Bombenfund am Pankeweg: Kein intakter Zünder – Entschärfung am 23. August nicht notwendig
+++ Update: Aufatmen in der Oranienburger Innenstadt. Der im Pankeweg gefundene Bombenblindgänger verfügt über keine intakte Zündung mehr. Eine Entschärfung ist somit nicht notwendig, die bereits freigelegte Bombe kann abtransportiert werden.
Die Nachricht kam am Vormittag vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg und sorgte nicht nur bei Bürgermeister Alexander Laesicke für Erleichterung: „Wir hatten uns bereits intensiv auf eine Entschärfung vorbereitet, die diesmal umso anspruchsvoller geworden wäre, da es sich um einen großen Sperrkreis mitten in der Innenstadt gehandelt hätte. Gut 5.700 Menschen hätten ihre Wohnungen oder Arbeitsstätten verlassen müssen. Im Bürgerzentrum und in der Sporthalle der Comenius-Grundschule war bereits alles vorbereitet, um die Menschen aufzunehmen. Die Stadt hatte einen Shuttle-Bus eingerichtet, der die Betroffenen zu der Anlaufstelle und zurück transportiert hätte. Wir sind natürlich dennoch froh, dass der Ernstfall nun ausbleibt und die Bombe gefahrlos abtransportiert werden kann.“
Der bereits beschriebene Sperrkreis ist damit hinfällig. Auch Bus und Bahn fahren nach Plan.
Alte Meldung Im Oranienburger Pankeweg laufen die vorbereitenden Arbeiten für die am 23.08. geplante Entschärfung. Nach erfolgreichem Probetrieb konnte das Grundwasser im Bereich der festgestellten Anomalie abgesenkt werden.
Dafür musste ein Kasten aus Spundwänden errichtet werden, ein technisch schwieriges Projekt, da direkt in der Nähe der Oder-Havel-Kanal verläuft. Der Verdachtsfall liegt in rund acht Metern Tiefe. Die Aushubarbeiten für die Bergung sind im Gange.
Abschließende Bestätigung des Verdachts am 22. August erwartet
Am 22.08., Dienstag in einer Woche ist eine abschließende Aussage vom Kampfmittelbeseitigungsdienst zur Anomalie zu erwarten. Bestätigt sich der Verdacht, dass es sich um einen Bombenblindgänger mit intakten Zünder handelt, wird dieser am Folgetag, den 23.08. entschärft.
Wenn sich Verdacht bestätigt: Entschärfung am Mittwoch, 23. August
Dafür wird rund um den Fundort der Bombe ab 8 Uhr ein Sperrkreis im Radius von 1.000 Metern eingerichtet, der dann nicht mehr betreten werden darf. Von diesem Sperrkreis sind rund 5.700 Personen betroffen.
Die Sperrkreisgrenze verläuft unter anderem in der Berliner Straße in Höhe der Caritas und der Hausnummer 138. Die Polizei leitet aber bereits an der Robert-Koch-Straße den Verkehr um. Der Anliegerverkehr ist bis zur Sperrkreisgrenze frei. Zudem wird ebenfalls die Polizei in der Berliner Straße Ecke Birkenallee einen Vorposten stellen und nur die Anwohner einfahren lassen, die nicht vom Sperrkreis betroffen sind. Die Sperrkreisgrenze verläuft in Höhe Wernigeroder Straße. Bis dahin ist die Berliner Straße für Anwohner befahrbar.
Auch Bahn- und Schiffsverkehr vom Sperrkreis betroffen
Wenn sich der Bombenfund bestätigt, sind neben dem Autoverkehr am Tag der Entschärfung auch Bahn- und S-Bahn betroffen sowie die Schifffahrt auf dem Oder-Havel-Kanal.
Der Verkehr von Regionalbahn und S-Bahn muss dann unterbrochen werden.
Die S-Bahn Linie 1 wird schrittweise eingeschränkt und verkehrt bis kurz vor 8 Uhr noch planmäßig und mit Halt in Lehnitz. 7.51 rollt die letzte S-Bahn, die in Lehnitz stoppt, in Oranienburg los, 7.55 Uhr kommt die letzte aus Berlin an.
Bis 11 Uhr fahren die S-Bahnen dann noch, halten aber nicht mehr in Lehnitz. Um 11 Uhr wird der S-Bahnverkehr dann endgültig unterbrochen, zwischen Oranienburg und Birkenwerder fahren dann Busse über Borgsdorf.
Auch der Regional- und Fernbahnverkehr muss für die Entschärfungsarbeiten unterbrochen werden. Kurz nach zehn Uhr rollen die letzten Züge aus Richtung Berlin ein. Der RE5 aus Berlin kommt um 10:15 Uhr an, der RB 12 um 10:21 Uhr, der RB32a 10:09 Uhr und der IC um 10:03 Uhr.
Aus Richtung Norden ist vom Vormittag an in Oranienburg Endstation. Nach Berlin ist für den RE5 um 9.40 Schluss, der RB 12 in Richtung Berlin startet zuletzt ab 09:30 Uhr, der letzte IC fährt um 09:55 Uhr, der RB32a rollt in Oranienburg zuletzt um 10:45 Uhr weiter nach Berlin.
Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger aus dem Sperrkreis
Als Anlaufstellen für Bürger und Bürgerinnen, die im Sperrkreis wohnen und nicht anderweitig unterkommen, stehen am 23.8. ab 7 Uhr
- die Sporthalle der Comenius-Grundschule, Jenaer Straße 5* sowie der
- Saal im Bürgerzentrum, Albert-Buchmann-Straße 17
zur Verfügung.
* Shuttle vom Bahnhof Lehnitz zur Anlaufstelle Comenius-Schule: Die Stadt hat eine extra Buslinie organisiert, welche Anwohner/innen vom Bahnhof Lehnitz zur Anlaufstelle „Comenius Grundschule“ fährt und nach der Entschärfung auch wieder zurückbringt.
Hinfahrt: Bahnhof Lehnitz (Friedrich-Wolf-Straße Ecke / Mühlenbecker Weg bei der Gaststätte Schweizer Haus) >> Abfahrt: 08:00 Uhr (23.08.2023)
Rückfahrt: Anlaufstelle Sporthalle der Comenius Grundschule >> Abfahrt: Nach Aufhebung des Sperrkreises (23.08.2023)
Hilfe für Personen, die den Sperrkreis nicht selbstständig verlassen können
Personen, die Hilfe beim Transport benötigen und nicht selbstständig den Sperrkreis verlassen können, melden sich bitte bei der Stadtverwaltung unter (03301) 600 901.
Diese Telefonnummer steht auch Pflegediensten zur Verfügung, sofern diese nicht schon bereits von der Verwaltung angefragt worden sind.
Nötige Medikamente sind bitte mitzunehmen, vorsorglich auch für einen längeren Zeitraum. Da keine Decken in den Anlaufstellen vorgehalten werden, bitte gegebenenfalls selber eine Decke einpacken. In den Anlaufstellen stehen Getränke sowie Obst und Gebäck bereit.
Bürgertelefon (Achtung: Aufgrund der nicht stattfindenden Entschärfung wird die Hotline nicht geschaltet!)
Ab Montag, 21.08.2023 ist für Fragen zum Sperrkreis das Bürgertelefon 03301 600 900 zu folgenden Zeiten geschaltet:
- 21.08.2023 | 08.00 – 15.00 Uhr
- 22.08.2023 | 08.00 – 15.00 Uhr
- 23.08.2023 | 07:00 Uhr bis zur Aufhebung des Sperrkreises
Außerhalb dieser Servicezeiten wird ein Anrufbeantworter geschaltet.