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Städtische Gesellschaften seit fünf Jahren unter einem Dach

Viel erreicht und weiter große Pläne: Seit fünf Jahren sind die TKO, die Stadtwerke, die WOBA und die SOG unter dem Dach der Oranienburg Holding gebündelt. Seither haben sie schon vieles auf den Weg gebracht. Große Aufgaben stehen auch in der Zukunft an.

Fünf Jahre ist es her, dass die städtischen Betriebe unter einer Dachgesellschaft vereint worden sind. Die Oranienburg Holding GmbH ist 2019 als Überbau der Tourismus und Kultur Oranienburg gGmbH (TKO), der Stadtservice Oranienburg GmbH (SOG), der Stadtwerke und der Wohnungsbaugesellschaft mbH (WOBA) gegründet worden. Der Jahresumsatz der Unternehmensgruppe lag im Jahr 2023 bei knapp 130 Millionen Euro, etwas höher sogar als im Vorjahr. Der Jahresüberschuss lag trotz anhaltender Energiekrise und Inflation weiter stabil bei rund fünf Millionen Euro. Damit sind die kommunalen Unternehmen eine wichtige Säule für das Gemeinwohl und die öffentliche Daseinsvorsorge in der Stadt in Sachen Wohnungsbau, Klimawandel, Energiewende, Tourismus und Freizeit. Trotz einiger Herausforderungen: Zusammen haben die Betriebe bereits viel zum Wohle der Stadt geleistet. „Unsere Holding ist ein noch junges Unternehmen“, so Bürgermeister Alexander Laesicke. „Insgesamt hat die Unternehmensgruppe die Leistungsfähigkeit der Stadt gesteigert. Sie ist in einer wirtschaftlich starken Position, die es uns ermöglicht, den Weg in eine erfolgreiche Zukunft fortzuführen. Alle Spitzenpositionen sind mit Topleuten besetzt, die Zusammenarbeit macht wirklich Spaß“, so Laesicke weiter.

Steuerliche Vorteile und Synergien

Durch die neu verliehene Struktur haben sich zum einen steuerliche Vorteile und Synergien bei Finanzierungen ergeben, wodurch wertsteigernd in neue Projekte investiert werden kann. So konnten in den vergangenen fünf Jahren mehr als 100 Millionen Euro in die Weiterentwicklung der Unternehmen sowie in die Infrastruktur investiert werden.

Viele Aufgaben können auch effizienter erfüllt werden. In der Holding wurden wichtige Bereiche aus den Einzelunternehmen, zum Beispiel Personal, IT, Finanzen, Einkauf samt Gebäudemanagement und Fuhrpark sowie Rechtsberatung, Projekt- und Prozessmanagement zusammengefasst. „Dadurch werden die Tochterunternehmen entlastet und können sich besser auf ihre Kerngeschäfte und deren Ausbau fokussieren. Wir unterstützen sie beispielsweise auch bei der Digitalisierung und Automatisierung von Finanzabläufen. Auf Grund unseres Know-hows haben wir eine deutliche Qualitätssteigerung im Unternehmensverbund erreicht und realisieren wichtige Zeit- und Effizienzgewinne“, sagt Geschäftsführer Olaf Lüke, der die Holding im vergangenen Frühjahr übernommen hat.

Wichtige Projekte für die Stadt realisiert

Viele wichtige Projekte wurden in den vergangenen Jahren unter dem Holding-Dach verwirklicht:

Die WOBA investiert mehr als 50 Millionen Euro, um in der Weißen Stadt dringend benötigten Wohnraum zu schaffen, knapp 200 Wohnungen entstehen hier. „Die Weiße Stadt ist ein gutes Beispiel, wie durch straffes Management und digitale Kompetenz die Versorgung mit Wärme durch die Stadtwerke in kurzer Zeit geplant, koordiniert und realisiert werden kann. An bis zu 80 Prozent unserer Projekte arbeiten wir inzwischen mit Hilfe der Holding digital“, so Peter Grabowsky, Geschäftsführer der Stadtwerke.

Die TKO hat im vergangenen Jahr ein wegweisendes Tourismuskonzept erarbeitet, das nun Stück für Stück umgesetzt wird. Die SOG betreibt eines der erfolgreichsten Schwimmbäder der Region und hat große Teile in den vergangenen Jahren saniert. Dank des Gewinns der Stadtwerke und des Querverbundes fließen jährlich rund zwei Millionen Euro in die TURM ErlebnisCity und sichern so den Erhalt der Freizeiteinrichtung mit fast 200 Arbeitsplätzen.

Dank einer engen Kooperation zwischen Stadt und Stadtwerken sind auf vielen städtischen Dächern Photovoltaikanlagen entstanden, durch die ein Teil des Strombedarfs völlig CO2-frei gedeckt werden kann. Außerdem haben die Stadtwerke im Stadtgebiet Ladesäulen in Betrieb genommen, um die elektrische Mobilität zu fördern. Nicht zuletzt konnte dank der Holding die Anmeldung eines Stromanschlusses so optimiert werden, dass Kunden diese heute zu jeder Tageszeit digital über die Website der Stadtwerke vornehmen können.

Weitere Erkenntnisse durch Untersuchungsausschuss

2020 kamen Diskussionen rund um die Oranienburg Holding hinsichtlich einiger Geschäftsabläufe auf. Ein Untersuchungsausschuss mit Mitgliedern der Oranienburger Stadtverordnetenversammlung wurde eingesetzt. Im Ergebnis sind Empfehlungen entstanden und umgesetzt worden, wie Strukturen und Prozesse noch verbessert werden können. „Auch Dank der Arbeit des Ausschusses konnten wir bei unseren städtischen Unternehmen vieles angehen und optimieren“, so der Bürgermeister.

Große Aufgaben liegen vor der Stadt und ihren Gesellschaften. Noch in diesem Jahr wird Oranienburg wohl die 50 000-Einwohner-Marke knacken. Ob Schulen, Energie- und Wasserversorgung, Nahverkehr oder Wohnraum: Die Infrastruktur muss mitwachsen. Das fordert, insbesondere auch vor dem Hintergrund der Energiewende, enorme Investitionen. So planen die Stadtwerke den Bau eines neuen Umspannwerks als Teil ihrer Strategie, mit klimafreundlichen Lösungen das Stromnetz in Oranienburg für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen. Der steigende Energiebedarf einer wachsenden Bevölkerung und Industrie muss dauerhaft gedeckt werden.

Auch die Umsetzung von Klimaschutz-Maßnahmen wird von der Holding zentral gesteuert. Ein Beispiel ist die Kommunale Wärmeplanung als Kooperation zwischen Stadt und Stadtwerken. Die Holding fungiert als Bindeglied, sie hält die Projektorganisation zusammen, übernimmt die europaweite Ausschreibung und trägt so dazu bei, die künftige Wärmeversorgung von Oranienburg auf erneuerbare Energien umzustellen.