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24.05.2019

Dropebrücke: Anfang Juli kommt neues Bauwerk

„Wir liegen im Zeitplan. Es sieht gut aus“, sagt Oranienburgs Baustadtrat Frank Oltersdorf zufrieden, nachdem er sich auf einem Rundgang einen Eindruck von den Bauarbeiten an der Dropebrücke verschafft hat.

Zwei große Kräne und einige Bagger stehen an den Ufern der Havel sowie auf der Saarlandstraße, die momentan einer breiten Sandpiste gleicht, da sie im Zuge des Brückenneubaus ebenfalls komplett erneuert wird. Die 30 Jahre alte Brücke ist längst Geschichte. Auch für die Bauarbeiter ist deshalb das jeweils andere Ufer zurzeit nur mit einem stählernen Baustellenkahn und nur mit Muskelkraft zu erreichen. Die neuen Widerlager, also die Übergänge zwischen Brückenkonstruktion und Straße, sind jedoch fertig und sogar schon mit einem Graffitischutz versehen. Auch die neu gesetzten Brückenpfeiler ragen bereits erkennbar aus den tiefen Havelwasser-Baugruben heraus. Martina Knauschner, in der Stadt zuständig für den Brückenbau, freut sich, dass alle Gewerke der ARGE „Dropebrücke“ bestehend aus den Firmen Peter TiefHoch GmbH & Co. KG sowie EUROVIA Verkehrsbau Union GmbH gut ineinandergreifen.

So manchem Oranienburger kann es jedoch trotz aller Baufortschritte nicht schnell genug gehen. Schließlich ist mit der fehlenden Dropebrücke eine Hauptschlagader für den Oranienburger Stadtverkehr gekappt. Frank Oltersdorf kann erklären, warum es manchmal so scheint, als passiere auf der Großbaustelle nicht allzu viel: „Oft ist gar nicht so viel Platz, dass mehrere Gewerke oder Bauarbeiter gleichzeitig arbeiten könnten. Es geht eben nur Stück für Stück voran und nur nacheinander. Hätten wir etwa die beiden Brückenpfeiler gleichzeitig in Auftrag geben, wäre es zu teuer geworden, da es ja dann auch die doppelte Technik gebraucht hätte.“

Alles konzentriert sich momentan drauf, mit den laufenden Arbeiten bis zum 3. Juli fertig zu sein. „Das ist der Knackpunkt. Da müssen wir mit allem durch sein und es muss wirklich auf den Punkt passen“, erklärt Frank Oltersdorf.

Denn dann wird es richtig ernst: Auf einem Schwerlasttransporter wird die neue Brücke anrollen und eingeschwenkt. Dies wird ein spektakuläres Bild sein, wenn die Spannverbundträger für den die beiden Havelseiten später verbindenden Beton- und Stahlkoloss ganz langsam mit äußerster Präzision und Vorsicht über der Havel eingehoben werden. „Momentan werden die insgesamt zwölf Träger für die Brücke in der Nähe von Zwickau gefertigt“, berichtet Martina Knauschner. Verzögerungen darf es dann nicht mehr geben, da diese Konstruktion nach ihrer Fertigstellung unter enormer Spannung steht.

Unerwartete bauliche Schwierigkeiten hatten Ende vorigen Jahres dazu geführt, dass die geplante Fertigstellung vom Herbst 2019 auf den 31. Januar 2020 verschoben werden musste. Damit verbunden ist  leider auch eine längere Vollsperrung dieser zweiten Oranienburger Havelquerung als ursprünglich vorgesehen. Unter anderem wurde sogenannter Betonkrebs, eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion, an den alten Pfeilern, die eigentlich aus Zeit- und Kostengründen erhalten bleiben sollten, entdeckt. „Das war tatsächlich nicht absehbar und ist einfach der Zeit geschuldet. Irgendwann ist der Betonkrebs da. Plötzlich bilden sich Risse,  der Beton beginnt zu bröckeln. Nur gut, dass sich dies noch vor der Fertigstellung der Brücke gezeigt hat“, so Frank Oltersdorf.

Der Abriss der alten Brücke war notwendig geworden, weil das Bauwerk aus dem Jahr 1990 den erforderlichen Sicherheitsstandards nicht mehr genügte und in einem sehr schlechten Zustand war. Ungeplante Sperrungen der Brücke wären nicht mehr auszuschließen gewesen. In den Neubau, dessen Planungen bis ins Jahr 2007 zurückreichen, werden voraussichtlich rund 6,5 Millionen Euro für die Planung sowie den Bau der Brücke, der Straße und der Beleuchtung fließen. 75 Prozent dieser Summe werden mit Fördermitteln aus einem Straßenbau-Programm zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse des Landes Brandenburg finanziert.

 

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