Großes Interesse an Oranienburgs Wärmeplanung: Gut besuchtes Bürgerforum zur Vorstellung des Kommunalen Wärmeplans
Rund 140 Bürgerinnen und Bürger kamen am 29. Januar in die Orangerie, um sich über die zukünftige Wärmeversorgung der Stadt zu informieren und sich aktiv in die Diskussion einzubringen. Die Veranstaltung bot nicht nur eine Vorstellung der Planungsergebnisse, sondern auch die Möglichkeit zum direkten Austausch mit Fachleuten.
Vor rund zwei Wochen veröffentlichte die Stadt Oranienburg den Entwurf ihres Kommunalen Wärmeplans, der den Orientierungsrahmen für die künftige regenerative Wärmeversorgung des Stadtgebiets bildet. Die wichtigsten Eckpfeiler des Wärmeplans: Das Fernwärmeleitungsnetz soll um 22 Kilometer auf rund 43 Kilometer ausgebaut werden, so dass künftig rund 1.900 weitere Gebäude von der Fernwärme profitieren könnten. Der Ausbau soll in Fünf-Jahres-Schritten bis zum Jahr 2040 erfolgen. Wo künftig mit einem Fernwärmeanschluss gerechnet werden kann, zeigt der Ausbauplan des Kommunalen Wärmeplans hausreihengenau auf. Für die Dekarbonisierung der Fernwärme setzt der Kommunale Wärmeplan auf Geothermie, Solarthermie und Großwärmepumpen. Am Lehnitzsee soll künftig eine Flusswärmepumpe einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Wärmeversorgung liefern.
Viele Informationen, die auch einige Fragen nach sich zogen. Beim Podiumsgespräch konnten diese an Bürgermeister Alexander Laesicke, Peter Grabowsky (Geschäftsführer der Stadtwerke), Jakob Swientek (Stadtwerke), Johanna Hornig (Klimaschutzmanagement Stadtverwaltung), Clemens Elbing (Elbing & Volgmann GmbH), Enrico Przibylla (Klimaschutzmanagement Stadtverwaltung) und Adrian Hollenberg (Verbraucherzentrale) gerichtet werden. Eine der wichtigsten Fragen: Führt der Beschluss des Kommunalen Wärmeplans dazu, dass die Umsetzungsfrist der 65-Prozent-Regel des Gebäudeenergiegesetzes früher greift? „Der Kommunale Wärmeplan ist ein Planungsinstrument ohne rechtliche Verpflichtung“, klärte Johanna Hornig vom Klima-Team der Stadtverwaltung auf. „Das heißt, der Beschluss des Wärmeplans hat keinen Einfluss auf die Fristen des Gebäudeenergiegesetzes. In Oranienburg gelten die Vorgaben für Bestandsgebäude weiterhin frühestens ab Mitte 2028.“
Adrian Hollenberg von der Verbraucherzentrale informierte die Gäste darüber hinaus über Gebäudesanierung und den Austausch alter Heizsysteme. An thematischen Posterwänden konnten sich die Besucherinnen und Besucher anschließend über zentrale Aspekte des Wärmeplans informieren – darunter die geplanten Fernwärmeeignungsgebiete und dezentrale Versorgungsoptionen.
Die hohe Teilnehmerzahl und die vielen konstruktiven Beiträge zeigen, dass das Thema nachhaltige Wärmeversorgung die Oranienburgerinnen und Oranienburger bewegt. Noch bis zum 14. Februar haben sie die Möglichkeit, im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung ihre Ideen und Vorschläge zum Kommunalen Wärmeplan der Stadt Oranienburg einzubringen. Mehr Informationen auf: www.oranienburg.de/Öffentlichkeitsbeteiligung/Wärmeplan