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21.12.2022

Stadt Oranienburg akquiriert 7 Millionen Euro Fördergelder

Finanzspritze für städtische Projekte: Mehr als 7 Millionen Euro hat die Stadt Oranienburg in den Jahren 2021 und 2022 an Fördermitteln akquirieren können, um damit verschiedenste städtische Projekte zu finanzieren. 

Jedes Jahr wendet die Stadt viel Geld für den Bau neuer Kitas, die Sanierung von Straßen und Radwegen oder den Ausbau von Schulen auf. Allein für das kommende Jahr sind Investitionen mit einer Rekord-Gesamtsumme von 13,6 Millionen Euro geplant. Um diese gigantische Summe nicht allein stemmen zu müssen, können Städte eine finanzielle Unterstützung bei Land, Bund und EU beantragen.

Knapp 900 Förderprogramme stehen für Kommunen derzeit zur Verfügung. Wer den Durchblick behält, das passende Programm findet und sicher durch die Beantragung navigiert, kann am Ende viel Geld herausholen. Anfang 2019 wurde das Thema deshalb im Baudezernat der Stadtverwaltung in Form eines derzeit vierköpfigen Sachgebiets gebündelt, das sich mit großer Fachkunde auf das Einwerben von Fördermitteln spezialisiert hat. „Und das hat sich ausgezahlt“, sagt Michaela Rudolph, in deren Bauverwaltungsamt das Sachgebiet angesiedelt ist. „Da es keine zentrale Informationsstelle für Fördergeld-Anfragen gibt, ist die Akquise ziemlich mühselig und zeitaufwendig, umso wichtiger war es, das Thema an einer Stelle in der Verwaltung zu professionalisieren.“

Bis wirklich Geld fließt, ist es oft ein langer Weg, der sich gern mal über mehrere Monate erstreckt. Welche Programme gibt es gerade? Was wird genau gefördert? Was passt zeitlich zu den Vorhaben der Stadt Oranienburg? Der erste Schritt ist immer die Recherche. Ist ein passendes Förderprogramm gefunden, geht es an die Antragsstellung. „Jeder Antrag ist eine Herausforderung für sich, für den eine enorme Menge an Unterlagen aufzubereiten ist“, weiß Sachgebietsleiterin Kirsten Walraph, die sich schon seit mehr als 20 Jahren mit dem Thema Fördermittel beschäftigt. Und selbst wenn der lang ersehnte Bescheid endlich da ist – fast alle Fördermittelanträge der Stadt Oranienburg werden auch bewilligt – ist der Prozess noch lange nicht beendet: Sobald die Umsetzung des Projektes beginnt, startet auch der Mittelabruf. Denn die bewilligte Summe wird nicht einfach auf einen Schlag überwiesen, sondern die einzelnen Rechnungen der beauftragten Firmen werden in Etappen eingereicht. „Dabei müssen wir Posten für Posten genau prüfen, was überhaupt förderfähig ist und was nicht“, so Kirsten Walraph. Ist das Projekt abgeschlossen, erfolgt die Endabrechnung. Noch einmal muss die gesamte Maßnahme inklusive Fotos und Vergabe-Unterlagen dargelegt werden.

Genau 45 Förderanträge sind seit Bestehen des Sachgebiets gestellt worden, nur drei wurden abgelehnt. Darin noch nicht enthalten ist die Städtebauförderung, die derzeit noch im Stadtplanungsamt betreut wird und über die zum Beispiel Stadtsanierungs-Vorhaben laufen und Projekte wie das Fahrradparkhaus oder die neue Kita in der Weißen Stadt mitfinanziert werden. Es sind viele kleinere Projekte, die gefördert werden, wie zum Beispiel die Anschaffung von Lastenrädern oder die Umrüstung der Beleuchtung an der Sporthalle am Schlosspark, für die einige tausend Euro bereitgestellt werden. Genauso sind es aber auch Großprojekte wie die Schleuse Friedenthal, der Bau des Kreisverkehrs PiSaLe, die Sporthalle der Grundschule Friedrichsthal, wofür mehr als zwei Millionen Euro nach Oranienburg fließen, oder der Geh- und Radweg in der Germendorfer Dorfstraße, wo knapp 600 000 Euro bewilligt wurden.