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20.10.2023

In die Zukunft gebaut

Dass in Oranienburg viel gebaut wird, ist kaum zu übersehen. Auch die Stadt hat in den letzten Jahren zahlreiche Gebäude errichten lassen, um dem wachsenden Bedarf an Schulen, Kitas und Wohnraum gerecht zu werden. Vier neue städtische Gebäude konnten in den letzten Wochen eingeweiht werden. Gerade erst begonnen haben die Bauarbeiten für den neuen Park in der Weißen Stadt.


Grundschule Friedrichsthal
Der neue Schulbau beendet die Platznot an der Friedrichsthaler Grundschule, die ab sofort zweizügig läuft. Auch die Friedrichsthaler Chaussee wurde im Bereich der Schule umgebaut. So wurden unter anderem die Bushaltestellen erneuert, ein Kiss & Ride-Bereich angelegt und eine Querungshilfe eingerichtet.
Der neue Schulbau beendet die Platznot an der Friedrichsthaler Grundschule, die ab sofort zweizügig läuft. Auch die Friedrichsthaler Chaussee wurde im Bereich der Schule umgebaut. So wurden unter anderem die Bushaltestellen erneuert, ein Kiss & Ride-Bereich angelegt und eine Querungshilfe eingerichtet.

Nach dreijähriger Bauzeit konnte das neue Gebäude der Grundschule Friedrichsthal pünktlich zum Schuljahresbeginn eröffnet werden. Das alte Gebäude war für die wachsende Schülerzahl schon lange zu klein geworden. Am 8. Juli wurde es mit einem Fest verabschiedet. Ab sofort lernen die Schülerinnen und Schüler in einem modernen Neubau, der auf drei Etagen Platz für 320 Kinder bietet. Zurzeit sind es noch 230. Herzstück der neuen Schule ist die große Aula, die auch als Veranstaltungsort und Mensa genutzt werden kann. An eine klimagerechte Ausstattung wurde ebenfalls gedacht. So wurde das Dach nicht nur mit einer Photovoltaik-Anlage versehen, die einen Großteil des schuleigenen Strombedarfs deckt, sondern auch umfangreich begrünt. Darüber hinaus ist das Gebäude mit hochmodernen raumlufttechnischen Anlagen ausgestattet, die verbrauchte Luft gegen Frischluft austauschen und Viren abtransportieren. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beteiligte sich mit rund 121.000 Euro an den Anschaffungskosten.

Die Schülerinnen und Schüler der neuen Schule stammen nicht nur aus Friedrichsthal und Malz, sondern auch aus dem Wohngebiet Aderluch. Mit dem neuen Schulgebäude sind die Arbeiten in Friedrichsthal aber noch nicht abgeschlossen. Im nächsten Frühjahr sollen die alte Turnhalle und das vorgelagerte Vereinsheim des SV Friedrichsthal abgerissen werden. An ihrer Stelle wird im nächsten Jahr eine große Sporthalle entstehen, die Platz für bis zu 400 Zuschauer bietet. Auch der SV Friedrichsthal bekommt hier Räume für seinen Verein. Eine große Außensportanlage rundet den 30.000 m2 großen neuen Schul- und Sportcampus in Friedrichsthal ab. Läuft alles nach Plan, kann er im Oktober 2025 eingeweiht werden. Der Campus ist eines der größten und teuersten städtischen Bauprojekte der letzten zehn Jahre.

Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 23,5 Millionen Euro. Gut 13 Millionen Euro davon fielen auf den Bau des Schulgebäudes inklusive Schulhof und Stellplatzanlage. Die geplante Sporthalle mit Außensportanlage schlägt mit 10,5 Millionen zu Buche. 2,4 Millionen Euro steuert hierfür der Bund bei, 800.000 Euro gab es vom Land Brandenburg für die Gestaltung des Schulhofs. Die restlichen 20,3 Millionen stammen aus Eigenmitteln der Stadt.


Friedrich-Wolf-Grundschule
Der neue Anbau der Friedrich-Wolf-Grundschule wirkt mit seiner hellen Holzfassade freundlich und einladend. Er schließt sich nahtlos an das Bestandsgebäude an, das bis zum nächsten Schuljahr umfassend saniert werden soll.
Der neue Anbau der Friedrich-Wolf-Grundschule wirkt mit seiner hellen Holzfassade freundlich und einladend. Er schließt sich nahtlos an das Bestandsgebäude an, das bis zum nächsten Schuljahr umfassend saniert werden soll.

Der ersehnte Anbau für die Lehnitzer Friedrich-Wolf-Grundschule konnte ebenfalls rechtzeitig zum neuen Schuljahr eingeweiht werden. Der Spatenstich für den Erweiterungsbau, der sich direkt an den Altbau der Schule anschließt, wurde im Frühjahr 2020 gesetzt. Auch in Lehnitz schossen die Schülerzahlen immer weiter in die Höhe, in den letzten Jahren hatten sie sich sogar fast verdoppelt. Notgedrungen mussten einige Schulklassen provisorisch in Containern untergebracht werden. Mit dem holzverkleideten Anbau wurde nun Platz für 330 Schülerinnen und Schüler geschaffen ─ zurzeit sind es noch rund 240. Da Oranienburg weiter wächst, wurde also auch hier ein Puffer eingeplant. Während des Schuljahres wird nun noch der Schulhof neugestaltet. Neben neuen Spielgeräten dürfen sich die Grundschüler dort auf einen Schulgarten freuen. Die Bauarbeiten sind damit allerdings noch nicht abgeschlossen, denn für den Altbau stehen anschließend umfassende Sanierungsarbeiten an. Während der Arbeiten müssen einige Klassen noch einmal in die Container ausweichen. Bis zum Schuljahr 2024/2025 soll auch das alte Gebäude fertiggestellt sein. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 12,3 Millionen Euro, die die Stadt Oranienburg fast komplett aus eigenen Mitteln finanziert. Wie in Friedrichsthal wurden auch hier raumlufttechnische Anlagen installiert, die der Bund mit 90.000 Euro fördert.

