Seiteninhalt
09.11.2022

Gedenken an die Opfer der November-Pogrome vom 9.11.1938

Die Stadt Oranienburg und die Gedenkstätte Sachsenhausen gedenken am 9. November um 15 Uhr wieder der Opfer der sog. »Reichspogromnacht«. Die Erinnerung an die Pogrome des 9. November 1938 ist ein fester kultureller Bestandteil in der Stadt Oranienburg. Dabei steht das Erinnern an das Leid, das jüdischen Menschen auch in Oranienburg widerfahren ist, im Mittelpunkt des Gedenkens.

 

Geplanter Ablauf

15.00 Uhr: Versammlung am Gedenkstein des ehemaligen Jüdischen Bethauses, Havelstraße/Ecke Neringstraße. Gemeinsames Gedenken mit der Jüdischen Gemeinde Oberhavel sowie den christlichen Gemeinden Oranienburgs.

  • Begrüßung durch Alexander Laesicke, Bürgermeister
  • Begrüßung durch Agnes Ohm, Sammlungsleiterin Gedenkstätte Sachsenhausen
  • Ansprache durch Hanna Safarov, Oranienburgerin und ehemalige Freiwillige der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem
  • Gebet durch Rabbiner Alexander Kahanovsky, Mitglied der Jüdischen Gemeinde LK Oberhavel
  • Musikalische Umrahmung durch Schülerinnen und Schüler der Kreismusikschule.

Anschließend: Gemeinsamer Besuch des Jüdischen Friedhofs in der Kremmener Straße. Gebet des „Kaddisch“ (Jüdisches Heiligungsgebet) durch den Rabbiner Alexander Kahanovsky, Mitglied der Jüdischen Gemeinde Landkreis Oberhavel.

 

Alle Oranienburgerinnen und Oranienburger sowie alle Interessierten sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen.

 



Historischer Hintergrund

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 setzten Nationalsozialisten und ihre Helfer in ganz Deutschland vor aller Augen Synagogen in Brand. Sie misshandelten jüdische Bürgerinnen und Bürger und demolierten deren Geschäfte und Wohnungen. Während und unmittelbar in Folge der Ausschreitungen kamen weit über 1.300 Jüdinnen und Juden zu Tode.

Auch in Oranienburg zogen Schlägertrupps los, um Wohnungen und Geschäfte von Jüdinnen und Juden anzugreifen und zu zerstören. Sie schändeten Gräber auf dem jüdischen Friedhof und verwüsteten das jüdische Bethaus in der Havelstraße, das später geschlossen und zwangsverkauft wurde. Zudem verschleppten die Nationalsozialisten in den Tagen nach den Pogromen 27.000 jüdische Männer in Konzentrationslager. Über 6.300 von ihnen wurden nach Oranienburg ins KZ Sachsenhausen gebracht. Mindestens 65 überlebten die Lagerhaft nicht.