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10.04.2024

Renaturierung des alten Biberfarm-Geländes abgeschlossen

Eidechsen statt Beton: Die einstige Biberfarm im Ortsteil Sachsenhausen wurde vollständig zurückgebaut und Stück für Stück der Natur zurückgegeben.

Der Rückbau der ehemaligen Biberfarm im Ortsteil Sachsenhausen, zwischen Havel und Oranienburger Kanal, ist abgeschlossen. Alle noch vorhandenen Ruinen von Lager- und Futtermittelhalle, Außengehege, Schlachthaus und Verwaltungsgebäude wurden unter ökologischer Baubegleitung abgerissen und entsorgt. Die gesamte 16 000 Quadratmeter große Fläche wurde komplett entsiegelt und Stück für Stück renaturiert.

„Wir hatten einen erheblichen Mehraufwand“, bilanziert Steffen Haesener vom Amt für Grundstücks- und Gebäudewirtschaft. „Es hat sich zum Beispiel viel Asbest angefunden, teilweise mussten tellergroße Stücke per Hand aufgesammelt werden.“ Große Mengen an Hausmüll, die in den letzten 30 Jahren von Privaten offenbar ungeniert abgeladen wurden, darunter auch Sondermüll wie Farbeimer und Pappe, traten unter dem dichten, teils dschungelartigen Bewuchs ebenfalls zutage.

Mehr als 200 Bäume, die mitunter schon umgestürzt waren oder in den Gebäuden standen und aus den Betonflächen herauswuchsen, mussten entfernt werden. 700 Meter alter Maschendrahtzaun, 170 Kubikmeter Betonstraßen-Platten sowie 242 Kubikmeter Entwässerungsgraben aus Beton wurden demontiert. Neben drei Großgebäuden und einem Nebengelass wurden zudem 4500 Quadratmeter Freigehege-Flächen, bestehend aus Beton, Ziegelmauerwerk, Kalksandsteinmauerwerk und Wellasbestplatten, abgerissen.

Das Gelände soll nicht wieder bebaut, sondern der Natur zurückgegeben werden. Dazu wurden unter anderem ein Kleingewässer, Vogelbrutstätten und drei neue Habitatsflächen angelegt – Lebensraum, in dem sich vor allem Tiere wie Frösche, Lurche und Eidechsen wohl fühlen. Im weiteren Verlauf werden einzelne Bereiche noch neu aufgeforstet und Blühwiesen angelegt.

Mehr als 30 Jahre ist es inzwischen her, dass auf dem Gelände die letzten Nutrias gezüchtet worden sind. Die Bezeichnung „Biberfarm“ ist deshalb nicht ganz korrekt, wurden hier doch zu DDR-Zeiten in Wahrheit Nutrias gehalten, deren Fleisch und Pelz äußerst begehrt waren.