Die Stockfäule hatte die Linde befallen, ein Gutachter hatte deswegen bescheinigt, der Baum stehe nicht mehr sicher, es bestehe die Möglichkeit, dass er umstürzt. Aus Sicherheitsgründen war am Montagmorgen deshalb eine Spezialfirma angerückt. Ein Kran sicherte den Baum vor dem Umfallen, mit mehreren Motorsägen trennten die Spezialisten zuerst die Äste in der Krone ab und kappten nach und nach den Stamm.

Schon seit vor rund zwei Jahren die letzte Linde vor dem Schloss gefällt werden musste, hatten die zuständigen Fachleute in der Verwaltung sich intensiv um den Erhalt der verbliebenen zwei Bäume bemüht.

„Die fortschreitende Stockfäule war am Ende leider nicht aufzuhalten. Auch Schädlinge wie Ratten haben dem Baum erheblich zugesetzt. Der Stumpf der Linde wird vorübergehend weiterhin zu sehen sein, es ist gut zu erkennen, dass der Baum bereits fast vollständig hohl war“, erklärt Hilmar Schütte, der für Baumschutz zuständige Sachgebietsleiter der Stadtverwaltung.

Mit der aktuellen Fällgenehmigung hatte die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Oberhavel auch die Auflage erteilt, dass als Ersatz neue Bäume gepflanzt werden müssen. Die Untere Denkmalschutzbehörde ergänzte den Bescheid und legte fest, dass diese Bäume aber nicht auf dem Schlossplatz stehen dürfen. Zur Zeit der barocken Umgestaltung des Schlosses hätten keine Bäume dort gestanden. Entsprechend dem Beschluss der Oranienburger Stadtverordnetenversammlung wird die Stadtverwaltung diesen Bescheid aber nicht hinnehmen, sondern in die Auseinandersetzung mit dem Landkreis gehen. Ziel ist, wieder neue Bäume auf dem Schlossplatz zu pflanzen, um künftig Schatten zu spenden und das Verweilen auf dem Platz angenehmer zu machen. Die Nutzung für Versammlungen und Feiern, wie das Stadtfest und den Weihnachtsmarkt muss aber gleichzeitig in die Überlegungen einbezogen werden.

Wann Pflanzungen beginnen können, steht noch nicht fest.