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25.10.2023

Demokratie- und Toleranzprojekte gesucht: Jetzt bewerben für den Franz-Bobzien-Preis

Zum achten Mal vergeben die Stadt Oranienburg und die Gedenkstätte Sachsenhausen den Franz-Bobzien-Preis. Ausgezeichnet werden Projekte aus Brandenburg und Berlin, die sich für Demokratie und Toleranz starkmachen. Das Preisgeld beträgt 3000 Euro.

Im April 2024 wird anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen zum achten Mal der Franz-Bobzien-Preis vergeben. Ab sofort können Bewerbungen für den Preis eingereicht werden.

Mit der Auszeichnung würdigen die Stadt Oranienburg sowie die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen Projekte in Brandenburg und Berlin, die in einem besonderen Maße zu Demokratie, Toleranz und Vielfalt beitragen. Besondere Beachtung erfahren zudem Projekte, bei denen es gelingt, die Aufarbeitung des Nationalsozialismus und seiner Folgen in Deutschland mit der Gegenwart zu verknüpfen.

Auszeichnung wichtiger denn je

„Wir leben in Zeiten von Verunsicherung, Krieg und Populismus. Scheinbar selbstverständliche Werte wie Freiheit, Demokratie und eine offene Gesellschaft sind dadurch in Bedrängnis geraten. Gerade in dieser angespannten Lage ist es wichtiger denn je, diese Werte hochzuhalten und zu verteidigen, denn sie sind die Voraussetzung für Frieden und Wohlstand“, so Bürgermeister Alexander Laesicke. „Sowohl in Brandenburg als auch in Berlin gibt es viele Menschen, die genau das tun, Tag für Tag, in verschiedensten Projekten. Diese Menschen möchten wir mit dem Franz-Bobzien-Preis auszeichnen.“

„In Zeiten von fake news, Geschichtspropaganda und zunehmendem Rechtspopulismus ist historisch-politische Bildung wichtiger denn je“, sagt Astrid Ley, stellvertretende Leiterin der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen. „Fundierte Kenntnisse über Ursachen, Mechanismen und Folgen von Staats- und vor allem der NS-Verbrechen sind eine wichtige Hilfestellung, um Geschichtsmythen zu entlarven. Diese dienen häufig dazu, Gewalt, Rassismus und Antisemitismus zu flankieren, wie es auch der gegenwärtige Hamas-Terror gegen Israel zeigt. Um junge Menschen zu erreichen und historische Kenntnisse in die Gesellschaft zu tragen, muss die historisch-politische Bildung immer wieder neue Formen und Formate finden. In diesem Sinne will der Franz-Bobzien-Preis auch Anreger für kreative und innovative Geschichtsprojekte sein, auf deren zahlreiche Bewerbungen wir uns freuen.“

3000 Euro Preisgeld

Das Preisgeld für das Gewinnerprojekt beträgt 3000 Euro. Die Zweit- und Drittplatzierten erhalten attraktive Sachpreise. Bewerbungsschluss ist der 15. Dezember 2023.

Bewerben können sich Vereine, Schulen, sonstige Bildungseinrichtungen, Initiativen und Einzelpersonen aus Brandenburg oder Berlin. Die Wettbewerbsteilnehmer können sich als Projektträger direkt bewerben oder vorgeschlagen werden. Die genauen Bewerbungsmodalitäten können hier nachgelesen werden.

Zahlreiche Partner und Unterstützer

Der Franz-Bobzien-Preis wird von der Stadt Oranienburg und der Gedenkstätte Sachsenhausen getragen und von zahlreichen Partnern unterstützt. Schirmherr ist der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke. Zudem stehen hinter dem Preis das Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit Brandenburg, der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, der Berliner Ratschlag für Demokratie, der Deutsche Gewerkschaftsbund Berlin-Brandenburg (DGB), das Tolerante Brandenburg sowie der Tagesspiegel als Medienpartner.

Franz Bobzien - der Mensch

Mit der Benennung des Preises nach Franz Bobzien soll dessen mutiger Einsatz unter äußerst gefährlichen Bedingungen gewürdigt werden: Der Lehrer und Politiker Franz Bobzien war ab 1938 aufgrund seines Widerstands gegen das NS-Regime im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Hier engagierte er sich unter schwierigsten Bedingungen vor allem für jugendliche Mitgefangene. Am 28. März 1941 kam er bei Bombenräumungsarbeiten in Berlin ums Leben.