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18.11.2020

500-Kilogramm-Bombe in Lehnitz erfolgreich entschärft

Auf einem Grundstück am Inselweg im Oranienburger Ortsteil Lehnitz wurde heute eine 500-Kilogramm-Bombe amerikanischen Typs mit chemischem Langzeitzünder um ca. 14:50 Uhr erfolgreich durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) neutralisiert – es ist die 212. Bombe seit 1990. Um 8 Uhr trat ein 1.000-Meter-Sperrbereich rund um den Fundort in Kraft, von dem ca. 5.500 Menschen betroffen waren – diese konnten nach der per Sirenensignal erfolgten Aufhebung um 15:19 Uhr wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Der unterbrochene Bahnverkehr rollte nach und nach wieder an – auf der S-Bahnstrecke bleibt es aufgrund laufender Streckenarbeiten allerdings noch beim Schienenersatzverkehr.

Neben den Einsatzkräften des für die Entschärfung der Bombe zuständigen KMBD waren im Laufe des Tages weitere 186 Personen von der Freiwilligen Feuerwehr, der Polizei sowie aus der Stadtverwaltung im Einsatz, um einen reibungslosen Ablauf der Entschärfungsmaßnahme zu gewährleisten.

Bürgermeister Alexander Laesicke bedankte sich bei allen Beteiligten für ihre Unterstützung: „Wir sind froh, dass die Entschärfung ohne Komplikationen durchgeführt werden konnte. Der KMBD hat erneut großartige Arbeit in Oranienburg  geleistet. Mein Dank gilt zudem allen anderen Einsatzkräften, die die Kontrolle des Sperrbereiches durchgeführt haben, die Menschen in den Anlaufstellen betreut haben und vieles mehr. Gefreut hat mich insbesondere,  dass sich alle Löschzüge der Feuerwehr Oranienburg an der heutigen Arbeit beteiligt haben.

Ganz besonders möchte ich mich auch bei den Anwohnerinnen und Anwohnern bedanken, die unter diesen  besonderen Bedingungen einer Pandemie ihre Häuser verlassen mussten und sehr kooperativ dazu beigetragen haben, dass die heutige Entschärfung ohne Zwischenfälle abgeschlossen werden konnte. Der Fund im Inselweg zeigt uns aber auch, wie wichtig es ist, die Kampfmittelsuche in Oranienburg weiterhin fortzuführen.“

 


Eine Bilderserie zur Maßnahme finden Sie auf unserer >> Facebook-Seite


 


Alle Informationen IM ÜBERBlick (18.11.2020)

 

Sperrbereich

Um die Bombe entschärfen zu können, tritt am Mittwoch, 18.11., ab 8.00 Uhr ein Sperrbereich mit einem Radius von 1.000 Metern rund um den Fundort der Bombe in Kraft.

Um die Entschärfung der Bombe sicher und reibungslos durchführen zu können, ist es zwingend erforderlich, dass sich in diesem Sperrkreis keine unbefugten Personen mehr aufhalten.

5.500 Menschen müssen somit ihre Wohnungen verlassen. Ab 8.00 Uhr wird der Sperrbereich von Feuerwehr und Polizei kontrolliert. Zur Unterstützung wird die Polizei ein Drohnenkommando einsetzen, das den Sperrbereich mittels Wärmebildkamera nach etwaigen Personen absucht. Sollte noch jemand im Sperrbereich angetroffen werden und den Anweisungen nicht Folge leisten, drohen Bußgelder bis zu 1.000 Euro sowie die Anwendung unmittelbaren Zwangs durch die Polizei.

Wenn es keine Probleme bei der Entschärfung gibt, kann mit einer Aufhebung des Sperrbereiches voraussichtlich gegen 15.00 Uhr gerechnet werden. Die Aufhebung wird hier in dieser Meldung, bei Facebook und per Sirenensignal im Stadtgebiet mitgeteilt.

