elbing (Elbing & Volgmann GmbH), Enrico Przibylla (Klimaschutz Stadtverwaltung) und Adrian Hollenberg (Verbraucherzentrale) Rede und Antwort. Adrian Hollenberg von der Verbraucherzentrale Brandenburg beantwortet außerdem Fragen zu Gebäudesanierung und Heizungsaustausch. An Thementischen kann darüber hinaus über Fernwärmeeignungsgebiete, dezentrale Versorgungsmöglich-keiten und andere Aspekte des Kommunalen Wärmeplans diskutiert werden.
Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.