 

Kita Weiße Stadt
Viel Holz, viel Licht, viel Platz für Bewegung. Der Entwurf für die neue Kita in der Weißen Stadt stammt von dem Büro Knoche Architekten in Leipzig. Ihr endgültiger Name steht noch nicht fest.
Viel Holz, viel Licht, viel Platz für Bewegung. Der Entwurf für die neue Kita in der Weißen Stadt stammt von dem Büro Knoche Architekten in Leipzig. Ihr endgültiger Name steht noch nicht fest.

Bereits im Juli öffnete die neue Kita in der Dr.-Kurt-Schumacher-Straße ihre Türen. Das zweigeschossige Gebäude ist vollständig aus Holz errichtet und damit eines der ersten seiner Art in Oranienburg. Holz gilt als besonders nachhaltiger und klimafreundlicher Baustoff, denn er wächst nach und wird energiearm verarbeitet. Auch der Außenbereich wurde klimafreundlich gestaltet. So gewährleisten Versickerungsmulden, dass Regenwasser wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt wird. Auf dem Dach befindet sich zudem eine Photovoltaik-Anlage, die einen großen Teil des Strombedarfs der Kita abdeckt. Überschüssiger Strom wird ins Netz eingespeist.

106 Kinder finden in der neuen Kita Platz. Sie stammen vor allem aus dem Neubaugebiet in der Weißen Stadt. Die Baukosten belaufen sich auf knapp sechs Millionen Euro, zwei Millionen Euro stammen aus Städtebaufördermitteln des Landes Brandenburg.

 

Verwaltungsgebäude am Zentralfriedhof
Moderner Neubau statt Container: Das neue Sozial- und Verwaltungsgebäude bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zentralfriedhofs deutlich bessere Arbeitsbedingungen.
Moderner Neubau statt Container: Das neue Sozial- und Verwaltungsgebäude bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zentralfriedhofs deutlich bessere Arbeitsbedingungen.

Ein modernes und klimafreundliches Gebäude ist seit Kurzem auch auf dem Zentralfriedhof zu sehen. Bislang mussten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Friedhofs ihre Arbeit in Containern verrichten, in denen Büro- und Lagerräume untergebracht waren. Ein eingeschossiges Sozial- und Verwaltungsgebäude bietet ihnen ab künftig eine deutlich komfortablere Arbeitsstätte. Neben einem Sozialtrakt mit Büros, Umkleiden, Duschräumen, Besuchertoilette und Aufenthaltsraum umfasst der Neubau auch eine geräumige KFZ-Halle. Die Dachbegrünung sorgt im Winter für eine natürliche Wärmedämmung und hilft so Energiekosten einzusparen. Darüber hinaus wirkt das Dachgrün im Sommer als Hitzeschild, verbessert das Mikroklima am Gebäude und speichert Regenwasser. Geheizt wird ebenfalls klimafreundlich −  über eine Luft-Wärmepumpe. 1,8 Millionen Euro hat die Stadt Oranienburg in das neue Sozial- und Verwaltungsgebäude investiert. Seine offizielle Einweihung ist für den 17. November geplant.

 

Grüne Mitte für die Weiße Stadt
Noch ein unwegsames Gelände, bald ein schöner Grünzug mit vielen Möglichkeiten zum Spielen, Relaxen und Natur genießen.
Noch ein unwegsames Gelände, bald ein schöner Grünzug mit vielen Möglichkeiten zum Spielen, Relaxen und Natur genießen.

Oranienburg bekommt einen neuen Park. Auf dem fast 14.000 Quadratmeter großen Areal zwischen Walther-Bothe-Straße, Emil-Büge-Straße und Julius-Leber-Straße lässt die Stadt seit Mitte September eine grüne Oase mit verschiedenen Spiel- und Freizeitangeboten für Jung und Alt errichten. Vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner der Weißen Stadt sollen hier Erholung finden, alle anderen dürfen hier aber natürlich auch eine Auszeit genießen.

Neben Wiesenflächen, Calisthenics- und Streetball-Anlage, Boule-Fläche, Bodentrampolinen, Wasserspielanlage, Sonnenliegen, sechs Sandspielanlagen und 73 Bäumen ist auch ein Tiny Forest vorgesehen. Dabei handelt es sich um Mini-Wäldchen, die auf kleinen Flächen in Innenstädten angelegt und mit standortgerechten Gehölzen und Sträuchern bepflanzt werden. Urbane Wildnis also, die Luft filtert, Feinstaub bindet, Raum für Vögel und Insekten bietet und viel Wasser speichern kann –wie ein Schwamm gegen Starkregen. Zudem soll der Tiny Forest als Lärm- und Sichtschutz zur Walther-Bothe-Straße dienen.

Bei der Planung des Parks waren auch Oranienburgers Einwohnerinnen und Einwohner gefragt, die sich in zwei öffentlichen Bürgerversammlungen mit eigenen Vorstellungen einbringen konnten. Insgesamt nimmt die Stadt 2,4 Millionen für die Errichtung des neuen Parks in die Hand. Land und Bund beteiligen sich mit je einem Drittel an den Kosten. Das Geld kommt aus dem Städtebau-Förderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“. Läuft alles nach Plan, kann der Grünzug im August 2024 eingeweiht werden.