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16.10.2023

Konzept zur Drogenprävention beschlossen

Die Stadt Oranienburg will die Gesundheit junger Menschen schützen. Jüngst wurde in der Stadtverordnetenversammlung ein Konzept zur Drogenprävention beschlossen.

Vorbeugen ist besser als Heilen – auch wenn diese Weisheit altbacken klingt, ist sie gerade beim Thema Drogenkonsum unter Jugendlichen oberste Prämisse. Suchterkrankungen schädigen Körper und Psyche. Sie zu behandeln ist deutlich schwieriger, als von Anfang an auf Prävention zu setzen. Bereits 2021 hatte die Stadt Oranienburg begonnen, ein Konzept dafür zu entwickeln, nun liegt es vor und wurde mit großer Mehrheit der Stadtverordneten beschlossen. Ein Schritt, mit dem Oranienburg vergleichbaren Kommunen einen Schritt voraus ist.

Zahlreiche Partner und Akteure wurden untereinander vernetzt und haben gemeinsam mit Verwaltung und Stadtverordneten an dem Konzept gearbeitet. Expertinnen und Experten verschiedene Fachrichtungen waren daran beteiligt, Vertreter von Beratungsstellen, Träger von Jugendarbeit, Schulen, auch die Polizei war mit im Boot.

Die Hintergründe sind alarmierend. Während die Konsumentenzahlen unter Jugendlichen bei Alkohol absinken und bei illegalen Drogen immerhin ungefähr konstant bleiben, nimmt der Missbrauch von Medikamenten bis hin zur Sucht deutschlandweit zu. Auch wenn konkrete Zahlen für einzelne Kommunen nicht vorliegen, eine Entwicklung, die auch Oranienburg betrifft.

„Auch in Oranienburg sind Drogen unter Jugendlichen ein gesellschaftliches Problem, das wir im Blick haben müssen. Oranienburg ist zwar kein Hot Spot, wir wollen dem aber dennoch aktiv, entschlossen und mit klarem Blick entgegentreten. Das gerade beschlossene Präventionskonzept ist dafür eine wichtige Grundlage“, ordnet Bürgermeister Alexander Laesicke aus seiner Sicht ein.

Ein weiterer Risikofaktor für Suchterkrankungen, der deutschlandweit festzustellen ist, die Lebenszufriedenheit unter jungen Menschen nimmt seit Jahren ab. In mehreren Workshops der beteiligten Partner sind die grundlegenden Maßgaben für die notwendige Präventionsarbeit herausgearbeitet worden. Jugendarbeit stärkt Kinder und Jugendliche emotional, ein wirksamer Schutz vor Drogenproblemen. Hilfreich wäre auch, wenn mehr Anlaufstellen für die Beratung von jungen Menschen, aber auch Eltern in Oranienburg entstehen, die bestehenden Angebot sollten enger verzahnt werden. Bei der Finanzierung ist mehr Unterstützung von Krankenkassen gewünscht.

Präventionsarbeit kann und sollte schon an Oranienburger Grundschulen beginnen, die Thematik dort im Schulalltag thematisiert werden, Eltern unbedingt einbezogen werden, so das Votum der beteiligten Akteure.

Jugendliche, die sich in die Konzeptarbeit eingebracht haben, wünschen sich, dass auch das Thema problematischer Medienkonsum stärker in den Blick genommen wird. Verlässliche Zahlen zu einer möglichen Mediensucht gibt es kaum, diskutiert wird der stark gestiegene Konsum vor allem sozialer Onlinemedien immer wieder. Auch hier ein Wunsch: attraktive Freizeitangebote, die in Oranienburg bereits vorhanden sind, sollen ausgebaut werden, um Jugendlichen Alternativen zu bieten.

Wichtiger Teil des Konzeptes, das die Stadtverordneten auf den Weg gebracht haben, ist auch die regelmäßige Prüfung der Präventionsarbeit. Das Konzept soll überarbeitet und den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Das Ziel: Oranienburger Kinder und Jugendliche sollen gesund und ohne Suchtprobleme aufwachsen.