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15.12.2023

Bundesbauministerin Geywitz überzeugt sich von den Fortschritten bei der Wärmewende in Oranienburg

In Sachen flächendeckende Wärmeplanung für eine klimafreundliche und bezahlbare Wärmeversorgung ist Oranienburg ein echter Vorreiter. Davon konnte sich Klara Geywitz am gestrigen Donnerstag in Oranienburg ein Bild machen

Kommunale Wärmeplanung und energetische Stadtsanierung, bei Themen, an denen viele Kommunen in Deutschland derzeit arbeiten, hat Oranienburg schon deutliche Fortschritte gemacht. „Die Stadt ist weiter, als es das Gesetz fordert“, lobte die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen bei ihrem Besuch. Stadt und Stadtwerke stellten den aktuellen Stand der kommunalen Wärmeplanung vor. Anders als viele andere Städte hat Oranienburg die Arbeit daran schon begonnen, in gut einem Jahr soll das Konzept stehen. „Ein wichtiges Instrument für die Gestaltung der Wende hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung“, so Klara Geywitz. Wie werden Häuser und Wohnungen in Oranienburg derzeit beheizt, welche technischen Möglichkeiten bestehen für die Zukunft, ob zum Beispiel Heizen mit Erdwärme, mit Wärmepumpen oder anderen umweltfreundlichen Technologien, wie gelingt die Umstellung und wie kann sie finanziert werden, das sind die Inhalte der kommunalen Wärmeplanung.

Speziell beim Thema Tiefengeothermie, also Wärme aus dem Erdinnern, sehen die Oranienburger Stadtwerke schon jetzt große Chancen. Das kommunale Fernwärmenetz, mit dem schon jetzt 1/3 der Oranienburger Bevölkerung versorgt wird, könnte diese klimaneutrale Energie sofort aufnehmen.

„Hier brauchen wir aber zusätzliche Unterstützung von Land und Bund“, forderte Bürgermeister Alexander Laesicke. „Gesetzliche Regelungen wie das gut 100 Jahre alte Bergrecht sollten reformiert werden, beim derzeitigen Stand können Kommunen gegenüber Großinvestoren in Nachteil geraten.“

Peter Grabowsky, Geschäftsführer der Oranienburger Stadtwerke ergänzte: „Wir können neue Formen der Energiegewinnung, wie Tiefengeothermie, vielfach erst dann realisieren, wenn die Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen ist. Mit anderen Förderbedingungen auf Bundesebene könnten wir bei CO2 Einsparungen noch schneller vorankommen.“

Auch bei der energetischen Stadtsanierung ist Oranienburg mit Unterstützung von Bundes- und Landesförderung auf dem Weg. Im Quartier Walther-Bothe-Straße/Weiße Stadt werden Gebäude saniert, Wege für umweltfreundliche Mobilität bereitet, zusätzliche grüne Inseln in der Stadt geschaffen und auf klimaneutrale Energieerzeugung gesetzt.

Christian Urban, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Oranienburg (WOBA) zeigte der Ministerin die Fortschritte an einem Wohnblock in der Innsbrucker Straße. Energetischer Umbau zum Effizienzhaus 70, Grünanlagen zur Klimaregulierung und Aufnahme von Regenwasser nach dem Schwammstadtprinzip sowie Barrierefreiheit sind die Schwerpunkte bei der Sanierung mit KfW Fördermitteln aus dem Bundesbauministerium. Die Klimaanpassung des Quartiers wird von einer Sanierungsmanagerin unterstützt, die berät, vernetzt und Chancen aufzeigt.

„Oranienburg ist eine gefragte Stadt, unsere Einwohnerzahl wächst stetig. Wohnungsbau und die nötige Infrastruktur dafür bereit zu stellen und gleichzeitig dem Klimaschutz gerecht zu werden, ist eine große Aufgabe, die wir gern bewältigen und auf die wir unter anderem mit unserem Klimaschutzkonzept und vielen Fachleuten in unserer Verwaltung gut vorbereitet sind“, so Bürgermeister Laesicke.