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15.09.2022

Pflanzung einer ukrainischen „Taras-Weide“ im Oranienburger Schlosspark

Noch ist sie ein zartes Bäumchen mit blau-gelber Schleife, doch einmal wird aus ihr ein großer starker Baum, der von der Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes zeugt: Dieser Hoffnung gaben Bürgermeister Alexander Laesicke und der Gesandte-Botschaftsrat Maksym Yemelianov, nach dem scheidenden Botschafter Andrij Melnyk ranghöchster Vertreter der ukrainischen Botschaft in Deutschland, am Mittwochnachmittag nach der gemeinsamen Pflanzung einer ukrainischen „Taras-Weide“ im Oranienburger Schlosspark Ausdruck.

Die junge Weide wurde dem Bürgermeister bei einer Feier des ukrainischen Unabhängigkeitstages in der Orangerie von Geflüchteten geschenkt – als „Zeichen der Dankbarkeit für die Hilfe der Oranienburgerinnen und Oranienburger und der Hoffnung auf eine friedliche Zukunft unseres Heimatlandes“, führte die Initiatorin Liudmyla Mlosch vom Zentralverband der Ukrainer in Deutschland aus.

Der Oranienburger Baum steht in einer Abstammungslinie prominenter Vorfahren: Es handelt sich um einen Ableger von Ablegern der ursprünglichen „Taras-Weide“, die einst von dem ukrainischen Nationaldichter Taras Schewtschenko (1814 –1861) während seiner Inhaftierung in Kasachstan gepflanzt wurde. Der zu einem prächtigen Baum herangewachsene Weidenzweig erinnerte fortan an die Hoffnungen und den Freiheitswillen des ukrainischen Volkes. „Ein Ableger der Taras-Weide gedieh in Kiew und lieferte wiederum Ableger für viele weitere Bäume, die überall in der Ukraine als Zeichen der Freiheit und Unabhängigkeit gepflanzt wurdenund werden“, erläuterte die ukrainische Dichterin Antonia Tsvid dem Oranienburger Publikum aus Stadtverordneten sowie deutschen und ukrainischen Bürgerinnen und Bürgern.

„Ich freue mich über diesen wunderbaren Baum. Er soll uns, unsere Kinder und unsere Enkel noch in vielen Jahren daran erinnern, dass Deutsche und Ukrainer in dieser schwierigen Zeit zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammengeschweißt wurden“, so Bürgermeister Alexander Laesicke.

Der neu gepflanzte Baum ist bislang einer von wenigen Taras-Weiden in Deutschland, der prominenteste Verwandte steht neben dem Kanzleramt in Berlin.