 

Anlaufstellen für Betroffene

Für die vom Sperrbereich betroffenen Personen, wird die Stadtverwaltung Notunterkünfte bereithalten. Diese sind:

  • Regine-Hildebrandt-Haus (Sachsenhausener Straße 1)
  • Bürgerzentrum (Albert-Buchmann-Straße 17)
  • Sporthalle der Havelschule (Albert-Buchmann-Straße 11)
  • Sporthalle der ehemaligen Torhorstschule (Walther-Bothe-Straße 30-32)
  • Sporthalle der Waldschule (Kölner Straße 21)
  • Sporthalle in Germendorf (Germendorfer Dorfstraße 59a, OT Germendorf)

Alle Anlaufstellen sind individuell bzw. über öffentliche Verkehrsmittel zu erreichen. Es werden keine gesonderten Shuttle-Busse eingerichtet.

Die Anlaufstellen dürfen nur von Personen ohne Krankheitssymptome aufgesucht werden. Während der gesamten Dauer des Aufenthalts ist eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Beim Einlass werden die Personalien erfasst. Es gibt speziell auf die aktuelle Eindämmungsverordnung angepasste Hygienekonzepte. So wird zum Beispiel mehrmals stündlich gelüftet und desinfiziert. Wer die Anlaufstellen nutzen will, sollte sich also entsprechend warm kleiden. Auch an ausreichend Verpflegung und ggf. persönliche Medikamente ist zu denken.

 

Corona

Nach jetzigem Stand leben im Sperrbereich nur wenige Personen, die an Corona erkrankt sind oder sich in Quarantäne befinden. Für die Betroffenen wird eine individuelle Lösung gefunden.

 

Verkehrseinschränkungen

Der S-Bahn-Verkehr ist aufgrund von Bauarbeiten ohnehin unterbrochen.

Es gibt einen Schienenersatzverkehr (SEV), dieser wird den S-Bahnhof Lehnitz während der Bombenentschärfung jedoch nicht anfahren können, da er im Sperrbereich liegt.

Die Regionalbahn wird bis 10.00 Uhr wie gewohnt fahren, ab 10.00 Uhr ist der Betrieb unterbrochen.

Informationen der Bahnbetreiber: S-Bahn Berlin | Regionalbahnverkehr: Deutsche Bahn | NEB

 

Bürgertelefon

Für alle Fragen rund um die Bombenentschärfung hat die Stadtverwaltung ein Bürgertelefon eingerichtet. Dieses ist unter (03301) 600 900 zu erreichen und am heutigen Dienstag bis 19.00 Uhr geschaltet und am morgigen Mittwoch bis zum Abschluss der Entschärfung.

 

 


Hintergrund


 

Am Dienstagvormittag, 17.11., teilte der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg (KMBD) nach Öffnung und Prüfung des Verdachtspunktes am Lehnitzer Inselweg mit, dass es sich bei dem metallischen Gegenstand – wie bereits vermutet – um eine 500-Kilogramm-Bombe amerikanischen Typs mit chemischem Langzeitzünder handelt. Die Bombe wurde vollständig freigelegt und muss am Mittwoch, 18.11., neutralisiert werden. Die Kampfmittelexperten versuchen zunächst, die Bombe zu entschärfen. Sollte dies nicht gelingen, müsste die Bombe gesprengt werden. Es handelt sich um die 212. Bombe, die seit 1990 in Oranienburg neutralisiert werden muss.

Bürgermeister Alexander Laesicke: „Wir wissen alle, dass es nicht die erste Bombe ist, die in Oranienburg unschädlich gemacht wird. Dennoch zieht keine Routine ein. Jedes Mal aufs Neue müssen wir uns sehr gründlich vorbereiten. Dabei stellt uns Corona dieses Mal vor eine ganz besondere Herausforderung. Ich danke allen Oranienburgerinnen und Oranienburgern, dass sie diszipliniert und besonnen mit der Situation umgehen und den Hinweisen der Behörden folgen. Den Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes wünsche ich eine möglichst problemfreie Entschärfung.“

Weitere Informationen in vorangegangenen Beiträgen:

 

Videobotschaft von Bürgermeister Alexander Laesicke zur Bombenneutralisierung (12.11.2020)

 

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