Seiteninhalt
12.02.2025

Prof. Dr. Wieland Förster zum 95. Geburtstag

Die Stadt Oranienburg gratuliert dem international renommierten Bildhauer, Zeichner, Graphiker, Maler und Schriftsteller Prof. Dr. Wieland Förster zu seinem 95. Geburtstag.

Neben Bürgermeister Alexander Laesicke zählte auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke zu den öffentlichen Gratulanten des langjährigen Wahl-Wensickendorfers. Laesicke nannte Förster einen »Ausnahmekünstler sowie wichtigen und unerschütterlichen Zeitzeugen der Umbrüche des 20. Jahrhunderts«. Tatsächlich hatte Förster in jungen Jahren die Schrecken des Krieges miterlebt und musste nach dem Krieg Folter und unerträgliche, für ihn beinahe tödliche Haftbedingungen im »Sowjetischen Speziallager« in Bautzen ertragen. Seine Erlebnisse verarbeitete er u.a. in dem Roman »Tamaschito«.

Wieland Förster gehört zu den bedeutendsten figurativen Bildhauern Deutschlands. Er schuf Figuren, Denkmäler, Porträts und eigenständige Landschafts- und Aktzeichnungen sowie Druckgrafiken. Seine Arbeiten, die er überwiegend im eigenen Auftrag schuf, sind weit entfernt von bloßer realistischer Abbildung des Menschen und der Natur und wachsen streng nach schöpferischen Gesetzen.

Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Bücher: Reisetagebücher, Essays, Theaterstücke und Romane – darunter auch das schon erwähnte, 2017 erschienene Buch »Tamaschito«, in dem er die erschütternde Geschichte seiner Gefangenschaft als Jugendlicher, an Tuberkolose erkrankt, im Bautzener „Sowjetischen Speziallager Nr. 4“ in Romanform erzählt.

 


Porträt im Oranienburger Stadtmagazin aus Anlass des 90. Geburtstages von Wieland Förster (» Direktlink zum Artikel):

Artikel zu Prof. Dr. Wieland Förster (Oranienburger Stadtmagazin, Februar 2020)
Artikel zu Prof. Dr. Wieland Förster (Oranienburger Stadtmagazin, Februar 2020)

»Tamaschito« - Roman einer Gefangenschaft

Tamaschito
Tamaschito

An einem milden Septembertag 1946 geht der 16-jährige Thom durch das zertrümmerte Nachkriegs­dresden. Die Stadt beginnt zaghaft aufzuatmen, Menschen streben ins Freie, Elbfähren fliegen über den Fluss, Familien­besuch ist gekommen. Zwischen Thom und seiner Cousine Margot entflammt jugend­liche Leiden­schaft. Doch dann wird Thom verhaftet und unschuldig im »Grauen Bau« eingekerkert.

Einer Intrige wegen muss der Junge durch die Hölle des Hungers und Durstes, durch Auszehrung und endlose Verhöre gehen. Er gerät in das Mahlwerk der gewaltigen Kräfte­verschie­bungen jener Zeit. Deutsche, Polen, Russen, Nazis und Wider­stands­kämpfer sind seine Mitgefan­genen. An diesem apokalyp­tischen Ort, wo der Tod Platz genommen hat zwischen den Häftlingen, wird ein verschlis­sener Stoff­fetzen zum Schach­brett, eine erzählte Geschichte zum Über­lebens­elixier, und der Name eines Kuchens zur Zauber­formel.

»In mir blutet Vergangen­heit«, sagte Wieland Förster einmal – mit Tamaschito legt er jetzt den Roman vor, in dem jene Lebens­wunde zu Literatur wird. Ein ergreifendes Plädoyer für Mensch­lichkeit.

 

Wieland Förster
Tamaschito
Roman einer Gefangenschaft


240 Seiten

21 x 13 cm, Festeinband
Erscheinungsdatum 22.8.2017
ISBN 978-3-95498-319-3
Sandstein Verlag, Dresden

18,00 €