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01.03.2024

Schwalbennester in der Stadtverwaltung gereinigt

Schwalben haben es hierzulande immer schwerer und sind immer seltener anzutreffen. In der Stadtverwaltung gibt es deshalb spezielle Nester, um die gefiederten Freunde zu unterstützen. Diese wurden jüngst einem Frühjahrsputz unterzogen.

Damit sie nach ihrer Rückkehr aus dem Winterquartier im Süden ein sauberes Zuhause vorfinden, wurden in dieser Woche die Nester der Schwalben gereinigt, die sich am Gebäude der Oranienburger Stadtverwaltung befinden. Durchgeführt wurden die Arbeiten von Yvonne Schuldes, Sachverständige für Gebäudebrüter mit Spezialisierung auf Schwalben und Mauersegler. Auch die Nester der Grundschule Sachsenhausen wurde einer gründlichen Säuberung unterzogen. Am wichtigsten ist es dabei, die Nester von Parasiten, alten Eiern und toten Jungvögeln zu befreien.

Bedrohte Art

„Die durchgeführten Arbeiten sind wichtig, um die Ansiedlung der Schwalben zu fördern“, so Yvonne Schuldes. „Jahrhundertelang waren Schwalben ganz selbstverständliche Mitbewohner. Doch inzwischen haben sie Unterstützung dringend nötig, denn alle drei heimischen Schwalbenarten sind seit Jahren immer seltener anzutreffen.“ Der Mangel an Brutmöglichkeiten in unserer urbanen, immer steriler werdenden Umgebung sowie die Nahrungsknappheit durch die abnehmende Insektendichte haben ihren Bestand stark dezimiert. Nach Bundesnaturschutzgesetz gelten sie als besonders geschützt. Yvonne Schuldes ist Expertin in Sachen Schwalben und wurde von der Unteren Naturschutzbehörde Potsdam 2017 als Sachverständige anerkannt. Schon als Kind war sie sehr naturverbunden und interessierte sich für alles, was Tiere und Pflanzen betraf.

Schwalbenfreundliches Haus

Schwalben sind im Schloss willkommen. 2013 wurde die Stadt Oranienburg vom Landesverband Brandenburg des NABU e.V. als schwalbenfreundliches Haus ausgezeichnet. „Damit beweist die Stadtverwaltung, dass sich historische Fassaden und Schwalbenschutz nicht ausschließen müssen“, so Bürgermeister Alexander Laesicke. Am Schloss finden Mehlschwalben optimale Brutbedingungen vor. Die Stadtverwaltung bietet den Schwalben an den Eingängen und unter zahlreichen Balkons Kunstnester an. Kotbretter schützen außerdem Besucher und Fassade vor dem Vogelkot. Die Hilfe wird von den flinken Frühlingsboten gern angenommen und mit selbst gebauten Nestern ergänzt. Die wettergeschützten Brutplätze, aber auch die nahe Havel und der Schlosspark bieten den Vögeln sowohl Baumaterial für die Nester als auch genügend Insekten als Nahrung.

Wer Schwalben ebenfalls bei sich über Haus und Hof kreisen hat und sie willkommen heißt, kann sich beim NABU als schwalbenfreundliches Haus bewerben. Mehrere hundert Auszeichnungen hat der Brandenburger NABU mittlerweile schon überreicht. Weitere Informationen gibt es unter schwalben@nabu.de, (0331) 2015571 oder www.nabu.de und www.schwalbenschutz-schuldes.de.