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24.07.2023

Bewässerung: Verwaltung täglich im Einsatz, auch Bürger sind gefragt

Mammut-Aufgabe Bewässerung: immer mehr Wasser ist vonnöten, um Bäume, Sträucher und Blumen in der Stadt gut zu versorgen. Die Stadtverwaltung ist in diesen Tage teilweise im Dauereinsatz. Auch Bürgerinnen und Bürger sind gefragt.

Täglich sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Oranienburg im Einsatz, um Bäume, Beete, Grünanlagen, Blumenkübel oder bepflanzte Verkehrsinseln und Kreisverkehre in der Stadt mit Wasser zu versorgen. Allein beim Stadthof sind an heißen Tagen bis zu zwei Mitarbeiter mit der stadtweiten Bewässerung beschäftigt und benötigen dabei auch gern mal bis zu 11.000 Liter. „In der Vergangenheit reichte es, rund zweimal wöchentlich auszurücken, inzwischen muss alles viel häufiger bewässert werden“, so Andreas Hübsch, Leiter des Stadthofs. Auch Firmen unterstützen im Auftrag der Stadt Oranienburg bei der Bewässerung. Rund 1,7 Millionen Liter werden dabei jährlich gebraucht, um Pflanzflächen, Kübel, Bäume und Großsträucher zu versorgen.

Besonders bedürftig - Jungbäume

Besonders viel Wasser brauchen auch junge Bäume, die erst noch gut anwachsen müssen. Alte Bäume können mit ihren Wurzeln in die Tiefe vordringen, aber die jüngeren Exemplare leiden stark unter der Dauerhitze. Von den insgesamt 30.000 öffentlichen Bäumen, um die sich die Stadtverwaltung kümmert, sind rund 1.000 so jung, dass sie derzeit noch auf eine regelmäßige Bewässerung angewiesen sind. Das schlägt mit 250.000 Euro jährlich zu Buche, eine enorme Steigerung im Vergleich zu früheren Jahren. „Rund 80 bis 100 Liter werden pro Bewässerungsgang für einen Jungbaum benötigt“, so Carola Franz, Mitarbeiterin für den Baumschutz. „Erst nach einem Zeitraum von fünf bis sechs Jahren kommen Bäume in der Regel ohne zusätzliche Unterstützung zurecht.“

Bepflanzung anpassen an Temperaturanstieg

Ob Bäume, Blumen, Sträucher oder Wiesen: Sie alle brauchen heute mehr Pflege denn je. Die heißen und trockenen Sommer machen ihnen arg zu schaffen. Sinkende Grundwasserstände und versiegelte Oberflächen verschärfen das Problem. Dabei sind gerade Bäume wichtig für das Mikroklima einer Stadt. Sie spenden Schatten, erhöhen die Luftfeuchtigkeit, senken die Umgebungstemperatur und filtern Staub und Schadstoffe aus der Luft. Die Stadtverwaltung steuert nach Kräften gegen, nicht nur in Sachen Bewässerung. Reine Rasenflächen werden da, wo es geht, eher in Blühwiesen umgewandelt. „Kurzer Rasen kann längeren Trockenperioden und Hitze nicht gut standhalten, deshalb beschränken wir auch das Mähen dort, wo es möglich ist“, erklärt Katja Gube, Leiterin des Sachgebiets für Grün- und Spielanlagen. Verstärkt setzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zudem auf Gräser und trockenheitsverträgliche Stauden statt auf blühendes Grün. „Diese sind robuster und nicht so wasserbedürftig“, erklärt Tobias Sachers, zuständig für Grünanlagen.

Augen auf der eigenen Haustür

Gefragt sind aber auch die Oranienburgerinnen und Oranienburger selbst. Fast jeder hat in der Nähe seiner eigenen Haustür etwas, das grünt und blüht. Wer kann, greift zu Gießkanne oder Schlauch und spendiert einen großen Schluck Wasser. Jungen Bäumen tut man mit zwei bis drei Eimern Wasser in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden etwas Gutes. Auch Sträucher freuen sich regelmäßig über eine volle Gießkanne. Besonders wichtig ist das an heißen Tagen, aber auch sonst freut sich jeder Baum und jedes Stückchen Wiese über etwas Zuwendung. Eine Stadt lebt davon, dass ihre Einwohnerinnen und Einwohner sich mit für das verantwortlich fühlen, was um sie herum ist. Wenn in Bezug auf Bäume, Büsche oder sonstige Grünstreifen jeder die Augen offenhält, kann das insbesondere in Zeiten des Klimawandels eine Menge bewirken. Wohl alle haben ihre Freude daran, wenn die Umgebung grün und saftig, statt welk und verdorrt ist.