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04.08.2023

Neuauflage des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes schreitet voran

An zwei Konzepten, die zentral für die Weiterentwicklung der Stadt Oranienburg sind, wird derzeit mit vielen Beteiligten gearbeitet: Das integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) und die Wohnbaulandentwicklungsstrategie (WBLES).

Oranienburg wächst rasant. Um mehrere hundert Menschen steigt die Einwohnerzahl jedes Jahr, die 50.000er-Marke ist fast geknackt. Die Zahlen zeigen, wie beliebt unsere Stadt zum Wohnen, Leben und Arbeiten ist. Gleichzeitig muss dieses Wachstum gelenkt und bei der Entwicklung der Stadt berücksichtigt werden, damit zum Beispiel die Infrastruktur eine Chance zum Mitwachsen hat − von der Kita bis zur Straße. Aber auch der Umgang mit natürlichen Ressourcen darf nicht vernachlässigt werden. Das ausschlaggebende Instrument ist das integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK). Seit September vergangenen Jahres entwickeln Verwaltung, Politik und externe Fachleute unter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern das Konzept weiter. Die letzte, 140 Seiten starke Version, stammt aus dem Jahr 2019. Die überraschend dynamische Entwicklung der Stadt macht die Überprüfung und Fortschreibung der damaligen Ansätze notwendig. Gleichzeitig ist eine neue Wohnbaulandentwicklungsstrategie (WBLES) in Arbeit – um auf deren Basis langfristig mehr Bauland für Wohnraum zu schaffen. „Die Nachfrage nach Wohnungen jeder Art in Oranienburg ist ungebrochen hoch“, erklärt Christian Kielczynski, Leiter des Stadtplanungsamtes, der den Prozess maßgeblich betreut.

Prozess kommt gut voran

Die Arbeit an beiden Konzepten kommt gut voran. Die beauftragten Planungsbüros UmbauStadt und empirica haben gemeinsam mit der Verwaltung die Ausgangslage analysiert und identifiziert, an welchen Themen besonders intensiv gearbeitet werden muss. „Ein zentraler Punkt sind dabei die Unterschiede zwischen Kernstadt und den Ortsteilen“, so Christian Kielczynski. In mehreren Workshops mit Fachleuten aus der Stadtgesellschaft, Stadtverordneten und den Beiräten der Ortsteile wurde zudem über Themen wie Klimaschutz, Wohnen, Wirtschaft, Soziales und Mobilität beraten. Auch Oranienburgerinnen und Oranienburger waren eingebunden. Über die Projekt-Homepage www.insek-oranienburg.de sowie in einem öffentlichen Auftaktforum konnten sie äußern, was sie an Oranienburg gut finden, was noch fehlt und wohin sich die Stadt in Zukunft entwickeln sollte.

Erste Zwischenergebnisse

Das starke Bevölkerungswachstum der Stadt zieht sich als roter Faden durch den bisherigen Prozess. Wie stark, wo und in welcher Form können und wollen wir wachsen? Wo kann noch neuer Wohnraum entstehen und was für welcher? „Konkret geht es dabei auch um Fragen, wie man zum Beispiel den Bereich rund um den Schlossplatz und am Fischerkiez entwickeln könnte“, erläutert Peter Mandel, Mitarbeiter im Stadtplanungsamt. „Oder was machen wir mit den großen Garagenkomplexen, zum Beispiel in der Lehnitzstraße, möglicherweise könnten hier dringend benötigte Wohnungen oder auch grüne Oasen entstehen“, so der Bauleitplaner weiter. Gleichzeitig zeigt sich, dass das aktuell noch gültige INSEK offenbar schon auf dem richtigen Weg war. „Es gibt vieles, das sich bestätigt“, so Christian Kielczynski. „Grund und Boden sind endlich und nicht alles sollte bebaut werden. Deshalb müssen wir, auch in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen, weiterhin sparsam damit umgehen und eher in der Innenstadt dichter und höher bauen als zu Lasten der Natur neue Baugebiete am Stadtrand zu erschließen.“ Was hingegen einen noch stärkeren Fokus als bisher erhalten hat, sind die Themen Klimaschutz und Mobilität.

Auf der Zielgeraden

Am 26. September steht das nächste Bürgerforum an. „Bei zwei Radtouren, eine durch die Innenstadt, eine nach Germendorf, wollen wir die bisher geplanten Maßnahmen des INSEK und vielleicht auch schon Inhalte aus der Wohnbaulandentwicklungsstrategie vorstellen“, so Peter Mandel. Am Abend können die Maßnahmen beim Zukunftsforum im Oranienwerk diskutiert werden. Im November ist dann eine weitere Runde der Online-Beteiligung geplant, die ebenfalls wieder über die Projekt-Homepage laufen wird.

Nach jetzigem Stand wird der finale Entwurf beider Konzepte inklusive eines konkreten Maßnahmenkatalogs den Stadtverordneten im kommenden Frühjahr zur Beschlussfassung vorgelegt.